Stipendiaten

Jonynas, Antanas
Vita

Antanas Jonynas (Vilnius/ Litauen) zu Gast in Hessen von September bis Dezember 2007.
Antanas Jonynas wurde 1953 in Vilnius geboren, studierte litauische Philologie an der Universität Vilnius, arbeitete als Lektor im Verlag „Vaga“, leitete mehrere Jahre eine Kultursendung bei Baltic-TV-Vilnius. Er lebt in Vilnius, ist Mitglied des Litauischen Schriftstellerverbandes und des Litauischen P.E.N.-Clubs und Vizepräsident des Festivals „Der Poetische Herbst in Druskininkai“.

Werkauswahl
Er übersetzt aus dem Russischen, Lettischen und Deutschen, und zwar u.a. klassische und moderne österreichische und deutsche Lyriker, Dramaturgie von G.E. Lessing, Thomas Bernhard, Tankred Dorst. Bis heute veröffentlichte er zwölf Lyrikbände. Er schreibt auch Kritik, Satire und Gedichte für Kinder. Seine Werke wurden bereits u.a. ins Englische, Deutsche, Französische, Spanische, Italienische, Russische, Schwedische, Norwegische, Polnische, Slowenische, Kroatische, Bulgarische, Ungarische, Estische, Lettische, Georgische übersetzt.
Auszeichnungen
Antanas Jonynas wurde für seine Werke mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Für die Übersetzung des Goetheschen „Faust“ ins Litauische wurde er mit dem Nationalpreis der Litauischen Republik für Kultur und Kunst gewürdigt.
Junge, Ricarda
Vita

Ricarda Junge zu Gast in der Aquitaine/Frankreich im Jahr 2011.
Ricarda Junge, geboren 1979 in Wiesbaden. Nach einem längeren Aufenthalt in den USA studierte sie erst Rechtswissenschaft und dann am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Nach ihrem Diplom studierte sie in Frankfurt am Main evangelische Theologie. Neben ihrer literarischen Arbeit verfasste Ricarda Junge Kolumnen für die „Frankfurter Rundschau“ und „Hörzu“ und gibt Schreibseminare u.a. für das START-Programm der Hertie-Stiftung und das Hessische Literaturforum im Mousonturm (Frankfurt a.M.). Ricarda Junge lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Werkauswahl
Erstveröffentlichung: „Silberfaden“, Erzählungen (Frankfurt/M. 2002). Es folgten u.a. „Eine schöne Geschichte“, Roman (Frankfurt/M. 2008), „Die komische Frau“, Roman (Frankfurt/M. 2010) und „Die letzten warmen Tage“, Roman (Frankfurt/M. 2014).
Auszeichnungen
Ricarda Junge wurde u.a. ausgezeichnet mit dem Förderpreis des Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen (1999), dem Grimmelshausen-Förderpreis (2003), dem George-Konell-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden (2004) und dem Robert-Gernhardt-Preis (2013). 2011 war Ricarda Junge Stipendiatin des Hessischen Literaturrates in der Aquitaine/Frankreich.
Kappler, Petra
Vita

Petra Kappler, geboren 1967 in Neunkirchen (Saar), lebt in Frankfurt am Main. Sie studierte Germanistik und Medienwissenschaften sowie Theater- und Filmwissenschaften in Marburg und Frankfurt am Main. Seit 2018 ist sie als freie Autorin und Künstlerin im Rahmen literarisch-kultureller Projekte tätig. Derzeit arbeitet sie an einer Veröffentlichung zum Thema ‚Struktureller Sexismus‘.

Im September und Oktober 2022 ist Petra Kappler als „Land in Sicht“-Stipendiatin des Hessischen Literaturrats in Kooperation mit Zukunftsdorf Waldhof e.V. zu Gast in Greifenstein.

Werkauswahl
Petra Kappler publizierte 2014 einen Essay für den Band „Thank you for Smoking“ (belleville).
Karnauskaitė, Elena
Vita

Elena Karnauskaitė, geboren 1964 in Šašaičiai in Litauen, ist Lyrikerin und Essayistin. Sie studierte Litauische und Französische Sprache und Literatur an der Universität Vilnius sowie Literaturwissenschaften an der Universität Klaipeda. Seit 1989 lebt sie in Palanga und arbeitet als Lehrerin für litauische Sprache und Literatur. Ihre Gedichte wurden ins Lettische, Russische, Polnische, Weißrussische, Italienische, Schwedische, Bulgarische, Deutsche, Englische und Französische übersetzt. Seit 2001 ist sie Mitglied des Litauischen Schriftstellerverbandes.  Im Oktober 2021 war Elena Karnauskaitė als Stipendiatin des Hessischen Literaturrats und des Litauischen Schriftstellerverbandes für einen Monat zu Gast in Wiesbaden.

Werkauswahl
Elena Karnauskaitė hat zahlreiche Lyrikbände und andere Texte veröffentlicht, u.a. „Miegančios chimeros: eilėraščiai“ (2019, Vilnius: Odilė), „Užpustomi: eilėraščiai“ (2013, Vilnius: Lietuvos rašytojų sąjungos leidykla), „Ievos laiškai iš Galudienių miesto: esė“ (2012, Vilnius: Lietuvos rašytojų sąjungos leidykla), „Pasaulio krašte: eilėraščiai“ (2008, Klaipėda: Druka) und „Iš smilčių: eilėraščiai“ (2004, Vilnius: Vaga). 2009 erschien in Zusammenarbeit mit Gytis Skudžinskas das „Ahrenshooper Heft / Ahrenshoop'o Sąsiuvinis“ in litauischer und deutscher Sprache.
Auszeichnungen
Für ihr Schreiben wurde Elena Karnauskaitė vielfach gewürdigt, u.a. 2014 mit dem Poetry Spring Award für den besten Essay-Almanach und 2012 mit dem Ieva Simonaitytės Preis für den Lyrikband „Pasaulio krašte: eilėraščiai“ (dt. Am Ende der Welt: Gedichte). 2009 erhielt sie ein Bundesstipendium des Landes Mecklenburg-Vorpommern, 2008 und 2005 das Stipendium des International Centre for Writers and Translators in Visby (Schweden). Ihr Lyrikband Pasaulio krašte: eilėraščiai“ (dt. Am Ende der Welt: Gedichte) wurde als eines der zwölf kreativsten Bücher des Jahres ausgezeichnet.
Katalpa, Jakuba
Vita

Jakuba Katalpa (eigentlich Tereza Jandová) wurde 1979 in Pilsen geboren. Sie studierte Bohemistik, Medienwissenschaften und Psychologie in Prag und Hradec Králové (Königgrätz). Mit ihren Romanen, in denen sie u.a. unterschiedliche Frauenschicksale behandelt, erregte sie schnell die Aufmerksamkeit der tschechischen Literaturkritik.

Jakuba Katalpa (Všekary/Tschechien) zu Gast in Hessen im Jahr 2015.

Werkauswahl
Jakuba Katalpa debütierte 2006 mit ihrem Roman „Je hlína k snědku?“ (Paseka, dt. „Kann man Erde essen?“). Es folgten die Romane „Hořké moře“ (2008, Paseka, dt. „Bitteres Meer“), „Němci – Geografie ztráty“ (2012, Host, dt. „Die Deutschen – Geographie eines Verlustes“) und zuletzt „Hořké moře“ (2017, Host). Ihr Roman „Němci – Geografie ztráty“ erschien 2015 im Balaena Verlag auf Deutsch unter dem Titel „Die Deutschen – Geographie eines Verlustes“.
Auszeichnungen
Für ihr Schreiben wurde Jakuba Katalpa vielfach nominiert und ausgezeichnet. Ihr Debütroman wurde für den renommiertesten tschechischen Literaturpreis, den Magnesia litera, nominiert und stand zugleich auf der Longlist des Josef-Švorecký-Preises. Ihr zweiter Roman „Hořké moře“ wurde für den Jiří-Orten-Preis vorgeschlagen. Katalpas dritter Roman „Němci – Geografie ztráty“ wurde 2013 mit dem Publikumspreis „Cena Česká kniha“ und dem Literaturpreis „Cena Josefa Škvoreckého“ ausgezeichnet.
Katkus, Laurynas
Vita

Laurynas Katkus (Vilnius/Litauen) war im Oktober 2011 sowie im Juni und Juli 2022 zu Gast in Hessen. Laurynas Katkus, geboren 1972, studierte litauische Philologie und vergleichende Literaturwissenschaft in Vilnius, Leipzig und Berlin. Er promovierte mit einer Arbeit über „Das Exil in der modernen Lyrik“.

Werkauswahl
Bisher erschienen Gedichtbände, eine Essaysammlung, ein Roman und eine Sammlung von Novellen. Außerdem hat Laurynas Katkus u.a. Werke von Hölderlin, Walter Benjamin, Gottfried Benn, Susan Sontag und Octavio Paz ins Litauische übersetzt. Zwei Gedichtsammlungen wurden in deutscher Übersetzung veröffentlicht, etwa „Alle Richtungen“ (Edition Thanhäuser, 2009), sowie die Essaybände „Kabuff“ (Edition Merz-Solitude, 2011) und „Moskauer Pelmeni“ (Leipziger Literaturverlag, 2017). Zuletzt erschien sein Roman „Schwankende Schatten" (Klak, 2022).
Kenneweg, Friederike
Vita

Friederike Kenneweg ist Sound Designerin und Autorin. Ihr Interessenschwerpunkt sind die Schnittstellen zwischen Musik, Klang, Stimme, Sprache, Schrift. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, u.a. bei dem Komponisten Heiner Goebbels. Als Sound Designerin hat sie sich auf Hör- und Sprachcollagen spezialisiert und arbeitete u.a. für den Mousonturm in Frankfurt und das Gorki Theater in Berlin. Außerdem schreibt Friederike Kenneweg journalistisch über Literatur und über (Neue) Musik, verfasst Hörspiele und Radiobeiträge und widmet sich der hintergründigen Kurzprosa.

Friederike Kenneweg war 2011 zu Gast in Prag/ Tschechien. Von August bis September 2018 war sie Land in Sicht-Stipendiatin in der Barockstadt Bad Arolsen.

Auszeichnungen
Sie war Preisträgerin des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen, 2007/ 2008 Stadtschreiberin der Stadt Ranis in Thüringen. Im Jahr 2013 wohnt sie im April und Mai gemeinsam mit einem französischen und einem polnischen Künstler mit einem Stipendium der Stiftung Genshagen auf dem dortigen Schloss. 2011 war Friederike Kenneweg Stipendiatin des Hessischen Literaturrates in Prag.
Kettering, Christina
Vita

Christina Kettering, geboren 1980 in Werne, studierte nach ihrer Schulzeit in Hessen Dramatik / Neue Medien und Prosa von 2001 bis 2005 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Nach dem Studium arbeitete sie als Dramaturgin an verschiedenen freien Theatern, organisierte Lesungen und Veranstaltungen in Köln und entwickelte Performances für den öffentlichen Raum in Berlin-Kreuzberg. 2004 war sie zu Gast beim Forum junger Autor*innen Europas der Biennale „Neue Stücke aus Europa“ in Wiesbaden und Frankfurt am Main. 2006 nahm sie am Workshop für Nachwuchsdramatiker*innen des Berliner Stückemarktes teil. Kettering lebt seit 2008 in Berlin, wo sie als freie Autorin und im Bereich der Kulturellen Bildung tätig ist.

Im November 2019 war sie als Stipendiatin des Hessischen Literaturrats und des Prager Literaturhauses deutschsprachiger Autoren zu Gast in Prag.

Werkauswahl
Christina Ketterings Theaterstücke wurden alle im Drei Masken Verlag in München veröffentlicht, darunter „Der Gast“ (2005), „Antarktis“ (2015), „Weiß ist keine Farbe“ (2017), „Running“ (2017) und „Keine Lieder“ (2019). Ihre Kurzgeschichte „Der russische Liebhaber“ erschien 2001 in der Anthologie „Nagelprobe“. Im Juli 2019 erschien ein Ausschnitt ihres Prosaprojektes mit dem Arbeitstitel „Nie wieder Deutschland“, an dem sie auch im Rahmen ihres Stipendiums in Prag arbeitete, im Literaturboten 134. „Über: Ich“.
Auszeichnungen
Für ihr Schreiben wurde Kettering bereits mehrfach ausgezeichnet. 2001 war sie Preisträgerin des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen, 2009 erhielt sie den 3. Platz des Literaturpreises Prenzlauer Berg und 2018 den Niederländisch-deutscher Kinder- und Jugendtheaterpreis für „Keine Lieder“. Darüber hinaus war sie 2015 Empfängerin des Stipendiums „Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater“ des Kinder- und Jugendtheaterzentrums der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds sowie 2018 eines Stipendiums der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen. Ihr Theaterstück „Antarktis“ wurde für EURODRAM 2016 ausgewählt.
Klapczynski, Marc
Vita

Marc Klapczynski (Aquitaine/ Frankreich) zu Gast in Hessen im Juli/August 2009.
Marc Klapczynski wurde 1964 in der Lorraine geboren, in der Region der Kohleminen, und stammt von mehreren Generationen von Minenarbeitern ab. Mit 35 Jahren hatte Marc Klapczynski bereits verschiedene Berufe ausgeübt. Nach dem Studium der Philosophie wendete er sich dem Schreiben von Romanen zu. 

Werkauswahl
Sein erstes Buch, "Aô l’homme ancien", ist 2003 erschienen und bildet den ersten Teil von Klapczynskis Romanreihe über die Urzeit. Der Roman wurde 2010 von Jacques Malaterre verfilmt. In Deutschland erschien "Aô - Der letzte Neandertaler" 2011 auf DVD. Die beiden nächsten Teile der Romantrilogiew erschienen 2006 und 2010. Klapczynskis Prosa spiegelt die Epoche, in der die letzten Neandertaler dem modernen Menschen, unserem direkten Vorfahren, begegneten. Neben den Ergebnissen seiner genauen historischen Recherchen bietet uns Klapczynski auch einen Blick auf den Platz des Menschen in der Natur und der Umwelt und auf die Verantwortung, die mit der Macht seiner Intelligenz einhergeht. 
Kmita, Rimantas
Vita

Rimantas Kmita, geboren 1977 in Šiauliai, studierte Litauische Philologie und Literaturwissenschaften in Klaipėda. Er promovierte zur Litauischen Lyrik der Sowjetzeit an den Universitäten in Vilnius und Greifswald. Er unterrichtete an den Universitäten in Klaipėda und Vilnius. Rimantas Kmita ist Lyriker, Prosaautor und Literaturlyriker. Für das litauische Nationalradio (LRT) leitet er eine Literatursendung. Seit 2010 ist er Mitglied im Litauischen Schriftstellerverband.

Im August 2018 war Rimantas Kmita für einen Monat als Stipendiat des Hessischen Literaturrats und des Litauischen Schriftstellerverbands zu Gast in der Villa Clementine in Wiesbaden.

Werkauswahl
Rimantas Kmitas Debütroman erschien 2019 in der deutschen Übersetzung unter dem Titel „Die Chroniken des Südviertels“ (übersetzt von Markus Roduner, Mitteldeutscher Verlag). Das Original erschien 2016 unter dem Titel „Pietinia kronikas: popromanas“ (Tyto alba). Darüber hinaus veröffentlichte Kmita drei Lyrikbände: „Nekalto prasidėjimo“ (1999, Lietuvos Rašytojų sąjungos leidykla), „Upės matavimas“ (2002, Nemunas) und „Švelniai tariant: eilės“ (2009, Lietuvos Rašytojų sąjungos leidykla).