Stipendiaten

Gunkel, Thomas
Vita

Thomas Gunkel, geboren 1956, ist ein deutscher literarischer Übersetzer, der insbesondere zeitgenössische englische Literatur ins Deutsche überträgt (u.a. Paul Auster, John Cheever und Stewart O’Nan). Er absolvierte eine Ausbildung als Erzieher sowie ein Studium der Germanistik und Geographie. Er lebt im hessischen Gilserberg.

Thomas Gunkel war im Jahr 2013 zu Gast in Madison (Wisconsin, USA).

Auszeichnungen
2013 war er Stipendiat des Hessischen Literaturrates in Wisconsin/USA.
Härtling, Peter
Vita

Peter Härtling zu Gast in Prag/Tschechien im Jahr 2008.
Peter Härtling, geboren 1933 in Chemnitz, verbrachte seine Kindheit zunächst in Hartmannsdorf bei Chemnitz. Während des Zweiten Weltkriegs zog die Familie nach Olmütz in Mähren, gegen Ende des Kriegs Flucht nach Zwettl in Niederösterreich. Nach dem Krieg übersiedelte Härtling nach Nürtingen, dort Schulbesuch. 1947 nahm sich seine Mutter das Leben. Deren Vergewaltigung durch russische Soldaten hatte Härtling 1945 mitansehen müssen. 1948 lernte er in Nürtingen den Bildhauer Fritz Ruoff kennen, der zu seinem Mentor wurde. 1954-1970 Redakteur und Mitherausgeber mehrerer Zeitungen und Zeitschriften. In den 1960er Jahren beteiligte sich Härtling an Wahlkämpfen für die SPD, später wandte er sich von ihr ab und unterstützte die Friedensbewegung. 1967 war Härtling Cheflektor, von 1968 bis Ende 1973 in der Geschäftsleitung des S. Fischer Verlags in Frankfurt am Main. Seit 1974 arbeitet er als freier Schriftsteller. Im Wintersemester 1983/84 hielt Härtling die Frankfurter Poetik-Vorlesungen, in deren Verlauf die Erzählung „Der spanische Soldat“ nach einer Fotografie von Robert Capa entstand. Von 1985 bis 1991 war er Mitglied der Synode der EKD. Härtling war von 1998 bis 2006 Präsident der Hölderlin-Gesellschaft. Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, der Akademie der Künste Berlin und des PEN-Zentrums Deutschland. Peter Härtling ist am 10. Juli 2017 in Rüsselsheim am Main verstorben.

Werkauswahl
Erstveröffentlichung: „poeme und songs“, Gedichte (Esslingen 1953). Danach zahlreiche weitere Veröffentlichungen von Lyrik, Romanen, Erzählungen, Kinderbüchern, essayistischen Schriften. Werkauswahl Lyrik: „Das Land, das ich erdachte - Gedichte 1990-1993“ (Stuttgart 1993), „Schattenwürfe“, Gedichte (Stuttgart 2005); Prosa: „Die Lebenslinie. Eine Erfahrung“ (Köln 2005), „Tage mit Echo. Zwei Erzählungen“ (Köln 2013); Dramatik: „Gilles. Ein Kostümstück aus der Revolution“ (Stuttgart 1970), „Melchinger Winterreise. Stationen für die Erinnerung“ (Stuttgart 1998, UA 1998, Theater Lindenhof Melchingen); Kinderbücher: „Peter Härtling für Kinder: Der bunte Hund – Sonderheft“ (Weinheim und Basel 1989), „Reise gegen den Wind“ (Weinheim und Basel 2000); essayistische Schriften: „Reden und Essays zur Kinderliteratur“, hrsg. von Hans-Joachim Gelberg (Weinheim 2003), „Erinnerte Wirklichkeit - erzählte Wahrheit. Die Städte meiner Kindheit“, mit einer Einführungsrede von José F. A. Oliver sowie einem Nachwort und einer Bibliographie von Walter Schmitz (Dresden 2007).
Auszeichnungen
Peter Härtling wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, u.a. mit dem Lion-Feuchtwanger-Preis (1992), dem Großen Bundesverdienstkreuz (1995), mit dem Deutschen Bücherpreis für sein Gesamtwerk (2003), dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendbuchliteratur e.V. Volkach. Er war Gast des Hessischen Literaturrates in Prag (2008).
Hartwell, Katharina
Vita

Katharina Hartwell zu Gast in Prag/Tschechien im Jahr 2012.
Katharina Hartwell, geboren 1984 in Köln. Kindheit und Schule in Hanau; sie studierte Anglistik, Amerikanistik und Gender Studies in Frankfurt am Main, anschließend Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie lebt heute als freie Autorin in Berlin.

Werkauswahl
Veröffentlichungen: „Schwund“, Erzählungen (Hannover 2010); „Im Eisluftballon“ (Leipzig 2011) und „Das Fremde Meer“, Roman (Berlin 2013).
Auszeichnungen
Mehrfach Preisträgerin des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen. Weitere Auszeichnungen u.a.: MDR-Literaturpreis (2009), Sylter Inselschreiberin (2013). 2012 war Katharina Hartwell Stipendiatin des Hessischen Literaturrates in Prag.
Hieronymi, Leonhard
Vita

Leonhard Hieronymi, geboren 1987 in Bad Homburg vor der Höhe, studierte Informatik, Europäische Literaturwissenschaft, Komparatistik, Philosophie, Theaterwissenschaft, Deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft in Offenbach, Mainz, Berlin und Wien. 2016 gründete er das Literaturkollektiv Rich Kids of Literature und mehrere Lesereihen in Berlin. Hieronymi lebt als freischaffender Autor in Hamburg und Berlin.

Von September bis Oktober 2018 war Leonhard Hieronymi als Stipendiat des Hessischen Literaturrats und der Künstlerresidenz Port Cetate zu Gast in Cetate (Rumänien). Während seines Aufenthalts entstand der Text „Vom Gehen im Kreis“, den man hier nachhören kann.

Werkauswahl
Seit 2014 erscheinen Leonhard Hieronymis Texte in zahlreichen Literaturzeitschriften, u.a. Wetter, Metamorphosen und STILL Magazine. 2017 erschienen das Manifest „Ultraromantik“ (Korbinian Verlag) und „Babylon Blut Club“ (SuKulTur). 2020 erscheint „Materialien zur Kritik Jodie Fosters“ (SuKulTur).
Auszeichnungen
2018 wurde Leonhard Hieronymi mit dem Arbeitsstipendium des Landes Schleswig-Holstein in Eckernförde ausgezeichnet.
Höhfeld, Barbara
Vita

Barbara Höhfeld zu Gast in der Aquitaine/ Frankreich im Jahr 2010.
Barbara Höhfeld, geboren 1934 in Dortmund. Abitur in Dortmund. Übersetzer- und Dolmetscherdiplom in Saarbrücken. Umzug nach Luxemburg, dort tätig als Übersetzerin beim Europäischen Parlament. Frühpensionierung 1990. Umzug nach Frankfurt am Main 1991. Zusatzausbildungen in „Art Dramatique“ am Luxemburger Konservatorium, später (in Österreich) in der Feldenkrais-Methode. Mehr als sechs Jahre tätig im „Luxemburger Frauentheater“. Seit 1998 Feldenkrais-Unterricht in Frankfurt. Veröffentlichungen in Zeitungen und Anthologien. Übersetzung von Liedtexten von Serge Gainsbourg. 

Werkauswahl
Barbara Höhfeld veröffentlichte „Ginsburg und der Rotkohl“, Roman (Luxemburg 1999) und „Aus Bildern zusammensetzen“, Gedichte (Frankfurt/M. 2009). Zuletzt ist ihr Roman "Kindertreu" (Münster, Hamburg 2014) erschienen. Sie war Stipendiatin des Hessischen Literaturrates in der Aquitaine/ Frankreich (2010).
Hopf, Manon
Vita

Manon Hopf, geboren 1990, studierte Literatur in Mainz und an der Goethe-Universität Frankfurt sowie Literarisches Übersetzen aus dem Französischen an der LMU München. Von 2016 bis 2019 lebte sie in Wiesbaden. Sie ist Mitglied im VdÜ (Verband deutschsprachiger ÜbersetzerInnen literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V). 2020 war sie „Land in Sicht“-Stipendiatin des Hessischen Literaturrats in der Gemeinde Reichelsheim (Odenwald).

 

Werkauswahl
Manon Hopfs Texte sind in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften erschienen, u.a. in manuskripte, erostepost, Jenny und in der Nagelprobe 33. Im Rahmen ihres „Land in Sicht“-Stipendiums in Reichelsheim (Odenwald) entstand das Lyrische Essay „Kontinuitäten“, das auf Anfrage beim Hessischen Literaturrat kostenfrei erhältlich ist.
Auszeichnungen
Für ihr Schreiben wurde Manon Hopf bereits vielfach ausgezeichnet. 2019 war sie zum 27. open mike in Berlin geladen. 2018 erhielt sie ein Literaturstipendium der Jürgen Ponto-Stiftung im Herrenhaus Edenkoben und 2017 war sie Teil der Schreibwerkstatt der Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler. 2016 war sie Preisträgerin des 33. Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen und 2015 wurde sie mit dem Martha-Saalfeld-Förderpreis ausgezeichnet.
Hörner, Unda
Vita

Unda Hörner, geboren 1961, ist Schriftstellerin. Sie studierte in Berlin Germanistik und Romanistik und promovierte 1993 im Fach Romanistik über Elsa Triolet. Seit 1982 lebt die Autorin, die auch als Herausgeberin, Journalistin und Übersetzerin tätig ist, in Berlin.

Unda Hörner war im Jahr 2013 zu Gast in der Nouvelle-Aquitaine/Frankreich.

Werkauswahl
Die französische Schriftstellerin Elsa Triolet porträtierte sie 1998, neben Dalís Muse Gala Éluard und André Bretons Ehefrau Simone, auch in „Die realen Frauen der Surrealisten“, sowie in „Elsa Triolet und Louis Aragon. Die Liebenden des Jahrhunderts“. Neben dem Roman „Unter Nachbarn“ und zahlreichen Biografien erschienen zuletzt „Orte jüdischen Lebens in Berlin“ sowie „Die Architekten Bruno und Max Taut. Zwei Brüder, zwei Lebenswege“ sowie 2017 „Ohne Frauen geht es nicht. Kurt Tucholsky und die Liebe“ und ihr Roman „Kafka und Felice“ (Berlin).
Auszeichnungen
2001 wurde Unda Hörner für ihre Kurzgeschichte „Hangar für Hellermann“ mit dem Bettina-von-Arnim-Preis ausgezeichnet. 2013 war sie Stipendiatin des Hessischen Literaturrates in der Aquitaine/Frankreich.
Hülstrunk, Dirk
Vita

Dirk Hülstrunk, geboren 1964 in Frankfurt am Main, lebt als freier Sound Poet, Spoken Word Poet, Klangkünstler, Dozent, Moderator und Kurator von Kunst und Literaturevents in Frankfurt. Beeinflusst von Fluxus, DADA, Konkreter Poesie, Gertrude Stein und elektronischer Musik, bewegen sich Hülstrunks Arbeiten oft zwischen den Medien und Gattungen. Er kollaborierte mit zahlreichen internationalen Künstlern. Hülstrunk ist einer der Pioniere der deutschen Spoken Word/Poetry Slam Szene. Seit 1996 veranstaltet er Poetry Slam und Spoken Word Events. Seit 2014 kuratiert er Lyrikveranstaltungen in Kooperation mit den Gastlandprojekten der Frankfurter Buchmesse. Jugend- und Schulprojekte u.a. für Altana Stiftung und Polytechnischen Stiftung. 2017 war er Juror des Buchpreises der deutschen Wirtschaft.

Dirk Hülstrunk ist mehrfacher Stipendiat des Hessischen Literaturrates: 2011 war er in Madison/Wisconsin (USA) und 2015 in Prag (Tschechien). Mit dem Land in Sicht-Stipendium des Hessischen Literaturrats war er von Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2018 in Hünfeld.

Werkauswahl
Erstveröffentlichung: „Echt. Surrealer SF-Krimi“, mit Collagen von Siggi Liersch (Wien 1995). Danach erschien „Sitzen Gehen Stehen“ (Darmstadt/Dreieich 1997) und „antikörper/antibodies. huelsTrunk & brandStifter“ (Frankfurt/M. 2009). Es folgten die Audio-CD „Müüü“ (Atemwerft 2013), „Antikörper/Antibodies 2“ mit Brandstifter (Gonzo Verlag 2014), „6 Gedichte“ (Literarni Magazin, Prag 2016, Übersetzung Jaromir Typlt), „Zucken Sie doch nicht so“ (Gonzo Verlag 2018) und „Gedichte gegen die Wirklichkeit“ (Auszüge) (in HOREN 271/272 „Das Wort beim Wort nehmen“, Wallstein Verlag 2018).Während seiner Autorenresidenz in Hünfeld 2018 verfasste Hülstrunk sein Werk „vorübergehend fremd“. 2020 publizierte er den Lyrikband „Den Fehler wiederholen“ (Diehlmann) sowie die Graphic Novel und Langgedicht-Übersetzung „Storm – von Tim Minchin“ (Alibri). 2022 erschien im Diehlmann Verlag sein Lyrikband „Plötzlich Nebel“.
Auszeichnungen
Dirk Hülstrunk wurde für seine Arbeiten vielfach ausgezeichnet. Zuletzt war er 2016/17 Schulkünstler im Rahmen des Kulturtagjahres der Altana Stiftung/Stiftung Nantesbuch und erhielt 2016 den 2. Preis beim europäischen Radiokunstpreis „Palma Ars Acustica“. Dirk Hülstrunk ist mehrfacher Stipendiat des Hessischen Literaturrates: 2011 war er in Madison/Wisconsin (USA) und 2015 in Prag (Tschechien); 2015 in Prag (Tschechien) und 2018 in Hünfeld (Deutschland). 2020 erhielt er ein Hessisches Autorenstipendium und 2021 ein Hessisches Projektstipendium durch die Hessische Kulturstiftung.
Iljašenko, Marie
Vita

Marie Iljašenko wurde 1983 in Kiew geboren und ist in Police nad Mětují (Tschechien) nahe der polnischen Grenze aufgewachsen. Sie studierte Komparatistik und Russistik und übersetzt aus dem Russischen, Polnischen und Ukrainischen. 2015 erschien ihr erster eigener Gedichtband „Osip míří na jih“ (dt.: „Osip zielt nach Süden“), mit dem sie 2016 für den renommierten Magnesia Literaturpreis in der Kategorie „Entdeckung des Jahres“ nominiert war. Darüber hinaus schreibt sie auch Prosa- und Essaytexte, die in zahlreichen Magazinen erschienen sind. Sie lebt und arbeitet in Prag.

Marie Iljašenko (Prag/Tschechien) war im November 2016 zu Gast in Wiesbaden.

Werkauswahl
Marie Iljašenkos Debüt, der Gedichtband „Osip míří na jih“ (dt.: „Osip zielt nach Süden“) erschien 2015 (Brno: Host).
Auszeichnungen
Für ihr Schreiben wurde Marie Iljašenko für den Drážďanskou Lyrikpreis (2014), den Václava Burina-Preis (2016) und den Magnesia Literaturpreis in der Kategorie „Entdeckung des Jahres“ (2016) nominiert.
Ivaškevicius, Marius
Vita

Marius Ivaškevicius (Vilnius/ Litauen) zu Gast in Hessen im Oktober/November 2006.
Marius Ivaškevicius, geboren 1973 in Moletai/Litauen, hat an der Universität Vilnius Litauische Philologie studiert und war nach seinem Magister mehrere Jahre lang Herausgeber der Samstagsbeilage der Tageszeitung „Respublika“, danach Redakteur und Moderator bei den Kulturmagazinen „Kulturfalle“ und „Schaffenszeit“ des litauischen Fernsehens. Der Journalist, Prosa- und Drehbuchautor, Dramatiker und Regisseur zählt heute zu den bedeutendsten Gegenwartsautoren Litauens.

Werkauswahl
1996 erschien im Verlag des Litauischen Schriftstellerverbandes seine erste Sammlung von Kurzgeschichten („Für wen Kinder“), 1998 sein erstes Theaterstück („Der Nachbar“), das den Hauptpreis im Wettbewerb „Neues Drama“ gewann. Das Stück wurde nicht nur in Litauen, sondern auch in Chicago und auf dem Theaterfestival in Avignon aufgeführt. Es ist der erste Teil einer Trilogie mit dem Titel „Die Nähe“. Bei der Aufführung des zweiten („8-230, das bin ich“, 2000) und dritten Teils („Der Kleine“, 2002) führte Ivaškevicius selbst Regie. Mit „Der Kleine“ war er im Jahr der Uraufführung auch Gast auf den Wetzlarer Festspielen. Sein vorletztes Stück „Madagaskar“ wurde in Litauen 2004 als bestes fiktionales Werk ausgezeichnet; aufgeführt wurde es u.a. auf den Wiener Festwochen und dem Baltischen Dramenfestival in Riga. Auch sein letztes Stück („Nahe Stadt“) hat er 2005 in Vilnius selbst inszeniert. Sein Roman „Die Grünen“ ist 2013 in deutscher Übersetzung erschienen. Ivaškevicius ist auch Drehbuchautor und Regisseur von Dokumentarfilmen und einer Verfilmung der Erzählung „Roter Rauch“ von Feliks Roziner. Für die Theaterbiennale in Wiesbaden („Neue Stücke aus Europa“) konnte er als Pate gewonnen werden, der bei Auswahl und Programmgestaltung beteiligt ist.