Stipendiaten

Fiori, Marianne
Vita

Mariane Fiori (Aquitaine/Frankreich) zu Gast in Hessen von Oktober bis November 2006.
Mariane Fiori wurde im englischsprachigen Kanada geboren. Ihr Leben ist geprägt durch die Spannung zwischen zwei Welten: fünfundzwanzig Jahre lebt sie nun in Frankreich. Schon ihre Kindheit war bestimmt durch die Brüche zwischen den Kontinenten und den Sprachen. Sie schreibt seit ihrem siebten Lebensjahr. Das Schreiben war die einzige Konstante: in Französisch, dann in Englisch, dann wieder in Französisch. Neben und nach dem Studium erkundete Mariane Fiori die Welt des Theaters: Trapez, Barocktanz, Gesang, Regie im Kindertheater. Das Schreiben blieb jedoch ihre Hauptaktivität. Das Thema Zweiter Weltkrieg beschäftigt sie. Sie gehört zu der Generation, die in den achtziger Jahren in Frankreich begonnen hat, die Rolle des Vichy-Regimes aufzuarbeiten und öffentlich über das Schicksal der Juden nachzudenken. Deshalb spielt ihr Roman „Jeune sang“ (Paris 1998) in den 40er Jahren. Er wurde ins Deutsche übersetzt: „Junges Blut“ (Stuttgart 2000).

Fridrich, Radek
Vita

Radek Fridrich (D??ín/Tschechien) zu Gast in Hessen im Oktober 2009.
Radek Fridrich wurde 1968 in D??ín? geboren, wo er auch heute noch lebt. Fridrich ist Dichter, Publizist und Übersetzer. Er studierte an der Univerzita Jana Evangelisty Purkyn? in Ústí nad Labem Bohemistik und Germanistik und arbeitet dort inzwischen als Hochschullehrer an der Pädagogischen Fakultät. In seinem Werk verbindet Radek Fridrich Bildende Kunst und Poesie. So dokumentierte er etwa zerstörte deutsche Friedhöfe in Nordböhmen. Er fand seine Inspiration in Zeichnungen und Aufschriften auf Grabsteinen und verarbeitete diese künstlerisch. Außerdem trat er in B?etislav Rychlik’s Dokumentarfilm „God’s Stonepit“ auf, in dem Fridrich als eigensinniger Dichter porträtiert wird. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u.a.:           „Pra“ (Praha 1996); „Šrakakel“ (D??ín 2005); „Krooa krooa“ (Brno 2011). In deutscher Übersetzung ist erschienen „Nebožky / Selige“ (Opava 2011).

Friedland, Lucan
Vita

Lucan Friedland, geboren 1987, wuchs in Gelnhausen auf und studierte Kreatives und Literarisches Schreiben in Hildesheim und Leipzig. Derzeit schreibt er an seinem Debütroman. Er war u.a. als Komparse, als freischaffender Lektor und an Filmsets tätig. Er lebt und arbeitet in Leipzig

Von August bis September 2021 ist Lucan Friedland „Land in Sicht“-Stipendiat des Hessischen Literaturrats in Bad Homburg vor der Höhe.

Werkauswahl
Lucan Friedlands Texte sind in Literaturzeitschriften (u.a. Bella Triste und metamorphosen), in Anthologien und online erschienen.
Auszeichnungen
Lucan Friedland wurde vom Freistaat Sachsen mit einem Denkzeit-Stipendium für literarische Vermittlung im digitalen Raum ausgezeichnet.
Fries, Christian
Vita

Christian Fries, 1959 in Duisburg geboren, arbeitet als Autor, Schauspieler, Regisseur und Musiker. Nach einem Austauschjahr in den USA studierte er Musik (Klavier) in Düsseldorf, Germanistik und Philosophie in Köln und Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin. Seit 1988 arbeitete er als Schauspieler, Regisseur und Musiker, zunächst am Burgtheater Wien (1988-91). Seit 1992 ist er wieder in Deutschland und arbeitete u.a. am Staatstheater Hannnover, in Konstanz, Mainz und Gießen. Von 2002 bis 2005 leitete er das Theaterensemble „neubau“. 2010 wurde er zu den 34. Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen.

Christian Fries war im Herbst 2015 zu Gast in Vilnius (Litauen).

Werkauswahl
2009 erschien mit  „Vater gibt seinen Weinhandel auf“ (Prosa und Szenen, Lang Verlag) Christian Fries erstes Buch. Darüber hinaus verfasste er u.a. eine Bühnenfassung zu Thomas Bernhards Romans „Der Untergeher“ sowie den theatertheoretischen Text „Denke, Schwein!“ (2015).
Auszeichnungen
Für seine Arbeit wurde Christian Fries vielfach ausgezeichnet. So erhielt er u.a. den Förderpreis des Festivals Theaterzwang für die Inszenierung „Der Bau- oder: Meistens wohnt der, den man sucht, nebenan“ (Text: F. Kafka, realisiert mit „neubau“ 2002 und wurde 2015 mit seinem Kurzfilm „Voiles“ zum Filmfestival Münster eingeladen. 
Giulivo, Romuald
Vita

Romuald Giulivo, 1973 in Provins geboren, studierte an einer der großen technischen Universitäten in Paris und wurde Schiffsbauingenieur. Heute unterrichtet er Mathematik am Lehrerseminar, macht Musik und schreibt Jugendbücher. Bisher hat Romuald Giulivo eine Trilogie veröffentlicht. 2008 erschien sein Roman „Sendepause“ in deutscher Übersetzung.

Romuald Giulivo (Nouvelle-Aquitaine) war  im September und Oktober 2012 zu Gast in Hessen.

Göritz, Matthias
Vita

Matthias Göritz zu Gast in der Emilia Romagna/Italien im Jahr 2011.
Matthias Göritz, geboren 1969 in Hamburg. Studium der Philosophie und Literaturwissenschaften. Längere Aufenthalte in Moskau, Paris und Chicago. Er lebt und arbeitet als freier Autor in Frankfurt am Main.

Werkauswahl
Erstveröffentlichung: „Loops“, Gedichte (Graz 2001). Es folgten weitere Gedichtbände, zuletzt „Tools“ (Berlin 2012), und der Roman „Träumer und Sünder“ (München 2013). Außerdem hat Matthias Göritz einige Bücher ins Deutsche übersetzt, u.a. Nicholas Baker, „Der Anthologist“. Sein Theaterstück „Liebe Frau Krauss“ wurde 2008 in Frankfurt/M. uraufgeführt.
Auszeichnungen
Matthias Göritz wurde u.a. ausgezeichnet mit dem Mara-Cassens-Preis (2005) und dem Robert-Gernhardt-Preis (2011). 2011 war Göritz Stipendiat des Hessischen Literaturrates in der Emilia Romagna.
Gozzi, Martino
Vita

Martino Gozzi (Turin/ Italien) zu Gast in Hessen im November 2011.
Martino Gozzi, 1981 in Ferrara geboren, studierte in Ferrara und Turin. Er war Stipendiat des Mondrian Kilroy Fund von Alessandro Baricco und lebte einige Jahre als Autor von Romanen und Drehbüchern in Italien und Portland, Oregon (USA). Zur Zeit ist er Verwaltungsdirektor der „Scuola Holden“, einer 1994 in Turin von Alessandro Barrico gegründeten Schule für junge Erzähler. 

Werkauswahl
Sein erster Roman, „Una volta mia“ (2004) ist in deutscher Übersetzung („Einmal Mia“, Berlin 2006) erschienen. Weitere Romane: „Giovani promesse“ (2009); „Mille volte mi ha portato sulle spalle“ (2013). Martino Gozzi arbeitet auch als Übersetzer aus dem Englischen und Amerikanischen. Er hat Werke von Keith Richards, Marlon Brando und Steve Earle ins Italienische übertragen.
Grainyte, Vaiva
Vita

Vaiva Grainytė, geboren 1984 in Kaunas, ist Schriftstellerin, Bühnenautorin, Essayistin und Dichterin. Sie studierte Theatergeschichte und Theaterkritik an der Lithuanian Academy of Music and Theatre in Vilnius und Chinesisch an der Central Academy of Drama in Peking. Von 2013 bis 2015 arbeitete sie als Chefredakteurin der Kunst und Kultur-Webseite www.kamane.lt. Zuletzt war sie u.a. als Autorin für die Theaterperformance „Lucky Lucy“ (Schweden/Litauen/Norwegen, 2016) tätig und Stipendiatin des Schlosses Solitude in Baden-Württemberg.

Vaiva Grainytė war im Herbst 2015 aus Litauen zu Gast in Hessen.

Werkauswahl
Vaiva Grainytės Debüt, die Essaysammlung „Pekino dienorasciai“ (Vaga, engl. „Peking Diaries“), erschien 2012. Es folgten u.a. die Hörspiele „Axis Deviation“ (Litauen, 2015) und „Witches Do Not Eat Gummy Bears“ (Kapstadt/Südafrika, 2015). Ihre zeitgenössische Oper „Have a Good Day!“ für zehn Kassiererinnen und Klavier, die in Kollaboration mit Rugilė Barzdžiukaitė und Lina Lapelytė entstand, wird weltweit aufgeführt und das Libretto wurde in sechs Sprachen übersetzt.
Auszeichnungen
Für ihre Arbeiten wurde Vaiva Grainytė vielfach ausgezeichnet. Ihr Debüt wurde als Buch des Jahres 2012 nominiert und als eines der zwölf kreativsten Bücher Litauens gelistet. Die Oper „Have a Good Day!“ gewann u.a. den Globe Teana-Theatre Observation Award, zwei Baltic Theatre Festival Preise und den Hauptpreis des Fast Forward-Festivals. Vom litauischen Kultusministerium wurde das Autoren-Trio zudem der Golden Stage Cross und Young Artist Award verliehen.
Gruner, Paul-Hermann
Vita

Paul-Hermann Gruner zu Gast in Vilnius/Litauen im Jahr 2009.
Paul-Hermann Gruner, geboren 1959 in Rüsselsheim. Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Allgemeinen Pädagogik an der TU Darmstadt. Ab 1985 arbeitete Gruner als freiberuflicher Journalist. Er verfasst Schallplatten-, CD-, Konzert- und Buchkritiken sowie Texte zur Kultur- und Mentalitätsgeschichte für regionale und überregionale Zeitungen und Zeitschriften. Seit 1996 Redakteur der Tageszeitung „Darmstädter Echo“. Gruner schrieb Texte u.a. für den Kabarettisten Dieter Hildebrandt, den Cicero, Deutschlandradio Kultur und das Munzinger-Archiv. Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), im Verein Deutsche Sprache und in der Gesellschaft Hessischer Literaturfreunde sowie im geschlechterpolitischen Männerrechts-Verein Agens. Daneben ist Gruner seit 1977 als bildender Künstler tätig (Installation, Montage und Performance). Er lebt seit den frühen 1980er Jahren in Darmstadt.

Werkauswahl
Er veröffentlichte u.a. „Die Pisa-Lösung. Epigramme, Gedichte, Kurztexte“ (München 2002); „Pullover für Pinguine. Querschüsse, Glossen, Satiren“ (Darmstadt 2009). Hinzu kommen Veröffentlichungen im Bereich der Politikwissenschaften. Als bildender Künstler hat Paul Hermann Gruner seine Werke bei zahlreichen Ausstellungen gezeigt.
Auszeichnungen
Als Autor erhielt er u.a. das Litauen-Stipendium des Hessischen Literaturrates (2009) sowie das Literaturstipendium des 1. Darmstädter Turmschreibers (2013).
Guenette, Matthew
Vita

Matthew Guenette (Wisconsin/USA) zu Gast in Hessen von August bis Oktober 2009.
Matthew Guenette wuchs im Connecticut River Valley in Newport, New Hampshire auf. Er absolvierte einen Bachelor-Studiengang (B.A.) in Englisch an der University of New Hampshire und erhielt einen Master of Fine Arts (M.F.A.) in kreativem Schreiben an der Southern Illinois University. 

Werkauswahl
Sein erster Gedichtband „A Hush of Something Endless“ erschien 2006 bei Ropewalk Press. Sein zweites Manuskript „Sudden Anthem“ gewann 2007 den „American Poetry Journal Book Prize“ und wurde im Februar 2008 bei Dream Horse Press veröffentlicht. Sein dritter Gedichtband „American Busboy“ erschien 2011 bei University of Akron Press.
Auszeichnungen
Guenette war zweimal für den „Pushcart Prize“ nominiert. Seine Gedichte wurden in zahlreichen Zeitschriften und im Internet veröffentlicht, unter anderem bei Pindeldy Boz und der Southern Indiana Review. Guenette lebt seit 2005 in Madison, Wisconsin und unterrichtet am Madison Area Technical College.