Die Kulturstiftung der Barbarossastadt Gelnhausen hat es sich zur Aufgabe gemacht, das bedeutende kulturelle Erbe der traditionsreichen Stauferstadt zu bewahren und zu pflegen. 1170 von Friedrich I. Barbarossa gegründet, zeugen die staufische Kaiserpfalz, die prächtige Marienkirche und zahlreiche mittelalterliche Sandsteinbauten bis heute von der glorreichen Vergangenheit der ehemaligen Reichsstadt, und das liebevoll restaurierte Fachwerkensemble der Altstadt illustriert eindrucksvoll die turbulente Geschichte der Stadt. Neben der Wahrung dieses baugeschichtlichen Erbes zählt die geistesgeschichtliche Tradition Gelnhausens zu den Kernthemen der Kulturstiftung: Konzerte und Ausstellungen gehören ebenso zu ihren Projekten wie die Förderung von Kultur und Wissenschaft. Zu den zentralen Anliegen gehört es auch, fast vergessene Werke regionaler Dichter zu heben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen, dem wohl berühmtesten Schriftsteller des Barock, und Philipp Reis, dem Erfinder des Telefons, kann die Barbarossastadt voller Stolz auf zwei berühmte Söhne blicken, die in den Bereichen Literatur und Wissenschaft mit ihren Werken wahre Meilensteine setzten. Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen erblickte 1621 oder 1622 in Gelnhausen das Licht der Welt und verbrachte seine Kindheit in der Stadt. Durch die Erstürmung Gelnhausens anno 1634 wurde er in den Strudel des dreißigjährigen Krieges gerissen und erlebte in der Folgezeit dessen Wirren, die sein Leben und Schreiben entscheidend prägten, hautnah mit. Am 17. August 1676 starb er schließlich als Schultheiß in Renchen. Er verfasste wunderbare Werke; bekannt wurde er vor allem durch seine Schelmenromane, mit denen er die simplicianische Tradition im deutschsprachigen Raum begründete. Sein berühmtestes Buch ist „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“, den er mit zahlreichen Folgeschriften zu einem simplicianischen Zyklus ausweitete. Das unglaublich vielschichtige Werk dieses genialen Autors verwirrt und begeistert die Leser seit Generationen. Günter Grass, Umberto Eco, viele aktuelle Autoren sind fasziniert und bekennen sich zu ihrer Begeisterung für Grimmelshausen. Diese ist für den heutigen Leser, der den Simplicissimus zum ersten Mal zur Hand nimmt und nach dem ersten Satz, der sich immerhin über zwanzig Zeilen erstreckt, meist bereits resigniert aufgibt, häufig schwer nachvollziehbar. Deshalb will die Kulturstiftung anhand entsprechend aufbereiteter Vorträge, Ausstellungen und Auktionen den Charme und Humor des berühmten Barockdichters zeigen und dem heutigen Leser wieder nahe bringen – wie beispielsweise in einer überregional vielbeachteten Ausstellung im August 2006 geschehen. Den Grundstock der Sammlung, die die Kulturstiftung bewahrt und erweitert, legte der verstorbene Prof. Dr. Adolf Huber mit seiner großzügigen Bücherstiftung, der Erna Huber-Sammlung: Wertvolle und rare Exemplare der Grimmelshausenschen Werke, darunter Erstausgaben des „abenteuerlichen Simplicissimus Teutsch“, des „ewigwährenden Kalenders“ oder der sehr seltene „Satyrische Pilgram“ als Einzelband bilden den Kern der Büchersammlung. Daneben stehen ebenso wertvolle Einzelstücke und Gesamtausgaben aus dem Spätbarock bis hin zur Neuzeit. Ergänzt wird die Sammlung durch kunstvoll gearbeitete bibliophile Sonderausgaben und vermittelt so einen beeindruckenden Querschnitt über die Rezeptionsgeschichte des großen Erzählers aus Gelnhausen.
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Literaturpreis „Schriftsteller im Bücherturm“ Offenbach
Der Literaturpreis der Stadt Offenbach am Main würdigt die Arbeit einer Schriftstellerin bzw. eines Schriftstellers zur Pflege und Weiterentwicklung der deutschen Sprache in Form und Inhalt. Vor allem soll hierbei die Bedeutung der Literatur als Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Situation betont und ihre überzeugende konkrete Darstellung gefördert werden. Mit diesem Preis erinnert die Stadt Offenbach am Main zugleich an Leben und Werk der Schriftstellerin Sophie La Roche (Kaufbeuren / 06.12.1731 – Offenbach / 18.02.1807), deren von Aufklärung und Empfindsamkeit geprägtes Werk formal und inhaltlich innovativ gewirkt hat. Der Literaturpreis „Schriftsteller im Bücherturm“ wird zur Hälfte von der Kulturstiftung der Städtischen Sparkasse Offenbach, zur anderen Hälfte von Sponsoren aus Offenbach und der Region finanziert. Die Stadt Offenbach am Main stellt dem Preisträger für seine Arbeit ein möbliertes Appartement im Souterrain der Stadtbibliothek zur Verfügung. Über die Vergabe des Preises entscheidet der Kulturdezernent der Stadt Offenbach am Main. Zu seiner Beratung beruft er eine Jury. Die Jury tagt geheim; die Entscheidung ist endgültig und unanfechtbar. Durch den Literaturpreis „Schriftsteller im Bücherturm“ soll freien Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die sich um Sprache und Literatur im oben genannten Sinne bemühen, die Fortsetzung und öffentliche Vorstellung ihrer Arbeit sowie deren kritische Rezeption in der Stadt Offenbach ermöglicht werden. Die Stadt Offenbach am Main eröffnet dem „Schriftsteller im Bücherturm“ daher die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek, dem Buchhandel, den anderen kulturellen Einrichtungen der Stadt und gegebenenfalls mit den Sponsoren eigene Veranstaltungen durchzuführen.
Die bisherigen PreisträgerInnen:
- 2008 – 2010: Jan Seghers
- 2005 – 2007: Jan Koneffke
- 2002 – 2003: Elke Heidenreich
- 2000 – 2001: Burkhard Spinnen
- 1997 – 1999: Dr. Lothar Schöne
- 1992 – 1994: Jürgen Groß
- 1988 – 1990: Reinhardt Jung
- 1990 – 1992: Reinhardt Jung
- 1985 – 1987: Dr. Saliha Scheinhardt
- 1983 – 1985: Horst Bingel
- 1981 – 1983: Hanne F. Juritz
- 1979 – 1981: Hans Christian Kirsch
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Der gemeinnützige Verein Pro Libris Frankfurt e.V. wurde 2018 von Frankfurter Verlagsleuten gegründet. Er führt regelmäßig die „069 Frankfurter Verlagsschau“ durch. Der Verein plant weitere Projekte, die im Rahmen von literarischen Veranstaltungen, Workshops sowie Seminaren der Unterstützung einer unabhängigen Verlagswelt, der Verbreitung engagierter Buchproduktionen und der Vermittlung anspruchsvoller Literatur dienen werden.
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Geschichte der Romanfabrik
Im ehemals vernachlässigten Ostend entstand 1985 auf Initiative von Schriftstellern das erste Frankfurter Literaturhaus, die Romanfabrik. Was bescheiden als Literatentreff gedacht war, entwickelte sich zu einer Kulturinstitution, die inzwischen weit über Frankfurts Grenzen bekannt ist. Im Oktober 1999 setzte sie zum glücklichen Sprung vom Keller in die ‚Beletage‘ in der Hanauer Landstraße an. Die Romanfabrik hat in ihren zwanzig Jahren Zehntausende an Besuchern und Tausende Künstler und Autoren zu Gast gehabt. Die Presse begleitet unser Programm durchaus ausführlich – in den letzten Jahren hatten wir im Schnitt zu jeder Veranstaltung auch eine Besprechung. Bei allen Krisen hat die Romanfabrik in der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen zuverlässige Partner. Unseren Platz im Frankfurter Kulturleben haben wir gefunden. Aber nichts ist gegeben: Das Netzwerk zwischen öffentlicher Hand, Publikum, Künstlern und Presse muss stetig neu geknüpft werden. Als Ort der Begegnung und als Ort ständig neuer ästhetischer Erfahrung und damit Bereicherung bis hin zu neuen Erkenntnissen sollte sie noch mindestens weitere zwanzig Jahre dienen. Die Romanfabrik, Teil eines preisgekrönten Architektur-Ensembles, bietet in ihrer klaren Eleganz und sachlichen Schönheit den besten Raum für Text, Ton und Thema.
Unser Programm
Als Veranstaltungsort für Lesungen bietet die Romanfabrik dem Publikum Literatur aus erster Hand. Deutsche und internationale Schriftsteller werden vorgestellt und lesen aus ihren Werken. Etabliert ist auch das Klassik- und Chansonprogramm an den Wochenenden. Gemeinsam mit der Jazz-Initiative Frankfurt veranstalten wir auch regelmäßig hochrangige Jazz-Konzerte. Und seit 2006 findet auch regelmäßig ein Philosophisches Café statt.
Café Romanfabrik
Unsere Gastronomie öffnet jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn und erfreut Sie mit frischen Speisen, heißen und kühlen Getränken – davor, dazwischen und danach.
Sie können uns mieten
Wir bieten Ihnen einen einmalig schönen und vielseitig nutzbaren Raum für Seminare, Feiern und Workshops.
Und fördern
Übernehmen Sie eine Stuhlpatenschaft. Oder erwerben Sie eine der auf hundert Exemplare limitierten und signierten Literaturaktien von F.K. Waechter. Selbstverständlich erhalten Sie auch eine Spendenquittung. Am besten werden sie aber Mitglied des Vereins Romanfabrik.
Alle aktuellen Informationen finden Sie im Internet unter www.romanfabrik.de.
Und Fragen stellen Sie einfach unter info@romanfabrik.de.
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Arthur Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 in Danzig geboren. 1793 siedelte die Familie nach Hamburg um, wo Schopenhauer eine Privatschule besuchte und – nach längerem Auslandsaufenthalt – auf Wunsch des Vaters eine Kaufmannslehre antrat. Nach dem Tode des Vaters ließ sich die Mutter in Weimar nieder. Schopenhauer brach 1807 die Kaufmannslehre ab und besuchte die Schule in Gotha und Weimar. 1809-1813 studierte er an den Universitäten Göttingen und Berlin, u. a. bei Fichte und Schleiermacher. Aufgrund seiner Dissertation „Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde“ wurde er 1813, nachdem er Berlin wegen der herannahenden Kriegswirren verlassen hatte, von der Universität Jena zum Dr. phil. promoviert. In Weimar trat er in nähere Beziehung zu Goethe, an dessen Farbenlehre er regen Anteil nahm. Von 1814 bis 1818 lebte Schopenhauer in Dresden. Hier schrieb er sein Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“, das im Dezember 1818 (mit Jahreszahl 1819) bei Brockhaus in Leipzig erschien. 1820 habilitierte er sich an der Berliner Universität; als Privatdozent gehörte er der Universität bis 1832 an, las aber nur ein einziges Semester. 1833 ließ sich Schopenhauer endgültig in Frankfurt am Main nieder. 1844 erschien die zweite, vermehrte Auflage des Hauptwerks, 1851 brachte er die „Parerga und Paralipomena“ heraus – das Werk, das vor allem mit den „Aphorismen zur Lebensweisheit“ seinen schnell wachsenden Ruhm begründete. Am 21. September 1860 starb Schopenhauer in Frankfurt. Die Schopenhauer-Gesellschaft ist eine der ältesten philosophischen Gesellschaften Europas. Sie wurde 1911 von Paul Deussen, dem bekannten Indologen, Philosophen und Jugendfreund Nietzsches gegründet. Der in der Satzung festgelegte Zweck der Gesellschaft besteht seit ihrer Gründung unverändert darin, „das Studium und Verständnis der Philosophie Arthur Schopenhauers anzuregen und zu fördern“. Die Satzung wird jedem Interessierten auf Anforderung zugesandt. Der Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main, die Stadt, in der der Philosoph die zweite Hälfte seines Lebens verbracht hat und bestattet ist. In Frankfurt befindet sich auch die zentrale internationale Schopenhauer-Forschungs- und Gedenkstätte, das Schopenhauer-Archiv, das aus einer Dauerleihgabe der Gesellschaft an die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt hervorgegangen ist. Wichtigstes Organ der Gesellschaft ist das Schopenhauer-Jahrbuch, das seit 1912 erscheint. Neben Vortragsveranstaltungen und Ausstellungen werden in unregelmäßigen Abständen Kongresse und Tagungen ausgerichtet. Der Besuch des Archivs, das die bedeutendsten Stücke aus dem Nachlass Schopenhauers bewahrt, ist nach vorheriger Anmeldung möglich. Im Archiv befindet sich auch die Geschäftsstelle der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist international und umgreift neben einer nordamerikanischen, einer indischen und einer brasilianischen Sektion auch mehrere Gruppierungen in Deutschland, in denen sich die Mitglieder einer Region zu Lektüre- und Gesprächskreisen oder zu Vortragsveranstaltungen treffen. Die bedeutendste unter ihnen ist die Ortsvereinigung Frankfurt am Main, deren Vorsitzender auch Mitglied des Vorstands der Gesellschaft ist. Außerdem werden zweimal jährlich die sogenannten ‚Frankfurter Vorträge‘ organisiert. In Kooperation mit der Universität Mainz betreibt die Schopenhauer-Gesellschaft die Schopenhauer-Forschungsstelle, die eng mit dem Schopenhauer-Archiv und mit dem Centro interdipartimentale di ricerca su A. Schopenhauer e la sua scuole (Lecce/Italien) zusammenarbeitet. Namhafte Persönlichkeiten sind Ehrenmitglieder der Schopenhauer-Gesellschaft geworden, so u.a. Max Horkheimer (1966), Giorgio del Vecchio (1966), Angelika Hübscher (1982) und Alfred Schmidt (2001).
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Stiftung Ostwestpassagen
In Frankfurt besteht eine lange Tradition bürgerschaftlichen Engagements. Bürger werden initiativ und beteiligen sich an der Gestaltung des kulturellen Lebens der Stadt. In dieser Tradition sieht sich die Stiftung Ostwestpassagen.
Ostwestpassagen ist eine private und ehrenamtlich geführte Stiftung. Sie leistet Beiträge zum Dialog der Kulturen und konzentriert ihre Arbeit auf einen friedensfördernden Diskurs zwischen Orient und Okzident. Dem Namen der Stiftung folgend werden Veranstaltungen durchgeführt, die vielfältige und vielschichtige Verbindungslinien zwischen den Kulturen aufzeigen und das gegenseitige Verständnis fördern. Die „Ostwestpassagen“ öffnen Zugänge zu teilweise unbekannten Lebenswelten und regen an zum Austausch über unterschiedliche, bisweilen gegensätzliche oder gemeinsame Interpretationen fremder Kulturen. Dabei bemühen sich die Initiatoren um eine differenzierte Wahrnehmung jenseits von Idealisierung und Entwertung.
Die Kulturinitiative Ostwestpassagen hat zu Beginn des Jahres 2015 begonnen und ihre Arbeit 2022 in eine Stiftung überführt. Die Arbeit der Stiftung vollzieht sich stets in Kooperation mit anderen Institutionen und Einzelpersonen.
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Gemeinhin gilt Friedrich Stoltze (1816-1891) noch immer als Frankfurts populärster Mundartdichter. Wer kennt sie nicht, seine meistzitierten, sprichwörtlich gewordenen Verse: „Es will merr net in mein Kopp enei, wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!“ Aber Friedrich Stoltze war mehr als ein Mundartautor, der in seinen Gedichten und Erzählungen das Lebensgefühl im alten Frankfurt eingefangen hat. Er war vor allem ein kritischer Journalist, ein Demokrat und Republikaner, der sich in einer Zeit, in der die Meinung des Bürgers und Untertanen nicht gefragt war, klar und eindeutig zu seiner Haltung bekannte. Ihm, dem politischen Querdenker, dem Freiheitsdichter ist das Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse in erster Linie gewidmet. Am 21. November 1978, Stoltzes 162. Geburtstag, konnte das Stoltze-Museum, das von der Frankfurter Sparkasse und der Stiftung der Frankfurter Sparkasse finanziell getragen und von der Vereinigung der Freunde und Förderer des Stoltze-Museums e.V. ideell unterstützt wird, eröffnet werden.
Dem Förderverein gehören u.a. Historiker, Museums- und Institutsleiter an, die bei der Programmgestaltung beraten, Kontakte zu Leihgebern herstellen und bei der Ausstellungsgestaltung helfen. Über Spendenmittel fördert die Stoltze-Vereinigung beispielsweise besondere Veranstaltungen oder den Ankauf von Stoltzeana. Zweck des Vereins ist es, die Stoltze-Forschung sowie die Pflege der Frankfurter Mundart, insbesondere die Mundartdichtung – auch in ihrer sozialgeschichtlichen Relevanz – zu unterstützen und zu fördern.
Ungewöhnlich ist nicht nur die Trägerschaft des Stoltze-Museums der Frankfurter Sparkasse, auch durch seine originelle Architektur fällt es aus dem üblichen Rahmen.
Dauerausstellung und wechselnde Sonderausstellungen
2018 ist das Stoltze-Museum in die neue Frankfurter Altstadt umgezogen. Der ideale Platz, denn Stoltze wurde nur ca. 150 Meter vom Museum entfernt im Rebstockhof geboren. Ein Teil des Anwesens wurde schöpferisch nachgebaut. Das 1895 errichtete Stoltze-Denkmal steht ebenfalls seit 2018 an seinem historischen Platz auf dem benachbarten Hühnermarkt.
Das neue Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse gliedert sich in zwei Bereiche, in einen Teil im modernen elliptischen Treppenhaus des „Weißen Bocks“ und drei Räume im Hinterhaus der „Goldenen Waage“. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der politische Autor, der Freiheitsdichter und Satiriker, der sich für Bürgerrechte und Demokratie stark gemacht hat. In fünf reich bebilderten Kapiteln werden Leben und Werk Stoltzes vorgestellt. Ein Touchscreen-Bildschirm erlaubt es in Stoltzes Hauptwerk, der satirischen Wochenzeitschrift Frankfurter Latern, zu blättern. Originalexponate aus dem Haushalt Stoltzes und eine Hörstation zu Persönlichkeiten, mit denen Stoltze in Verbindung stand, sind im Kaminzimmer der „Goldenen Waage“ untergebracht. Ein multifunktionaler Medientisch zu den historisch bedeutsamsten Örtlichkeiten Frankfurts ergänzt in Bild, Ton und Text aus Stoltzes Feder die Dauerausstellung. Im 3. OG sind in zwei Räumen wechselnde Dauerausstellungen zu besonderen Aspekten in Stoltzes Werk zu sehen.
Das Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse ist montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Gruppenführungen bis maximal 20 Personen nach Vereinbarung.
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Copyright Bild: Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse
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Das neue Struwwelpeter-Museum – Erlebnismuseum für Erwachsene & Kinder
Mitten im Frankfurter Westend wird die Welt des Struwwelpeters und seines Autors Heinrich Hoffmann lebendig. In der schön renovierten Villa Schubertstraße 20 eröffnete im Februar 2007 das neue Struwwelpeter-Museum, das aus der Vereinigung der beiden Frankfurter Hoffmann-Museen entstanden ist. Es beherbergt die weltweit größte Sammlung zu Heinrich Hoffmann und dem „Struwwelpeter“. Wichtigste Leihgeber sind die Nachfahren Heinrich Hoffmanns. Wer den humorvollen Doktor Heinrich Hoffmann näher kennen lernt, versteht auch seinen ebenso beliebten wie umstrittenen „Struwwelpeter“ besser. Auf vier Etagen werden Skizzenbücher, Porträts, Zeichnungen, Bücher und Dokumente präsentiert, die Heinrich Hoffmann als liebevollen Familienvater, Arzt, Dichter und kritischen Zeitzeugen des 19. Jahrhunderts vorstellen. Seltene „Struwwelpeter“-Ausgaben, witzige Parodien, Kitsch und Kunst künden vom lang anhaltenden Erfolg des Bilderbuchs.
Heinrich Hoffmann (1809-1894) war:
- praktischer Arzt und ab 1851 Direktor der Frankfurter „Anstalt für Irre und Epileptische“. Sein ärztliches Lebenswerk war der Bau einer psychiatrischen Modellklinik in Frankfurt.
- ein liberal gesinnter Bürger der Revolutionszeit von 1848. Im Vorparlament der Paulskirche vertrat er seine Heimatstadt Frankfurt.
- Verfasser literarischer Werke für Erwachsene. Er schrieb romantische Gedichte, zeitkritische Komödien und schwarze Satiren.
- Verfasser und Zeichner weiterer Kinderbücher, zum Beispiel „König Nussknacker und der arme Reinhold“ (1851).
Die erstaunliche Wirkungsgeschichte des 1845 erschienenen Klassikers der Kinderliteratur dokumentieren seltene Originalausgaben und exotische Übersetzungen von Afrikaans bis Rätoromanisch. Bis heute ist der „Struwwelpeter“ in über 40 Sprachen und mehr als 60 deutsche Dialekte übersetzt worden. Das Buch diente als Inspiration für zahlreiche Nachahmungen und Parodien, den so genannten Struwwelpetriaden. Seit der Revolutionszeit von 1848 begleiten historisch interessante Struwwelpeter-Imitationen, -Parodien und -Karikaturen das Zeitgeschehen und illustrieren die Popularität des Bestsellers. Die pädagogische Kontroverse um eines der umstrittensten Kinderbücher der Welt wird in der Ausstellung ebenfalls aufgegriffen. Wechselnde Sonderausstellungen vertiefen jeweils ein Thema und bieten neue Perspektiven auf Hoffmann und sein Werk. Einmal Struwwelpeter sein!
Museumsspaß für Kinder
Mit viel Spaß und Spiel entdecken Kinder im Museum die Geschichten neu. Spiele laden zu einem aktiven Museumserlebnis ein. Mit dem Struwwelpeter-Quiz in der Hand lässt sich die Ausstellung erkunden. Einmal Struwwelpeter sein? Oder lieber Paulinchen? Kein Problem, im großen Spielzimmer findet jedes Kind das passende Kostüm, um sich in seine Lieblingsfigur aus dem „Struwwelpeter“ zu verwandeln. An vielen Sonntagen finden Kindertheater-Aufführungen statt. Ein besonderes Vergnügen ist es, „beim Struwwelpeter“ einen Kindergeburtstag zu feiern. Für Kindergärten, Schulklassen etc. bietet sich ein Museumsbesuch im Rahmen einer Führung an.
Ein einzigartiges Museum – Kultur und Soziales
Museumsträger ist die frankfurter werkgemeinschaft e.V. Die fwg setzt als Sozialwerk für psychisch erkrankte Menschen das reformpsychiatrische Erbe Heinrich Hoffmanns mit zeitgemäßen Mitteln fort. Produkte aus der Werkstatt werden im Museumsladen verkauft. Im Museum arbeiten psychisch erkrankte Menschen – eine einzigartige Verbindung von Kultur und Sozialarbeit.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10:00 – 17:00 Uhr
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Die Vereinigung der Freunde und Förderer des Stoltze-Museums e.V. wurde fast zeitgleich mit dem Stoltze-Museum für den populären Frankfurter Schriftsteller aus der Taufe gehoben. Dem Förderverein gehören neben interessierten Bürgern u.a. Historiker sowie Museums- und Institutsleiter an, die bei der Programmgestaltung beraten, Kontakte zu Leihgebern herstellen und bei der Ausstellungsgestaltung helfen. Über Spendenmittel fördert die Stoltze-Vereinigung beispielsweise besondere Veranstaltungen oder den Ankauf von Stoltziana. Zweck des Vereins ist es, die Stoltze-Forschung sowie die Pflege der Frankfurter Mundart, insbesondere der Mundartdichtung – auch in ihrer sozialgeschichtlichen Relevanz – zu unterstützen und zu fördern. 2016 hat der Förderverein maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltungsreihe zum 200. Geburtstag Friedrich Stoltzes beigetragen.
„Un es will merr net in mein Kopp enei/ Wie kann nor e Mensch net von Frankfurt sei“, sind die wahrscheinlich bekanntesten und meist zitierten Verse des Frankfurter Mundartdichters und Lokalpatriots Friedrich Stoltze (1816-1891). Dabei war er so viel mehr: Journalist, Satiriker, gesellschaftskritischer Autor, Mitorganisator des ersten Frankfurter Fastnachtsumzugs von 1860 – und vor allem: Ein überzeugter Demokrat. Er hat die wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts miterlebt und kommentiert und nahm sogar persönlich daran teil – etwa beim Hambacher Fest 1832 und an der Revolution von 1848. Die preußische Besatzung Frankfurts im Jahr 1866 zwang ihn für mehrere Monate ins Exil nach Stuttgart und in die Schweiz, und er kehrte erst nach dem Erlass einer Amnestie in seine Heimatstadt zurück. Auch die Reichsgründung von 1871 kommentierte Friedrich Stoltze mit spitzer Feder, schließlich entsprach diese so gar nicht seinen Idealen als überzeugtem Republikaner und Demokraten.
Seit 1978 gibt das Stoltze-Museum einen Überblick über das bewegte Leben des freiheitsliebenden Tausendsassas. Derzeit befindet es sich im Übergangsquartier auf der Galerie im Kundenzentrum der Frankfurter Sparkasse in der Neuen Mainzer Str. 49. Voraussichtlich im September 2018 wird es dann in den ehemaligen „Weißen Bock“, Markt 7, und in zwei Räume der „Goldenen Waage“, Markt 5, in die neue Frankfurter Altstadt einziehen. Möglich wird dies dank des Engagements der Frankfurter Sparkasse und der Stiftung der Frankfurter Sparkasse, die mit dem Stoltze-Museum seit 38 Jahren einen wichtigen kulturellen Beitrag für die Frankfurter Bürger und die der Region leisten.
Bis der Umzug vollzogen ist, gewinnt man aber auch auf der Galerie im Kundenzentrum und im eigens eingerichteten Stoltze-Zimmer einen guten Überblick über das Werk und das Wirken Friedrich Stoltzes. Die Besucher sehen Original-Möbel und Exponate aus dem persönlichen Nachlass des Dichters, zahlreiche historische Fotografien und Zeichnungen. Ausgewählte Textstellen komplettieren die Dauerausstellung und ermöglichen eine umfassende zeitliche Einordnung. Wechselnde Sonderausstellungen beschäftigen sich mit einzelnen Aspekten in Stoltzes literarischem Werdegang. So wie im wahren Leben Stoltzes nimmt Otto von Bismarck auch im musealen Umfeld einen breiten Raum ein. Schließlich war der spätere Reichskanzler der politische Hauptgegner des freiheitsliebenden Schriftstellers. Mehre Male musste sich Stoltze wegen seiner Texte in der von ihm herausgegebenen satirischen Wochenzeitschrift „Frankfurter Latern“, seinem literarischen Hauptwerk, wegen Majestäts- oder Bismarckbeleidigung vor Gericht verantworten und wurde verurteilt. Zusätzliche Sonderausstellungen, Vorträge, Führungen oder Lesungen greifen weitere Aspekte von Stoltzes Leben auf und komplettieren das Bild dieses Freigeists.
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