Die ursprünglich selbstständige Stadt Bergen-Enkheim gründete zusammen mit dem Vereinsring und der Evangelischen Kirchengemeinde im Dezember 1976 die Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim mbH mit dem Ziel, ihr kulturpolitisches Konzept in größtmöglicher Eigenständigkeit auch nach der Eingemeindung nach Frankfurt am Main (1.1.1977) fortsetzen zu können und darüber hinaus zu verhindern, dass Bergen-Enkheim in der Anonymität der Großstadt untergeht. Der Gesellschaft obliegt die Organisation und Durchführung kultureller Veranstaltungen im Stadtteil Bergen-Enkheim. In Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Kooperationspartnern entstehen Programme, die dem Stadtteil auch dadurch seine eigene Prägung geben. Mit dem Berger Markt und dem Stadtschreiberfest organisieren wir alljährlich in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Frankfurt diese beiden wichtigen traditionellen Feste, die große überörtliche Bedeutung haben und Tausende von Besuchern in das große Festzelt und auf den Berger Marktplatz locken.
Stadtschreiberpreis
Der Stadtschreiberpreis wurde 1974 gegründet, als Bergen-Enkheim noch selbstständig war. Er war der erste Literaturpreis dieser Art im deutschsprachigen Raum. Er hat inzwischen viele Nachahmer gefunden. Die Bedeutung des Preises resultiert aus der Auswahl der Autoren und ihrer herausragenden Bedeutung für die deutschsprachige Literatur. Der „Erfinder“ des Stadtschreiberamtes war der Schriftsteller Franz Joseph Schneider, Bergen-Enkheimer Bürger und Gründungsmitglied der legendären „Gruppe 47“. Es war seine Idee, freien Schriftstellern die Möglichkeit zu geben, ein Jahr lang finanziell sorgenfrei zu leben. Mit der Annahme des symbolischen Amtes sind keinerlei Verpflichtungen verbunden. Dies hat wesentlich zum Gelingen des Preises beigetragen. Er beinhaltet die Überlassung des Häuschens „An der Oberpforte 4“ für ein Jahr und ein Preisgeld von derzeit 20.000,- €. „Sein Einfall war so großartig wie verblüffend einfach. Die Kommunen sollten, so schlug er mutig vor, das symbolische Amt eines Stadtschreibers schaffen und finanzieren. Und es gelang ihm, die Kommunalpolitiker seines Wohnortes, eben Bergen-Enkheim, für den Gedanken zu gewinnen.“
(Marcel Reich-Ranicki in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) In dreißig Jahren „Stadtschreiberei“ haben sich die Bergen-Enkheimer ihre Autoren im wahrsten Sinne „erlesen“ – abgesehen von persönlichen Begegnungen bei Lesungen. Es gibt seit 1978 einen Volkshochschulkurs, der sich mit den Werken der Preisträger auseinandersetzt. Der Stadtschreiber hat auch die Möglichkeit Schriftsteller einzuladen.
„Literatur als Volksfest“, die alljährliche Amtseinführung mit literarischen und politischen Reden u.a. von Max Frisch, Walter Jens, Alfred Grosser, Adolf Muschg – im letzten Jahr Wilfried F. Schoeller – ist der Höhepunkt zum Auftakt des „Berger Marktes“.
Über die Vergabe des Preises entscheidet eine neunköpfige Jury, bestehend aus drei anerkannten Persönlichkeiten des Literaturwesens, dem Preisträger des Vorjahres, vier sachkundigen Bürgern aus Bergen-Enkheim sowie dem Ortsvorsteher des Ortsbezirks 16 als Vorsitzendem.
Im Rahmen dieses Preises haben wir uns außerdem zur Aufgabe gemacht, flankierend Lesungen im Stadtteil anzubieten.
Ein Kinderkulturprogramm wird zusammen mit der Saalbau GmbH im Winter angeboten. Mehrere Kleinkunst- und Kabarettveranstaltungen, Oldies Live im Kleingarten und die Organisation der Bergen-Enkheimer Serenade runden das Programm ab.
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Kulturnetz Frankfurt e.V.
Der gemeinnützige Verein „Kulturnetz Frankfurt e. V.“ wurde im März 2006 von Künstlern und Kulturschaffenden aus verschiedenen Bereichen gegründet. Schriftsteller, Musiker, Bildende Künstler und Filmemacher gehören zu den Gründungsmitgliedern, ebenso wie Menschen, die sich für kulturelle Jugend- und Bildungsarbeit einsetzen. Der Verein versteht sich als Plattform für
eigenständige und selbstverantwortliche kulturelle Projekte und Bildungsangebote, darüber hinaus als interdisziplinäres Netzwerk zwischen den einzelnen Bereichen.
Der Verein fördert die grenzüberschreitende Kooperation sowie den Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen. Im Rahmen des Vereins können Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Seminare und Workshops etc. durchgeführt werden.
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Im Rahmen unserer thematischen Stadtführungen sind die literarischen Stadtbegehungen die Höhepunkte unserer Arbeit. Eine Stadt wie Frankfurt, die durch die schon seit dem Mittelalter in Frankfurt ansässige Buchmesse das Zentrum des geschriebenen Wortes ist, hat natürlich viele Facetten zu bieten. Nicht nur die Werkstätten namhafter Buchdrucker und Verleger wie Siegmund Feyerabend und Christian Egenolff, wie Theodor de Bry und die Familie Merian, um nur die bekanntesten ältesten zu nennen, sondern auch das sich auf der Messe entwickelnde Zeitungswesen mit den sogenannten „Messrelationen“, haben dazu beigetragen. Das ist wohl auch der Grund, warum heute noch viele renommierte Verlage ihren Sitz hier haben. Wer möchte, kann sich von dieser historischen Entwicklung auf einer unserer Stadtbegehungen einen Überblick verschaffen, aber auch auf den Spuren einzelner Persönlichkeiten wandeln. Denn Frankfurt hat einen der wichtigsten Dichter Deutschlands hervorgebracht, Johann Wolfgang Goethe, war aber auch für viele andere eine wichtige Station in ihrem Leben: Wir berichten auch von Friedrich Schiller, von den Brentanos und der Günderode, von Hölderlin und Hegel, von Thomas Mann und Marie Luise Kaschnitz, um nur einige zu nennen.
Schillerdenkmal auf dem Römerberg
Unser Referententeam besteht aus 16 qualifizierten Geisteswissenschaftlern, Germanisten, Kulturanthropologen, Historikern und Kunsthistorikern und besteht seit über zehn Jahren. Wir bieten neben Führungen zur Literatur auch Schwerpunkte zur Stadtgeschichte, zu Architektur, Jüdischem Frankfurt oder der Wirtschaftsentwicklung an. Unsere Inhalte vermitteln wir auch in Form von Vorträgen und Seminaren, die wir gerne an von Ihnen gewünschten Örtlichkeiten durchführen. In unserem Ladenbüro, das wir als Veranstaltungsort literarischer Salons nutzen, bieten wir ein Fülle von Büchern Frankfurter Autoren an, aber auch Bücher zur Frankfurter Geschichte und Gegenwart.
Öffentliches Programm
Fast jeden Sonntag und manchmal unter der Woche bieten wir Ihnen Veranstaltungen unterschiedlichster Thematik an, die Sie gerne ohne Voranmeldung wahrnehmen können. Für die meisten unserer Stadtbegehungen sollten Sie 2,5 Stunden Muße mitbringen. Die Veranstaltungen und Termine finden Sie auf unserer Homepage unter dem Link Öffentliches Programm.
Gruppenbuchungen
Unsere Angebote an kulturellen und stadtgeschichtlichen Führungen und Fahrten können von Ihnen individuell in Anspruch genommen werden. Sie bestimmen Termin, Dauer und Thema der Veranstaltung. Über den Rahmen des derzeitigen öffentlichen Programmes hinaus bieten wir eine Vielzahl von weiteren thematischen Veranstaltungen an, die gegebenenfalls miteinander kombinierbar sind. Über unsere Themen können Sie sich vorab auf unserer Homepage informieren. Gerne stehen wir Ihnen aber auch für eine Beratung zur Verfügung.
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Langer Tag der Bücher – Jährliche Veranstaltung
seit 2004, ursprünglich im Schauspiel Frankfurt, seit 2013 im Großen Saal des Haus am Dom, Frankfurt am Main
Eine Gemeinschaftsveranstaltung der literarischen Verlage Frankfurts, derzeit: Verlag der Autoren, axel dielmann – verlag, Henrich Editionen, S. Fischer, Frankfurter Verlagsanstalt, Größenwahn Verlag, Societäts-Verlag und Edition Faust.
Hintergrund
Die literarischen Verlage Frankfurts realisierten von 1997 bis 2003 die Reihe VerlagsMontage im Frankfurter Schauspielhaus: An einem Montag im Monat wurde auf der kleinen Bühne des „Glashauses“ eine Lesung mit Schauspielern, eine Diskussion, ein Lektorengespräch oder ähnliches veranstaltet – was den Besuchern deutlich mehr Hintergrundinformationen aus der Verlagswelt vermittelte, als eine traditionelle Lesung in einer Buchhandlung. Die Frankfurter Verlage wollten durch diese offene Reihe freie Sicht ins Innere der Verlage ermöglichen.
Der lange Tag der Bücher
Die Reihe VerlagsMontage wurde im Jahr 2004 erstmals in eine gemeinsame, gebündelte Veranstaltung umgewandelt, die sich Der lange Tag der Bücher nennt. Alle zwölf gründenden Verlage bespielten jeweils eine Stunde lang und damit einmal rund um die Uhr die Bühne im Chagall Saal, und durch die Unterschiede der Verlagsprofile entstand ein facettenreiches Programm. Angeboten wurden nicht nur Lesungen – unter Einbindung von Schauspielern –, sondern auch Diskussionen, kurze Jazz-Konzerte, szenische Lesungen und Collagen.
Angebote für die Besucher
Auch nach dem Wechsel ins Haus am Dom haben die weiterhin eintrittsfreien Veranstaltungen ihren »abulatorischen Charakter« behalten, es wird zum Flanieren eingeladen, zum Gang an den Büchertisch, zur Pause an einem der vielen Lesetische im Haus, auf denen die veranstaltenden Verlag je einige ihrer Titel zum Schmökern auslegen, im Foyer eine Tafel mit Hintergrundinformationen zu den Lesungen und AkteurInnen sowie eine Kaffeebar. – Der lange Tag der Bücher findet jährlich statt an einem Sonntag im Frühjahr von 11:00 bis 19:00 Uhr.
Partner und Förderer
Der Hauptpartner des Langen Tags der Bücher ist das Haus am Dom, das die Technik und die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Die Moderation am Langen Tag der Bücher wird auf viele Schultern verteilt: Diese übernehmen bekannte Literaturveranstalter der Stadt wie Literaturhaus, Romanfabrik, Hessisches Literaturbüro und Hessischer Rundfunk. An diesem Tag werden die Literaturanbieter der Stadt traditionell keine eigenen Veranstaltungen anbieten und in ihren Medien auf den Langen Tag der Bücher hinweisen. Das Kulturradio hr2 ist wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Frankfurter Rundschau Medienpartner. Gefördert wird der Lesetag vom Frankfurter Kulturamt und vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Hessen sowie dem Verein Pro Libris Frankfurt e.V. und ergänzend wechselnden Partnern.
Ein Tag für alle Leser
Das Programm wird so komponiert, dass möglichst viele Leser sich in den Veranstaltungen wiederfinden können. Durch die Vielfalt der Verlage wird das Lese-Interesse sowohl von jungen als auch von älteren Lesern befriedigt. In einigen Lesungen wird der Bezug zu Frankfurt hergestellt, Autogrammjäger kommen ebenso auf ihre Kosten wie Freunde von Krimis. Bei jedem Langen Tag der Bücher wird ein Gleichgewicht aus bekannten, renommierten Schriftstellern und jungen, noch zu entdeckenden Autoren präsentiert.
Organisation
Mit der Organisation des Langen Tages der Bücher haben die veranstaltenden Verlage Florian Koch beauftragt, der auch die Pressearbeit übernimmt; Telefon: 069 21 99 81 65 oder 0172 61 73 254.
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Der Verein LiteraTouren.kultur in oberursel e.V. wurde im November 2006 gegründet. Sein Name ist Programm. Es geht um Literatur, aber auch um den Blick über den literarischen Tellerrand hinaus. Und es geht darum, in der Taunusstadt Oberursel zum kulturellen Leben beizutragen.
Wir veranstalten Lesungen mit Autoren und Autorinnen, die ihre Neuerscheinungen lesend und im Gespräch mit einer kompetenten Moderation dem interessierten Publikum vorstellen möchten. Wir engagieren Künstlerinnen und Künstler, die mit literarischen Texten kreativ umgehen und in Veranstaltungen die Brücke zu Theater, Musik oder bildender Kunst bauen. Wir organisieren Tages- und Wochenendausflüge, die literarische Themen mit realen Orten verbinden. Wir lesen, lesen und lesen und teilen unsere Lesefrüchte mit anderen Lesern und Leserinnen. In entspannter Atmosphäre bieten wir Literaturgespräche an und schaffen so Diskussionsräume für einen offenen Austausch. Kaffee und Kuchen, ein Glas Wein und Knabbereien bringen uns zusätzlich auf den literarischen Geschmack.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Erbe des fabelhaften Verlegers Victor Otto Stomps (1897-1970) und seiner Eremiten-Presse. Ein alter Fachwerkschuppen am Bahndamm in Stierstadt/Oberursel verwandelte sich zwischen 1954 und 1972 zum „Schloss Sanssouris“ und wurde Wohnort und Sitz der kleinen Verlagsdruckerei. Mit Veranstaltungen zum Gedenken an V.O. Stomps und zur aktuellen Lyrikszene setzen wir seine Arbeit fort. Wir sind ein Team, in dem Ideen erwünscht sind und rund um die Literatur entwickelt werden können.
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Literaturhaus Frankfurt
Das Literaturhaus Frankfurt ist ein lebendiger Ort der literarischen Begegnung und der Auseinandersetzung mit den Literaturen, Künsten, Medien und Wissenschaften unserer Gegenwart. Neben Autorenlesungen veranstaltet das Literaturhaus Diskussionsrunden, Symposien, Tagungen sowie Kinderbuch-Sonntage, Schülerlesungen, Schreibwerkstätten und Veranstaltungen für Lehrer.
Seit 2005 befindet sich das Literaturhaus in der neuen, wiedererrichteten Alten Stadtbibliothek, die neben der guten Lage, direkt am Mainufer vielfältige und große Veranstaltungsräume – auch für Vermietungen – bietet. Das Literaturhaus in der Rekonstruktion der Stadtbibliothek von 1825 ist eines der prächtigsten Gebäude für die lebendige Vermittlung der Literatur in Europa.
Neben den klassischen Autorenlesungen und Buchpräsentationen finden regelmäßige Reihen im Literaturhaus statt, bereits seit 2008 steht vierteljährlich das hauseigene Literarische Quartett „Schöne Aussichten“ auf dem Programm, um Hörbuchneuerscheinungen geht es bei „Kopf & Hörer“, einer Kooperation mit hr2-kultur, in der „Qualitätskontrolle“ dreht sich alles um herausragende deutschsprachige Debüts.
Wenn zur Frankfurter Buchmesse der Deutsche Buchpreis verliehen wird, waren die sechs Finalisten bereits im Literaturhaus zu Gast, auch dank der Kooperation mit dem Kulturamt Frankfurt am Main und der Unterstützung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: Einmalig in der Republik: alle Shortlist-Kandidaten auf einer Bühne. Der Preis der Hotlist wird alljährlich am Buchmessenfreitag im Literaturhaus verliehen und nicht nur zum Mai, wird im hier getanzt, auch zur Messe – immer zum Abschluss des Lesefestivals Open Books.
Das Literaturhaus unterhält zahlreiche Kooperationen mit den Kulturinstitutionen der Stadt.
Zum Abschluss der Poetikdozentur der Johann Wolfgang Goethe-Universität liest beispielsweise der jeweilige Autor im Literaturhaus; in Kooperation mit dem Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main fanden bereits zweimal die „Acht Betrachtungen“ zu Werken des Museums statt, nachzulesen sind die Texte der acht Autoren in den Publikationen des Frankfurter Verlags Henrich Editionen. Zusammen mit dem Historischen Museum Frankfurt und der Stabsstelle Inklusion Frankfurt widmet sich das Literaturhaus seit Dezember 2016 der „Einfachen Sprache“. Unter dem Titel „Frankfurt, deine Geschichte“ verfassen die sechs Autoren Henning Ahrens, Mirko Bonné, Nora Bossong, Olga Grjasnowa, Kristof Magnusson und Alissa Walser literarische Texte zu Ereignissen, Orten oder Museumsstücken aus der Frankfurter Geschichte originär in „Einfacher Sprache“. Zielsetzung ist die Inklusion von allen, von denen mit einem niedrigeren Sprachniveau, mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen, von denen, die die Sprache erst lernen, und denen, die sich für die Frankfurter Geschichte interessieren. Die Abende werden begleitet von Gebärdensprachdolmetschern, ein Pilotprojekt gefördert vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, in Partnerschaft mit dem Netzwerk Inklusion Frankfurt.
Für Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 18 Jahren macht das „Junge Literaturhaus“ Programm: Neben den Kinderbuch-Sonntagen gibt es Bastelnachmittage, Lesungen (auch zweisprachig) und Workshops. Jedes Jahr im Herbst veranstaltet das Literaturhaus mit dem „Schreibzimmer“ einen Lyrik- und einen Prosaworkshop für Jugendliche, in denen diese unter Anleitung zweier Autoren eigene literarische Texte verfassen. Für Absolventen des Schreibzimmers besteht die Möglichkeit der Teilnahme am Jungautorenkollektiv „sexyunderground“. Beide Projekte enden jeweils mit einer öffentlichen Lesung. In Zusammenarbeit mit Frankfurter Schulen finden im Rahmen des Projekts „Wörtermeer“ außerdem Veranstaltungen für Schulklassen statt, unter anderem Lesungen, Workshops und Museumsbesuche, immer gemeinsam mit Schriftstellern, Übersetzern oder Comiczeichnern. Förderer des Projekts ist 2017 die Stiftung Polytechnische Gesellschaft.
Das „Kolleg Schöne Aussicht“ ist das Literaturhaus für Lehrer. Für Pädagogen aller Schulformen aus Frankfurt und der Region werden hier neben monatlichen Treffen regelmäßig Workshops, Exkursionen, Lesungen und Unterrichtsbesuche sowie alle zwei Jahre eine ganztägige Tagung organisiert.
Seit März 2017 wird im Literaturhaus Frankfurt Shared Reading angeboten: In zwei Gruppen, einer Gesundheits-Gruppe in Kooperation mit dem Hospital zum Heiligen Geist und einer Community-Gruppe, die allen Interessierten offensteht, treffen sich einmal pro Woche zehn Teilnehmer, um einen Text gemeinsam laut zu lesen und sich über das Gelesene auszutauschen. Das Projekt wird von der Dr. Marschner Stiftung gefördert, Partner in Deutschland ist Böhm & Sommerfeldt | Literarische Unternehmungen.
Das Literaturhaus Frankfurt am Main e.V. ist ein Verein, der allen Interessierten offensteht. Derzeit zählt er ca. 700 Mitglieder. Einige Veranstaltungsreihen des Literaturhauses sind exklusiv ihren Mitgliedern vorbehalten, etwa der monatlich stattfindende Lesezirkel und die Veranstaltung „Mitglieds Heim“.
Seit der Neueröffnung 2005 waren zahlreiche Autoren Gast des Literaturhauses: u.a. Paul Auster, Kirsten Boie, Umberto Eco, Péter Esterházy, Jonathan Franzen, Wilhelm Genazino, Durs Grünbein, Felicitas Hoppe, Bodo Kirchhoff, Alexander Kluge, Michael Krüger, Anke Kuhl, Michael Lentz, Donna Leon, Sibylle Lewitscharoff, Andreas Maier, Friederike Mayröcker, Martin Mosebach, Herta Müller, Péter Nádas, Jacques Palminger, Christoph Ransmayr, Arne Rautenberg, Ralf Rothmann, Axel Scheffler, Ingo Schulze, Shumona Sinha, Peter Stamm, Marlene Streeruwitz, Martin Suter, Martin Walser und Juli Zeh.
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Als literarisches Zentrum Wiesbadens ist das Literaturhaus Villa Clementine seit dem Jahr 2001 ein einzigartiger Ort, an dem sich Literaturschaffende und ein diskutierfreudiges Publikum begegnen. In der historischen Villa an der Wilhelmstraße sind nicht nur preisgekrönte Autoren, sondern auch talentierte Nachwuchskünstler gerne zu Gast. Das Programm will einen Gegenpol zur fortschreitenden Ökonomisierung von Literatur bilden und auch Autoren vorstellen, die nicht auf den Bestseller-Listen stehen. Weiterhin sollen thematische Schwerpunkte im Programm den Lesern Anhaltspunkte über Entwicklungen in einem schier unüberblickbaren Büchermarkt geben.
Jährlich finden verschiedene Literaturfestivals statt, etwas der spartenübergreifende „Wiesbadener KrimiMärz“. Bereits seit den achtziger Jahren bestehen die „Wiesbadener Literaturtage“, bei denen ein Autor oder eine Autorin ein künstlerisches Programm konzipiert und als Gastgeber die Veranstaltungen eine Woche lang begleitet und mitgestaltet. Außerdem werden zahlreiche Veranstaltungen in Kooperation mit kulturellen Institutionen der Region, etwa das hr2-Hörfest oder Kooperationen mit dem goEast-Filmfestival, organisiert.
Im Februar 2006 wurde die Lesungsreihe „Junges Literaturhaus“ vom Literaturhaus Villa Clementine und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V. für Schulklassen ins Leben gerufen. Die Jugendlesungen sollen die Neugierde auf Bücher und Autoren wecken und setzen in jedem Schuljahr neue thematische Schwerpunkte. Die Hochschule RheinMain und das Literaturhaus Villa Clementine veranstalten in jedem Wintersemester die „Poetikdozentur: junge Autoren“, die einen besonderen Blick in die Werkstatt des Schriftstellers gewährt. In den Vorlesungen in der Hochschul- und Landesbibliothek und den Lesungen im Literaturhaus sollen sich junge Autorinnen und Autoren mit ihrem Werk auseinandersetzen. Bislang waren u.a. Peter Stamm, Daniel Kehlmann, Julia Franck, Andreas Maier, Antje Rávic-Strubel, Thomas von Steinaecker und Judith Schalansky verpflichtet.
Seit einigen Jahren ist das Literaturhaus zudem Mitglied im Netzwerk der Literaturhäuser mit ARTE als Medienpartner. In diesem Rahmen finden auch zahlreiche Kooperationsveranstaltungen statt, etwa die jährliche Vergabe des „Preis der Literaturhäuser“ oder ARTE-Filmpremieren.
Mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V. im zweiten Obergeschoss und mit Hilfe der Aktivitäten des Presseclubs Wiesbaden e.V. im Erdgeschoss der Villa Clementine wird über den inhaltlichen Austausch hinaus auch eine räumliche enge Vernetzung und Kooperation der Literaturschaffenden ermöglicht.
Das Literaturhauscafé und ein Lesezimmer laden zur entspannten Lektüre bei einer Tasse Kaffee ein. Seit einigen Jahren befinden sich Büchertauschstellen im blauen Lesezimmer und im Garten der Villa, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
Das Literaturhaus Villa Clementine stellt Räumlichkeiten für Stipendiaten des Literaturrates aus hessischen Partnerregionen zur Verfügung.
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Hanau ist Brüder-Grimm-Stadt. Die berühmten Universalgelehrten Jacob und Wilhelm Grimm wurden hier am 4. Januar 1785 bzw. 24. Februar 1786 geboren. Beide gelten als Begründer der Germanistik und sind für ihre Sammlung der Kinder- und Hausmärchen weltweit bekannt.
Als Mitglieder der „Göttinger Sieben“ widersetzten sie sich König Ernst August von Hannovers Verfassungsbruch. Mit der Verleihung des Brüder Grimm-Preises für Literatur (ab 2017) alle drei Jahre im November erinnert Hanau an diesen 18. November 1837, an dem sie ihren mutigen und folgenreichen Protest gegen den Absolutismus ihres Monarchen erhoben.
Der Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau ist in erster Linie ein Literaturpreis für ein herausragendes Werk in deutscher Sprache aus dem Gebiet der Prosa, Lyrik oder Dramatik (einschließlich Kinder-und Jugendliteratur). Dem wissenschaftlichen Anliegen Jacob und Wilhelm Grimms entsprechend kann aber auch ein herausragendes Werk in deutscher Sprache, das sich außerdem durch hohe sprachliche Qualität und Verständlichkeit auszeichnen muss, aus dem Gebiet der Sprachforschung oder der Volkskunde prämiert werden.
Der Preis dient gleichermaßen der Auszeichnung wie der Förderung. Prämiert wird ein in den drei vorangegangenen Kalenderjahren bei einem deutschen oder außerdeutschen Verlag erschienenes Werk. Magistrat der Brüder-Grimm-Stadt Hanau beruft auf die Dauer von drei Jahren (Wiederberufung möglich) eine Jury von fünf Personen, die den Preisträger oder die Preisträgerin benennt. Sie setzt sich wie folgt zusammen: ein Professor oder eine Professorin für Germanistik an einer hessischen Universität, ein weiterer Juror oder eine Jurorin wird von der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt bestimmt. Von den beiden anderen Juroren soll mindestens einer ein sachkundiger Hanauer Bürger oder eine sachkundige Hanauer Bürgerin sein. Außerdem ist der jeweils letzte Preisträger oder die letzte Preisträgerin in der Jury vertreten.
Der Preisträger wird vom Magistrat der Brüder-Grimm-Stadt Hanau aufgefordert, im Jahre der Preisverleihung oder danach eine kulturelle Veranstaltung in Hanau durchzuführen. Der Preis besteht aus einer Ehrenurkunde und dem Geldbetrag. Er wird in feierlichem Rahmen vom Oberbürgermeister der Stadt Hanau überreicht.
Bisher wurde der Preis an folgende Autoren vergeben:
1983 – Wolfgang Hilbig
1985 – Waltraud Anna Mitgutsch
1987 – Wilhelm Bartsch
1989 – Natascha Wodin
1991 – Monika Maron
1993 – Harald Weinrich
1995 – Adolf Endler
1997 – Harry Rowohlt
1999 – Georg Klein
2001 – Heinz Czechowski
2003 – Klaus Böldl
2005 – Felicitas Hoppe und Andreas Reimann
2007 – Björn Kern
2009 – Natascha Wodin
2011 – Reinhard Kaiser
2013 – Christoph Ransmayr
2017 – Barbara Zoeke
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Friedrich Hölderlin-Preis
(Stiftung Cläre Jannsen) Bad Homburg v.d. Höhe
Johann Christian Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) kam im Januar 1796 als Haushofmeister zur Familie Gontard nach Frankfurt. Er verliebte sich in Susette Gontard, die er in seinen Gedichten „Diotima“ nennt. Nach der Trennung mit dem Hause Gontard flüchtete er 1798 nach Homburg zu seinem vertrauten Freund aus Tübinger Studienzeiten, Isaak von Sinclair. Im Juni 1800 verließ er aus finanziellen Gründen die Residenzstadt in Richtung Nürtingen. 1799 schrieb der unter der erzwungenen Trennung von Susette Gontard leidende Hölderlin: „Sonst machen die seltenen Schönheiten der hiesigen Gegend mein einzig Vergnügen. Da geh ich dann hinaus, wenn ich von meiner Arbeit müde bin, steige auf den Hügel und setze mich in die Sonne, und sehe über Frankfurt in die weite Ferne hinaus, und diese unschuldigen Augenblicke geben mir dann wider Muth und Kraft zu leben und zu schaffen.“ Während dieses ersten Aufenthaltes entstanden unter anderem der zweite Teil des „Hyperion“ und das Trauerspiel „Der Tod des Empedokles“.
1804 vermittelte Isaak von Sinclair seinem Freund Hölderlin in Homburg eine Stelle als „Hofbibliothekar“. Sein geistiger Zustand war bedenklich, doch es gab noch Hoffnung zur Rekonvaleszens. Die Landgrafenfamilie, die Hölderlin als echtedle Menschen schätzte, mied er und schloss sich nur dem Freund an. Sinclair, unter Hochverratsverdacht geraten, musste Hölderlin im Jahre 1806 schließlich nach Tübingen bringen. Zunächst in die Klinik des Dr. Authenried, dann ab 1807 in die Pflege des Schreinermeisters Ernst Friedrich Zimmer. Dort lebt der Dichter 36 Jahre lang – die Hälfte seines Lebens – im Haus am Neckar und stirbt 1843. Zu seinem Gedenken verleiht die Stadt Bad Homburg v.d.Höhe alljährlich am 7. Juni, dem Todestag des Dichters, den Friedrich Hölderlin-Preis (Stiftung Cläre Jannsen) als allgemeinen Literaturpreis für hervorragende Leistungen. Er wurde erstmals 1983 vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Stadt Bad Homburg v.d. Höhe stiftet weiterhin einen Förderpreis für junge Autoren, der mit 7.500 Euro dotiert ist. Mitglieder der Jury sind ein Vertreter der Hölderlin-Gesellschaft, ein Vertreter des Freien Deutschen Hochstiftes, ein Vertreter der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität aus dem Fachgebiet Neuere Literatur, ein weiterer Fachmann auf dem Gebiet der Neueren Literatur, zwei Vertreter der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe sowie der Preisträger des Vorjahres. Den Friedrich-Hölderlin-Preis erhielten unter anderem Peter Härtling, Wolf Biermann, Günter Kunert, Hilde Domin, Ernst Jandl, Marcel Reich-Ranicki, Dieter Wellershof, Durs Grünbein, Rüdiger Safranski und Urs Widmer.
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