Mitte des 18. Jahrhunderts von der Binger Familie Ackermann errichtet, ist das Haus fast zwei Jahrhunderte lang im Familienbesitz der Brentanos. Als in Frankfurt ansässige Kaufleute erwarben sie im Jahre 1804 das inmitten einer weitläufigen, mauerumgebenen Gartenanlage gelegene, langgestreckte Gebäude mit dem mächtigen Mansardendach. Das Winkeler Landgut war Mittelpunkt der großen Familie während der Sommerzeit und Treffpunkt für ihren Freundeskreis aus Kunst und Wissenschaft im Zeitalter der Romantik. Original erhaltene Zimmer und Salons im Brentanohaus überliefern Eindrücke von der Wohnkultur und dem Lebensgefühl dieser Zeit.
Johann Wolfgang von Goethe
… ist der herausragendste unter den vielen prominenten Gästen der Brentanos gewesen. Sein Nachruhm überflügelt die illustren Namen einer Gästeliste, die mit Achim von Arnim, dem märkischen Dichter, beginnen mag und fortfährt mit den Brüdern Grimm, mit dem Juristen Friedrich Carl von Savigny, mit der unglücklichen Dichterin Karoline von Günderode, die sich am Rhein das Leben nahm, Freiherrn vom und zum Stein und anderen mehr. Goethe hat nach den Wirren von Besatzungs- und Befreiungskriegen als Folge der Französischen Revolution im Umkreis seiner Geburtsheimat Zuflucht gesucht und ist, ein Kurgast in Wiesbaden, den Einladungen der Brentanos mehrfach gefolgt. Sein volkstümlich-heiteres Prosawerk „Sankt-Rochus-Fest zu Bingen“ und das Tagebuch „Im Rheingau Herbsttage“ verdankt er dem erholsamen Aufenthalt des Jahres 1814 bei „der geliebten wie verehrten Familie Brentano, die mir an den Ufern des Rheins, auf ihrem Landgute zu Winkel, viele glückliche Stunden bereitete“.
Die Brentanos
… dürfen ihren Ursprung auf ein italienisches Adelsgeschlecht zurückführen, das im Weinbaugebiet um den Comer See beheimatet war. „Brenta“ ist dort die Bezeichnung für eine Weinbutte, deren Abbild ins Familienwappen der „nobiles de Brenta, dicti di Brentanis“ eingefügt worden ist; ähnliche Exemplare finden noch heute Verwendung, um bei der Ernte hier wie in Italien die Trauben rücklings aus den Weinbergen zu tragen. Die Linie der Brentano di Tremezzo ließ sich Ende des 17. Jahrhunderts in Frankfurt nieder. Don Domenico gründete in der Messestadt eine rasch aufblühende Filiale des Mailänder Handelshauses. Der noch in Tremezzo geborene Enkel Pietro Antonio erwarb schließlich das Frankfurter Bürgerrecht und damit die deutschen Vornamen Peter und Anton. Das einstige Sommerhaus in Winkel bewohnen die Brentanos als direkte männliche Nachkommen des ersten Eigentümers Franz Brentano und bewirtschaften selbst das zugehörige Weingut. Franz war der zweitälteste Sohn Peter Antons, dem in drei Ehen zwanzig Kinder geboren wurden, und gewann nach des Vaters Tod die Stelle einer väterlichen Vertrauensperson für die zahlreichen Geschwister. Auch geschäftlich blieb der Senator und Schöffe der Stadt Frankfurt Haupt der Familie, seinem ausgeprägten Kunstsinn verdankten die genialischen Geschwister Bettina und Clemens verständnisvolle Förderung. Darin unterstützte ihn die ebenso den Künsten zugeneigte Gattin Antonia, eine in Wien aufgewachsene geborene Edle von Birkenstock, deren Vorfahren sich in den Rheingau des 16. Jahrhunderts zurückverfolgen lassen. Weitaus häufiger als ihr Bruder Clemens, der bedeutende Poet einer Rheinromantik jenseits touristischer Verkitschung, hat Bettina Brentano, die künftige Gattin Achim von Arnims, das Winkeler Landgut aufgesucht und da „die Nächte am Rhein verschwärmt“. Ihre frühe poetische und später durchbrechende politische Leidenschaft, ihr soziales Engagement wirkten gemeinsam am Bild einer großen Frauengestalt des 19. Jahrhunderts. Die Frankfurter und Rheingauer Jahre sahen sie in der Mitte ihres kunstbeflissenen Freundes- und Verwandtenkreises heranreifen.
Salonkultur im Brentanohaus
Jedes Jahr sind die historischen Räume und der Gutsausschank des Brentanohauses in Winkel Treffpunkt für Menschen, die sich für Wein, Musik, Literatur und kulinarische Köstlichkeiten begeistern.
Öffnungszeiten:
Führungen nach Vereinbarung.
Offene Führungen finden an bestimmten Samstagen, jeweils um 16:00 Uhr statt. Die genauen Termine finden Sie unter www.brentano.de.
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65375
Der Verein „Brentanos Erben“ hat sich der Förderung von professionellen Künstlern aus und im Rheingau verschrieben. Der Schwerpunkt des Tätigkeitsbereiches wird vorrangig sein Veranstaltungen in interessanten Locations in Rhein-Main mit zu organisieren und zu finanzieren. Wegen der Außenwirkung werden bevorzugt Bühnenereignisse wie Theater, Konzert, Lesung und Film unterstützt. Weiterhin wird Gewicht auf soziokulturelle Aktionen im No-Budget-Bereich gelegt.
Aktivitäten:
- Organisation und Support von Lesungen im Rheingau (inklusive Wiesbaden)
- Wiesbadener Krimi-Herbst (3 Teilnahmen), an 3 Orten
- Brentanoscheune, Oestrich-Winkel
- Brentanohaus, Oestrich-Winkel
- Villa-Clementine, Wiesbaden
- Kuenstlerhaus43, Wiesbaden
- Der WeinLänder, Wiesbaden, Reihe Mord im Rheingauviertel (MIR)
- Kammerspiele Wiesbaden, Wiesbaden
- 1. Kulturtage Rheingauviertel-Hollerborn, Wiesbaden, Kooperation mit dem Ortsbeirat
- KIB, Kulturtage im Bergkirchenviertel, Wiesbaden
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65193
Die Brentanoscheune ist ein barockes Industriedenkmal im Rheingau, das 1751 als Lohgerberei erbaut wurde. Sie liegt gegenüber vom Brentano-Haus in Winkel. 1810 wurde diese als „Hölle“ bezeichnete Lederfabrik von der Frankfurter Kaufmanns- und Literatenfamilie erworben und still gelegt. Die aus Stein und Fachwerk bestehende Halle diente dann als Schuppen, Pferdestall, Kegelbahn und bis 1988 als Werkstatt eines Kulissenmalers. In den 90er Jahren begann der Privatverein „KulturHölle“ im baufälligen Gebäude mit Veranstaltungen. Mit der Generalsanierung erfolgte 2005 die Umwidmung zu einem Kultur- und Event-Haus in städtischer Regie mit regelmäßigen Programm. Die Veranstaltungsschwerpunkte in dem mit einem 230 m² (197 Plätze) großen Saal und Seminartechnik ausgestatteten Gebäude sind Gastspiele im Bereich Kabarett, Comedy und literarisch-musikalische Specials. Für intime Lesungen zu regionalen Themen und für lokale Autoren steht ein kleiner Weinkeller (50 Plätze) zur Verfügung. Bisherige Literatur-Produktionen: Krimilesung Robert Hülthner (Udo Wachtveitl und Band), Wein-Lese Ungarn (Richard Swartz), „Der Rheingauner- Sound of Riesling“ (Apitz&Kunkel), „Toll gemacht Dudu“ (Niels Kaiser), „Mich fragt ooch eeener“ (Uwe Steimle), „Wie en Spatz“ (Ulrike Neradt), „WM-Special: Güko revisted“ (Günther Koch), „Kein Ort. Nirgends“ ( Christa Wolf/ Anke Sevenich), „Das Rheinmärchen“ nach Clemens Brentano (ensemble wunderh0rn), „Die Hesselbachs“ (Jo van Nelsen), „So nah mit ihr“ – Tanztheater zu Bettine von Brentano und Karoline Günderrode, „Tödliche Butterstullen“ – Criminal Intent Drama (Anke Sevenich/ Kathrin Schwedler).
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65375
Als soziokulturelles Zentrum bietet die Brotfabrik den in Frankfurt lebenden Kulturen ein Forum und eine feste Anlaufstelle. Kulturprojekt 21 e.V. als betreibender Verein sieht seine Aufgabe darin, Diskussionen über kulturelle und politische Hintergründe und Prozesse zu initiieren. Mit der Durchführung von Konzerten, Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellungen, Diskussionen, Vorträgen und anderen kulturellen Projekten, wie z.B dem chinesische Kurzfilmfestival 2008, wird die internationale Gesinnung und die Toleranz auf Kulturebene gefördert. Zur Erreichung seiner Ziele arbeitet der Verein eng mit öffentlichen Stellen sowie anderen gemeinnützigen Trägern zusammen. Kooperationspartner sind u.a. das Amt für multikulturelle Angelegenheiten, das Institut Français, das Institut Ramon Llull, das spanische Außenministerium, der Hessische Rundfunk, der Landesarbeitskreis Soziokultur Hessen, das Frauen Musik Büro Frankfurt, Waggong e.V., Africa Alive Festival sowie im Rhein-Main-Gebiet ansässige internationale Kulturvereine. Die Kulturarbeit in der Brotfabrik wird gefördert vom Kulturamt Frankfurt und vom hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Auf dem Gelände der Brotfabrik existieren neben dem Veranstaltungssaal noch zwei Kleinbühnen, zwei Gastronomiebetriebe, zwei Agenturen und drei Therapiezentren. Aufgrund des flexiblen Raumangebotes eignet sich die Brotfabrik auch sehr gut für geschlossene Gesellschaften und betriebsinterne Feiern oder Tagungen bis zu 200 Personen.
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60488
Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm gehören zu den bedeutendsten Geistespersönlichkeiten der deutschen Kulturgeschichte. Sie gelten als die Begründer der Germanistik und haben mit der Sammlung der „Kinder- und Hausmärchen“ Weltruhm erlangt. 1785 bzw. 1786 wurden sie in Hanau geboren. Sie waren sechs bzw. fünf Jahre alt, als sie mit den Eltern und drei weiteren Brüdern (Ferdinand, Karl und Ludwig Emil, der sich als Zeichner und Radierer einen Namen gemacht hat) 1791 nach Steinau zogen. Hier kam 1793 die Schwester Charlotte Amalie (gen. Lotte) zur Welt. Der Vater Philipp Wilhelm Grimm, selbst 1751 in Steinau geboren, war hierher versetzt worden. Vorher hatte er in Hanau als Hofgerichtsadvokat bzw. Stadt- und Landschreiber gewirkt und bekleidete nunmehr die Stelle des landgräflichen Amtmannes für die Ämter Steinau und Schlüchtern. Die Stadt Steinau an der Straße, als ehemaliger Sitz der Obergrafschaft Hanau mit herrschaftlicher Architektur und entsprechenden Verwaltungsgebäuden ausgestattet, wurde somit ab 1791 auch sein Wohnort. Die Familie zog in das im Jahr 1562 errichtete Amtshaus, wo im Erdgeschoss Räumlichkeiten für das alltägliche Leben zur Verfügung standen und im Obergeschoss der Vater seine Diensträume hatte. Die Kindheit und frühe Jugend der Brüder Grimm in Steinau ist in ihren Selbstbiographien sehr anschaulich beschrieben.
Das Amtshaus
Das Amtshaus, das heute den Namen „Brüder Grimm-Haus“ trägt, ist ein stattlicher Renaissance-Bau mit steinernem Sockel und einem Fachwerk-Obergeschoss. Das Gebäude und seine aus der gleichen Zeit stammenden Nebenbauten sind in eine großzügig gestaltete Hofanlage eingebettet, die von einer Mauer umgeben ist. Das Sockelgeschoss des Baues ist durch zahlreiche profilierte Segmentbogenfenster gegliedert. Das Obergeschoss, durch einen Treppenturm auf der Hofseite erreichbar, ist hier durch auffälliges Schmuckfachwerk ausgewiesen, das auf 21 reich skulptierten hölzernen Konsolen aufliegt und mit geschweiften Andreaskreuzen in den Zonen unter den Fenstern dekoriert ist. Bemerkenswert ist die Konsole über der spitzbogigen Eingangstür. Der als Kopf eines Fabeltieres ausgeprägte untere Teil hat eine Geister abwehrende Funktion. Die steinernen Giebelwände tragen ein hohes Ziegeldach. Unter dem Walm des vorderen Giebels trägt ein kleines hölzernes Männchen die Last des Dachfirsts auf seinem Rücken. Die mit dem Gebäude verbundene Remise stammt aus der Entstehungszeit, ein an der Südseite in spätgotischen Formen angebautes Treppenhaus stammt aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Im Inneren wurde das Haus 1904 stärker umgestaltet.
Die Ausstellung
Bis 1975 diente das Steinauer Amtshaus als Amtsgericht, später wurde es von verschiedenen Ämtern der Stadtverwaltung sowie von Vereinen genutzt. 1998 wurde das Haus für die Errichtung einer repräsentativen Brüder Grimm-Gedenkstätte mit dem Namen „Brüder Grimm-Haus“ zur Verfügung gestellt. Die Stadt Steinau an der Straße und die Brüder Grimm-Gesellschaft e.V. haben in 19 Räumen eine umfangreiche Ausstellung eingerichtet. Im Erdgeschoss ist die an Main und Kinzig verbrachte Kindheit und Jugend der Brüder Grimm dargestellt. Die Sprach- und Literaturforscher Grimm werden in einem weiteren Raum im Erdgeschoss durch Faksimiles mittelalterlicher Handschriften, Sprachkarten sowie zahlreiche Erstausgaben ihrer Werke vorgestellt. Humorvolle Skizzen des Malerbruders Ludwig Emil Grimm vermitteln einen intimen Einblick in das Leben und Arbeiten der Grimms. Ein Kabinett ist seinem künstlerischen Werk gewidmet. Vor allem durch seine vielen Portraits, Landschafts- und Genredarstellungen spielte er eine wichtige Rolle in der hessischen Kunst des 19. Jahrhunderts.
Märchenhafte Welten
Das ganze obere Geschoss des Brüder Grimm-Hauses Steinau ist dem berühmtesten Werk der Brüder Grimm gewidmet, den in über 160 Sprachen aller Erdteile verbreiteten „Kinder- und Hausmärchen“. Das ganze Museum wird zur Zeit saniert und neu konzeptioniert. Nach dem das Erdgeschoss 2009 fertiggestellt wurde, wird bis Ende 2010 das Obergeschoss mit vielen märchenhaften Objekten, Installationen und multimedialen Einheiten neu gestaltet. Da wird es neben streng wissenschaftlich orientierten Abteilungen zum Märchen im europäischen Kontext auch eine Hör-, Seh- und Fühlbar geben, eine Abteilung mit über 150 Rotkäppchen sowie eine begehbare Krone – steht doch am Ende vieler Märchen die Krönung.
Öffnungszeiten:
täglich 12:00 – 17:00 Uhr
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36396
Die neu gestaltete Dauerausstellung im Schloss zu Steinau erzählt die Lebensgeschichte der Brüder Grimm in chronologischer Folge. Ein großer Teil der Ausstellung widmet sich dem bekanntesten Werk der Brüder Grimm: den „Kinder- und Hausmärchen“.
Schloss Steinau, Im Schloss 3, 36296 Steinau a.d. Straße
Geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr
Erwachsene 4,00 Euro
Kinder 1,50 Euro
Ermäßigungsberechtigte / Gruppen 3,50 Euro
Familien 8,00 Euro
Führungen auf Anfrage, bitte rufen Sie an unter 06 66 3 / 68 43
Im Schloss zu Steinau an der Straße wurde schon 1985 eine Brüder Grimm-Gedenkstätte mit bedeutenden Exponaten aus den Sammlungen der Verwaltung der Schlösser in Bad Homburg v.d.H. (insbesondere aus dem Nachlass von Marko Plock, einem Nachfahren Wilhelm Grimms) eingerichtet, die bis 2015 dort zu sehen war. Da die bisher im Steinauer Schloss präsentierten
historischen Möbel, Skulpturen und Wandteppiche aus der Kasseler Löwenburg, deren Wiedereröffnung nach langjähriger Renovierung bevorsteht, wieder an ihren Ursprungsort zurückgekehrt sind, bot sich die Möglichkeit, die Attraktivität der Brüder Grimm-Stadt Steinau durch eine erweiterte zeitgemäße Präsentation der Grimmiana im Schloss zu erhöhen. Die Verwaltung der Staatl. Schlösser und Gärten Hessen (Bad Homburg v.d.H.) und die Brüder Grimm-Gesellschaft e.V. (Kassel) haben in den freigewordenen Räumen die in ihrem Besitz befindlichen Exponate für eine erweiterte Gestaltung zusammengestellt und neu präsentiert.
Im ersten Teil der neuen Dauerausstellung im Steinauer Schloss wird die Lebensgeschichte der Brüder Grimm von Hanau und Steinau über Marburg, Kassel und Göttingen bis nach Berlin erzählt, wobei in diese chronologisch angelegte Struktur sowohl die verschiedenen sprach- und literaturwissenschaftlichen Aspekte des Lebenswerkes der Brüder Grimm als auch ihr gesellschaftliches und politisches Engagement (z.B. bei der Protestation der Göttinger Sieben 1837 oder in der Frankfurter Paulskirche 1848) eingefügt werden. Realisiert werden kleinere Kabinette mit historischen Möbeln der Zeit, originalen Ölgemälden und Gebrauchsgegenständen aus der Familie Grimm sowie verschiedene bisher unbekannte und teils noch nie gezeigte Exponate aus privaten Sammlungen. Die Wohn- und Arbeitssituation der Brüder Grimm wird durch diese Art der Präsentation konkret erlebbar gemacht.
Die weiteren Abteilungen der Ausstellung widmen sich ganz dem bekanntesten Werk der Brüder Grimm: den „Kinder- und Hausmärchen“. Zunächst wird die Geschichte der Märchenüberlieferung von der Antike an zwischen Orient und Okzident dargestellt. Hier kann man die Vorgängermärchen aus „Tausend und eine Nacht“ oder dem italienischen Sprachkreis nicht nur sehen, sondern auch hören. An diese Abteilung schließt sich eine dramatisch inszenierte „Märchenwerkstatt“ an, in der die mündlichen und schriftlichen Quellen der „Kinder- und Hausmärchen“ näher beleuchtet werden.
In der abschließenden Abteilung können die Besucher vollends in die „Märchenwelt“ eintauchen. Thematisch um das Motiv des „Märchenschlosses“ gruppiert, folgen die Besucher dem Weg des Märchenhelden bzw. der Märchenheldin durch die Handlung, müssen den zerborstenen Zauberspiegel durchdringen und gelangen zum glücklichen Ende in den Thronsaal.
Die Eröffnung der neu gestalteten Dauerausstellung im Schloss zu Steinau erfolgte am 10. August 2015 durch Boris Rhein, Hessischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst; eine Woche später, am 16. August 2015, wurde schon die erste Sonderausstellung mit zeitgenössischen Arbeiten aus Argentinien zu den „Kinder- und Hausmärchen“ präsentiert.
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61396
Der Name der Caliban Literaturwerkstatt e. V. ist schon Programm: Caliban ist eine Figur aus Shakespeares Drama „Der Sturm“ (The Tempest). Der als Schiffbrüchiger auf eine Insel verschlagene Zauberer Prospero macht den Eingeborenen zu seinem Sklaven und lehrt ihn die Sprache. Caliban bleibt jedoch der widerborstige Wilde, der trotzig auf seiner Identität beharrt. Die Caliban Literaturwerkstatt e. V. ist im September 2006 gegründet worden.
Ihre Ziele sind:
- Kenntnis und gegenseitige Achtung von Kulturen und Lebensstilen, der Geschlechter und Generationen fördern und damit einen Beitrag zum friedlichen und kreativen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Sozialisation leisten
- Sensibilität für politische, soziale und ökologische Fragen in Vergangenheit und Gegenwart erzeugen
- literarische Talente fördern und Autoren, die nicht den Mainstream bedienen, Gelegenheit geben, in Entstehung begriffene oder fertige Werke neuen Leserschichten vorzustellen
- aktuelle Themen ausfindig machen, deren literarische Bearbeitung nötig erscheint, um ihre Relevanz im Zusammenleben der Menschen zu verdeutlichen
- Freude am Erzählen und Zuhören, am Schreiben und Diskutieren bereiten
(Aus der Satzung)
Zu den Gründungsmitgliedern gehören der Buchhändler und Antiquar Claus Friedrich, der Schriftsteller und Zauberkünstler Michael Schneider, der Autor Otto Winzen, der Pädagoge Jürgen Lehlbach, der Arzt Michael Forßbohm, die Ärztin Hilde Riethmüller-Winzen und die Historikerin und Verlegerin Brigitte Forßbohm. Die regelmäßigen, monatlichen Veranstaltungen Caliban Literaturwerkstatt finden meistens im Literaturtreff Multatuli – benannt nach dem „holländischen Voltaire“, dem niederländischen Schriftsteller Eduard Douwes Dekker, genannt Multatuli – in der Herderstrasse in Wiesbaden statt, einem Raum für bis zu 30 Teilnehmer/innen im Wiesbadener Dichterviertel. Damit leistet Caliban auch einen Beitrag zur Stadtteilkulturarbeit.
Bisher hat die Caliban-Literaturwerkstatt einer Reihe von Autorinnen, Autoren, Rezitatoren und Literaturwissenschaftlern Gelegenheit gegeben ihre Werke und Interpretationen vorzustellen: Giuseppe Bruno, Tonia Damm, Hans-Jürgen Fuchs, Dieter Gorzejeska, Erwin Leibfried, Jürgen Lehlbach, Jusuf Naoum, Oliver Piecha, Thomas Regehly, Rita Rosen und Otto Winzen. Anlässlich der Buchmesse in Frankfurt am Main 2007 lud die Caliban Literaturwerkstatt die venezolanischen Autoren Luis Britto Garcia und Armado José Sequera ein, 2008 die türkischen Autorinnen Ayse Kulin und Ayla Kutlu. Zur „Ästhetik des Widerstands“ von Peter Weiss wurde eine Hörnacht veranstaltet. Alle vier Wochen macht die Caliban Literaturwerkstatt Literatursendungen in Radio Rheinwelle, die teils Themen der Veranstaltungen aufgreifen, wie z.B. die Briefe Rosa Luxemburgs oder sich von der Jahreszeit inspirieren lassen, wie die heiter/satirsche Sendung „Fasching im alten Wiesbaden“ mit Gedichten und Texten aus der Wäsch-Bitt von Franz Bossong, rezitiert von Peter Silbereisen und Brigitte Forßbohm. Ein weiteres Feld sind literarische Spaziergänge. Zum Hessischen Tag der Literatur 2007 führten Peter Silbereisen und Brigitte Forßbohm „Auf den Spuren von Lord Blummekohl“ durch Wiesbadens Innenstadt und erinnerten damit an die satirische Zeitung Wäsch-Bitt (1897-1900) und ihren legendären Herausgeber und Autor Franz Bossong. Die Caliban Literaturwerkstatt beteiligte sich mit einer weiteren Veranstaltung am Hessischen Tag der Literatur 2007: Oliver Piecha spach über Alfons Paquet, Jochen Nix las aus dessen Roman Kamerad Flemming im Nebbienschen Gartenhaus in Frankfurt. 2009 bietet sie einen literarischen Spaziergang um das Nationaldenkmal in Rüdesheim an unter dem Titel: „Germania – Literarisches um eine nationale Kultfigur“.
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65187
Es gibt ihn (wieder): Der Verein Denkbar wurde am 30. Juni 2012 gegründet
Seit Dezember 2011 gibt es die DENKBAR in der Spohrstraße. Ein Projekt, anknüpfend an die inzwischen legendäre DENKBAR in der Schillerstraße, die 2004 ihre Türen schließen musste. Die Denkbar in der Spohrstraße wurde von Wilhelm Zimmermann und Dr. Christian Hellweg ins Leben gerufen. Am 30. Juni 2012 wurde schließlich mit dem Ziel der Weiterentwicklung des DENKBAR-Projektes der Denkbar e.V. gegründet.
Es gab ihn bereits einmal:
Der Verein Denkbar war (seit 1998) mit der DENKBAR in der Schillerstraße 26 aufs engste verbunden. Der Verein war der organisatorische Träger des Programms. Gemeinsam mit den Gründern der DENKBAR, Tamar Schubert und Dr. Christian Hellweg, gelang es dem Denkbar e.V., die Denkbar in Frankfurt zu einem kulturellen Geheimtipp werden zu lassen. Bis November 2002 war der 1. Vorsitzende des Vereins Dr. Thomas Regehly. Die Denkbar in der Schillerstraße musste 2004 ihre Türen schließen.
Die neue Denkbar
Mit der neuen Denkbar in der Spohrstraße (ganz nah am Nibelungenplatz im Nordend), begann ein neuer Denkbar-Verein seine Tätigkeit. Der Denkbar-Verein organisiert einen Ort reflektierter Wissenschaftsvermittlung und musischer und kultureller Erlebnisse. Damit fördert er die Begegnung mit den Ideen, die uns bewegen und bewegen sollen. Abseits der Zerstreuungswut realisiert der Denkbar-Verein aufgeklärte Geselligkeit.
Der Verein wird vertreten durch die Vorstandsmitglieder Christian Hellweg, Doris Lerche und Till Lieberz-Groß. Die Wahl erfolgte auf der Mitgliederversammlung des Vereins im Dezember 2019. Schirmherr der Denkbar ist Wilhelm Zimmermann.
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60318
Der Verein Die Blaue Blume wurde im Jahr 2002 von Frankfurter Künstlern mit dem Ziel gegründet, durch die Vernetzung verschiedener Kunstrichtungen das Publikum mit breit aufgestellten Kulturprojekten gleichermaßen zu informieren und zu unterhalten. Das gleichnamige Ensemble „Die Blaue Blume“ – bestehend aus Musikern und Schauspielern – stellt in eigens konzipierten Programmen Schriftsteller*innen, Komponist*innen und Maler*innen vor. Texte zu Biografie und historischem Kontext sowie Auszüge aus literarischen Werken werden mit Musik der jeweiligen Zeit und oftmals mit Bildpräsentationen verbunden. Es entstehen multimediale Gesamtkunstwerke über Persönlichkeiten der Weltgeschichte, die das Publikum in andere Lebenswelten entführen und ganze Epochen spiegeln. In Frankfurt am Main ist der Verein mit 16 Veranstaltungen jährlich vertreten. In den Sommermonaten wird das Willemer Häuschen mit literarisch-musikalischen Open-Air-Programmen bespielt, ansonsten gastiert man im Haus am Dom, im Gallus-Theater und im Neuen Theater Höchst. Im literarischen Bereich waren die Projekte zu Friedrich Hölderlin („Jede Kunst erfordert ein ganzes Menschenleben“), Theodor Fontane („Man muss die Musik des Lebens hören!“), William Shakespeare („Wo Worte selten, haben sie Gewicht!“) und Dante Alighieri („Geh Du Deinen Weg und lass die Leute reden“) besonders erfolgreich.
Alle bisherigen multimedialen Projekte zu Schriftstellern finden Sie unter: https://die-blaue-blume.eu/programme-konzept/schriftsteller.
Ausschnitte von Veranstaltungen sind auf YouTube zu hören unter „Die Blaue Blume Frankfurt“.
In Kooperation mit Spielstätten und anderen Institutionen werden die Programme regelmäßig in anderen Städten aufgeführt. Anfragen auch zu eventuell weiteren Programmen richten Sie bitte an: info@die-blaue-blume.eu.
Der Verein wird gefördert von der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen und finanziert sich ansonsten über Spenden und Sponsoren.
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60439
Auftrag der Akademie
Zweck und Selbstverständnis Die Evangelische Akademie Frankfurt ist ein unabhängiger Ort des Dialogs und des zivilisierten Streits in der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist eine Plattform des Austauschs, Labor für Politikentwürfe, Katalysator für gesellschaftliche Innovation und zeigt darin christlich fundierte Parteilichkeit. Die Evangelische Akademie Frankfurt wirkt an der religiösen, kulturellen und gesellschaftspolitischen Diskussion mit. Sie greift insbesondere Fragestellungen auf, die sich aus der Komplexität urbaner Lebenswelten ergeben. In Bildungsprozessen ermöglicht die Evangelische Akademie Frankfurt Entscheidungsträgern und einer interessierten Öffentlichkeit, ihre sozialethische Urteilsfähigkeit, professionelle Handlungskompetenz und kulturelle Wahrnehmungsfähigkeit weiterzuentwickeln.
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