Der Schriftsteller Karlhans Frank und die Buchhändlerin Katharina Engelhardt gründeten 1985 den Literaturverein Ecke und Kreis in Vellmar.
Mit dem Ziel, Lesungen mit bekannten und weniger bekannten Autorinnen und Autoren zu organisieren und Gespräche über Literatur und ihre Verfasser anzubieten, bereichert der Literaturverein seit über 35 Jahren das kulturelle Leben der Stadt und der Region. Dabei kann er auf eine ereignisreiche Vita zurückblicken. Aus den ersten 21 Mitgliedern entwickelte sich eine Mitgliederzahl, die Richtung 300 tendiert. Was angesichts des abwechslungsreichen Programms und der hochkarätigen Autorenlesungen nicht verwundert.
Sie waren hier – Günter Grass, Axel Hacke, Dieter Hildebrandt, Pavel Kohout, Martin Walser, Bernhard Schlink, Volker Braun, Peter Härtling und Petra Gerster, Herrmann Kant und Wladimir Kaminer, Michel Friedmann, Robert Gernhardt, Jan-Philipp Sendker, Jan Weiler und Monika Maron. Und viele mehr. Denn auch weniger bekannte Autorinnen und Autoren erhalten beim Literaturverein eine Bühne und werden gern engagiert, um die Vielfältigkeit der Literaturszene zu präsentieren.
Darüber hinaus diskutieren in literarischen Gesprächskreisen Mitglieder und Interessierte regelmäßig über aktuelle Neuerscheinungen, aber auch den Deutschen Buchpreis und den Preis der Leipziger Buchmesse. Zu den Buchmessen oder auch zu „literarischen Schauplätzen“ organisiert der Verein Exkursionen für seine Mitglieder.
Noch mehr über den Verein verrät die Webseite www.ecke-und-kreis.de.
HINWEIS: Für die Richtigkeit der Informationen auf dieser Mitgliederseite ist die jeweilige Institution, wie unter „Kontaktdaten“ veröffentlicht, verantwortlich und haftbar.
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Luise-Büchner-Bibliothek des Deutschen Frauenrings e.V. Darmstadt
Die in den 1960er Jahren gegründete Bibliothek des Deutschen Frauenrings befindet sich seit 1998 im Darmstädter Literaturhaus. Sie trägt den Namen von Luise Büchner (1821-1877), der jüngeren Schwester des genialen Dichters und Dramatikers, Georg Büchner. Luise Büchner war zu ihrer Zeit eine viel beachtete Schriftstellerin, Dichterin, Historikerin und vor allem eine der prominentesten Vorkämpferinnen der frühen Frauenbewegung. Sie forderte in ihren Schriften die Zulassung der Mädchen zur höheren Schulbildung und zu qualifizierten Berufen. Mit ihrem Buch „Die Frauen und ihr Beruf“ (1855) erregte sie im In- und Ausland große Aufmerksamkeit. Zusammen mit Großherzogin Alice gründete sie 1867 den Alice-Frauenverein für Krankenpflege und den Alice-Verein für Frauenbildung und -erwerb, die weit über die Grenzen Hessen-Darmstadts hinaus bekannt wurden. Themenschwerpunkte der Bibliothek, die allen Interessierten offen steht, sind:
- Geschichte der ersten Frauenbewegung (1865-1965)
- Sozialgeschichte der Frauen
- Geschichte der Frauen in einzelnen Städten und Regionen
- Geschichte der Frauenliteratur und Frauenbildung
- Biographien und Briefsammlungen von Frauen Eine Sondersammlung widmet sich den Werken Darmstädter Schriftstellerinnen und der Literatur über sie. Die Luise-Büchner-Bibliothek veranstaltet regelmäßig Literaturabende, Ausstellungen sowie literarische und frauengeschichtliche Spaziergänge und Reisen. Sie ist Mitglied in der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft und im Netzwerk der Stadthistorikerinnen.
Öffnungszeiten:
Mo. und Do. 16:00-18:00 Uhr.
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Hanau ist Brüder-Grimm-Stadt. Die berühmten Universalgelehrten Jacob und Wilhelm Grimm wurden hier am 4. Januar 1785 bzw. 24. Februar 1786 geboren. Beide gelten als Begründer der Germanistik und sind für ihre Sammlung der Kinder- und Hausmärchen weltweit bekannt.
Als Mitglieder der „Göttinger Sieben“ widersetzten sie sich König Ernst August von Hannovers Verfassungsbruch. Mit der Verleihung des Brüder Grimm-Preises für Literatur (ab 2017) alle drei Jahre im November erinnert Hanau an diesen 18. November 1837, an dem sie ihren mutigen und folgenreichen Protest gegen den Absolutismus ihres Monarchen erhoben.
Der Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau ist in erster Linie ein Literaturpreis für ein herausragendes Werk in deutscher Sprache aus dem Gebiet der Prosa, Lyrik oder Dramatik (einschließlich Kinder-und Jugendliteratur). Dem wissenschaftlichen Anliegen Jacob und Wilhelm Grimms entsprechend kann aber auch ein herausragendes Werk in deutscher Sprache, das sich außerdem durch hohe sprachliche Qualität und Verständlichkeit auszeichnen muss, aus dem Gebiet der Sprachforschung oder der Volkskunde prämiert werden.
Der Preis dient gleichermaßen der Auszeichnung wie der Förderung. Prämiert wird ein in den drei vorangegangenen Kalenderjahren bei einem deutschen oder außerdeutschen Verlag erschienenes Werk. Magistrat der Brüder-Grimm-Stadt Hanau beruft auf die Dauer von drei Jahren (Wiederberufung möglich) eine Jury von fünf Personen, die den Preisträger oder die Preisträgerin benennt. Sie setzt sich wie folgt zusammen: ein Professor oder eine Professorin für Germanistik an einer hessischen Universität, ein weiterer Juror oder eine Jurorin wird von der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt bestimmt. Von den beiden anderen Juroren soll mindestens einer ein sachkundiger Hanauer Bürger oder eine sachkundige Hanauer Bürgerin sein. Außerdem ist der jeweils letzte Preisträger oder die letzte Preisträgerin in der Jury vertreten.
Der Preisträger wird vom Magistrat der Brüder-Grimm-Stadt Hanau aufgefordert, im Jahre der Preisverleihung oder danach eine kulturelle Veranstaltung in Hanau durchzuführen. Der Preis besteht aus einer Ehrenurkunde und dem Geldbetrag. Er wird in feierlichem Rahmen vom Oberbürgermeister der Stadt Hanau überreicht.
Bisher wurde der Preis an folgende Autoren vergeben:
1983 – Wolfgang Hilbig
1985 – Waltraud Anna Mitgutsch
1987 – Wilhelm Bartsch
1989 – Natascha Wodin
1991 – Monika Maron
1993 – Harald Weinrich
1995 – Adolf Endler
1997 – Harry Rowohlt
1999 – Georg Klein
2001 – Heinz Czechowski
2003 – Klaus Böldl
2005 – Felicitas Hoppe und Andreas Reimann
2007 – Björn Kern
2009 – Natascha Wodin
2011 – Reinhard Kaiser
2013 – Christoph Ransmayr
2017 – Barbara Zoeke
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Friedrich Hölderlin-Preis
(Stiftung Cläre Jannsen) Bad Homburg v.d. Höhe
Johann Christian Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) kam im Januar 1796 als Haushofmeister zur Familie Gontard nach Frankfurt. Er verliebte sich in Susette Gontard, die er in seinen Gedichten „Diotima“ nennt. Nach der Trennung mit dem Hause Gontard flüchtete er 1798 nach Homburg zu seinem vertrauten Freund aus Tübinger Studienzeiten, Isaak von Sinclair. Im Juni 1800 verließ er aus finanziellen Gründen die Residenzstadt in Richtung Nürtingen. 1799 schrieb der unter der erzwungenen Trennung von Susette Gontard leidende Hölderlin: „Sonst machen die seltenen Schönheiten der hiesigen Gegend mein einzig Vergnügen. Da geh ich dann hinaus, wenn ich von meiner Arbeit müde bin, steige auf den Hügel und setze mich in die Sonne, und sehe über Frankfurt in die weite Ferne hinaus, und diese unschuldigen Augenblicke geben mir dann wider Muth und Kraft zu leben und zu schaffen.“ Während dieses ersten Aufenthaltes entstanden unter anderem der zweite Teil des „Hyperion“ und das Trauerspiel „Der Tod des Empedokles“.
1804 vermittelte Isaak von Sinclair seinem Freund Hölderlin in Homburg eine Stelle als „Hofbibliothekar“. Sein geistiger Zustand war bedenklich, doch es gab noch Hoffnung zur Rekonvaleszens. Die Landgrafenfamilie, die Hölderlin als echtedle Menschen schätzte, mied er und schloss sich nur dem Freund an. Sinclair, unter Hochverratsverdacht geraten, musste Hölderlin im Jahre 1806 schließlich nach Tübingen bringen. Zunächst in die Klinik des Dr. Authenried, dann ab 1807 in die Pflege des Schreinermeisters Ernst Friedrich Zimmer. Dort lebt der Dichter 36 Jahre lang – die Hälfte seines Lebens – im Haus am Neckar und stirbt 1843. Zu seinem Gedenken verleiht die Stadt Bad Homburg v.d.Höhe alljährlich am 7. Juni, dem Todestag des Dichters, den Friedrich Hölderlin-Preis (Stiftung Cläre Jannsen) als allgemeinen Literaturpreis für hervorragende Leistungen. Er wurde erstmals 1983 vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Stadt Bad Homburg v.d. Höhe stiftet weiterhin einen Förderpreis für junge Autoren, der mit 7.500 Euro dotiert ist. Mitglieder der Jury sind ein Vertreter der Hölderlin-Gesellschaft, ein Vertreter des Freien Deutschen Hochstiftes, ein Vertreter der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität aus dem Fachgebiet Neuere Literatur, ein weiterer Fachmann auf dem Gebiet der Neueren Literatur, zwei Vertreter der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe sowie der Preisträger des Vorjahres. Den Friedrich-Hölderlin-Preis erhielten unter anderem Peter Härtling, Wolf Biermann, Günter Kunert, Hilde Domin, Ernst Jandl, Marcel Reich-Ranicki, Dieter Wellershof, Durs Grünbein, Rüdiger Safranski und Urs Widmer.
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Die Kulturstiftung der Barbarossastadt Gelnhausen hat es sich zur Aufgabe gemacht, das bedeutende kulturelle Erbe der traditionsreichen Stauferstadt zu bewahren und zu pflegen. 1170 von Friedrich I. Barbarossa gegründet, zeugen die staufische Kaiserpfalz, die prächtige Marienkirche und zahlreiche mittelalterliche Sandsteinbauten bis heute von der glorreichen Vergangenheit der ehemaligen Reichsstadt, und das liebevoll restaurierte Fachwerkensemble der Altstadt illustriert eindrucksvoll die turbulente Geschichte der Stadt. Neben der Wahrung dieses baugeschichtlichen Erbes zählt die geistesgeschichtliche Tradition Gelnhausens zu den Kernthemen der Kulturstiftung: Konzerte und Ausstellungen gehören ebenso zu ihren Projekten wie die Förderung von Kultur und Wissenschaft. Zu den zentralen Anliegen gehört es auch, fast vergessene Werke regionaler Dichter zu heben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen, dem wohl berühmtesten Schriftsteller des Barock, und Philipp Reis, dem Erfinder des Telefons, kann die Barbarossastadt voller Stolz auf zwei berühmte Söhne blicken, die in den Bereichen Literatur und Wissenschaft mit ihren Werken wahre Meilensteine setzten. Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen erblickte 1621 oder 1622 in Gelnhausen das Licht der Welt und verbrachte seine Kindheit in der Stadt. Durch die Erstürmung Gelnhausens anno 1634 wurde er in den Strudel des dreißigjährigen Krieges gerissen und erlebte in der Folgezeit dessen Wirren, die sein Leben und Schreiben entscheidend prägten, hautnah mit. Am 17. August 1676 starb er schließlich als Schultheiß in Renchen. Er verfasste wunderbare Werke; bekannt wurde er vor allem durch seine Schelmenromane, mit denen er die simplicianische Tradition im deutschsprachigen Raum begründete. Sein berühmtestes Buch ist „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“, den er mit zahlreichen Folgeschriften zu einem simplicianischen Zyklus ausweitete. Das unglaublich vielschichtige Werk dieses genialen Autors verwirrt und begeistert die Leser seit Generationen. Günter Grass, Umberto Eco, viele aktuelle Autoren sind fasziniert und bekennen sich zu ihrer Begeisterung für Grimmelshausen. Diese ist für den heutigen Leser, der den Simplicissimus zum ersten Mal zur Hand nimmt und nach dem ersten Satz, der sich immerhin über zwanzig Zeilen erstreckt, meist bereits resigniert aufgibt, häufig schwer nachvollziehbar. Deshalb will die Kulturstiftung anhand entsprechend aufbereiteter Vorträge, Ausstellungen und Auktionen den Charme und Humor des berühmten Barockdichters zeigen und dem heutigen Leser wieder nahe bringen – wie beispielsweise in einer überregional vielbeachteten Ausstellung im August 2006 geschehen. Den Grundstock der Sammlung, die die Kulturstiftung bewahrt und erweitert, legte der verstorbene Prof. Dr. Adolf Huber mit seiner großzügigen Bücherstiftung, der Erna Huber-Sammlung: Wertvolle und rare Exemplare der Grimmelshausenschen Werke, darunter Erstausgaben des „abenteuerlichen Simplicissimus Teutsch“, des „ewigwährenden Kalenders“ oder der sehr seltene „Satyrische Pilgram“ als Einzelband bilden den Kern der Büchersammlung. Daneben stehen ebenso wertvolle Einzelstücke und Gesamtausgaben aus dem Spätbarock bis hin zur Neuzeit. Ergänzt wird die Sammlung durch kunstvoll gearbeitete bibliophile Sonderausgaben und vermittelt so einen beeindruckenden Querschnitt über die Rezeptionsgeschichte des großen Erzählers aus Gelnhausen.
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Literaturpreis „Schriftsteller im Bücherturm“ Offenbach
Der Literaturpreis der Stadt Offenbach am Main würdigt die Arbeit einer Schriftstellerin bzw. eines Schriftstellers zur Pflege und Weiterentwicklung der deutschen Sprache in Form und Inhalt. Vor allem soll hierbei die Bedeutung der Literatur als Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Situation betont und ihre überzeugende konkrete Darstellung gefördert werden. Mit diesem Preis erinnert die Stadt Offenbach am Main zugleich an Leben und Werk der Schriftstellerin Sophie La Roche (Kaufbeuren / 06.12.1731 – Offenbach / 18.02.1807), deren von Aufklärung und Empfindsamkeit geprägtes Werk formal und inhaltlich innovativ gewirkt hat. Der Literaturpreis „Schriftsteller im Bücherturm“ wird zur Hälfte von der Kulturstiftung der Städtischen Sparkasse Offenbach, zur anderen Hälfte von Sponsoren aus Offenbach und der Region finanziert. Die Stadt Offenbach am Main stellt dem Preisträger für seine Arbeit ein möbliertes Appartement im Souterrain der Stadtbibliothek zur Verfügung. Über die Vergabe des Preises entscheidet der Kulturdezernent der Stadt Offenbach am Main. Zu seiner Beratung beruft er eine Jury. Die Jury tagt geheim; die Entscheidung ist endgültig und unanfechtbar. Durch den Literaturpreis „Schriftsteller im Bücherturm“ soll freien Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die sich um Sprache und Literatur im oben genannten Sinne bemühen, die Fortsetzung und öffentliche Vorstellung ihrer Arbeit sowie deren kritische Rezeption in der Stadt Offenbach ermöglicht werden. Die Stadt Offenbach am Main eröffnet dem „Schriftsteller im Bücherturm“ daher die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek, dem Buchhandel, den anderen kulturellen Einrichtungen der Stadt und gegebenenfalls mit den Sponsoren eigene Veranstaltungen durchzuführen.
Die bisherigen PreisträgerInnen:
- 2008 – 2010: Jan Seghers
- 2005 – 2007: Jan Koneffke
- 2002 – 2003: Elke Heidenreich
- 2000 – 2001: Burkhard Spinnen
- 1997 – 1999: Dr. Lothar Schöne
- 1992 – 1994: Jürgen Groß
- 1988 – 1990: Reinhardt Jung
- 1990 – 1992: Reinhardt Jung
- 1985 – 1987: Dr. Saliha Scheinhardt
- 1983 – 1985: Horst Bingel
- 1981 – 1983: Hanne F. Juritz
- 1979 – 1981: Hans Christian Kirsch
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Die Malwida von Meysenbug-Gesellschaft wurde 1984 in Kassel gegründet. Sie pflegt das Andenken an Malwida von Meysenbug und hat sich die Aufgaben gestellt, einerseits die Erforschung ihres Lebens und Wirkens zu fördern und anzuregen und andererseits sie in der heutigen Zeit bekannter zu machen. Zu diesem Zweck initiiert sie Vorträge, Ausstellungen und Publikationen (Jahrbücher und Buchveröffentlichungen). Sie verfügt über eine Bibliothek, die kontinuierlich erweitert wird. Im Sinne dieser wichtigen Europäerin pflegt die Gesellschaft wissenschaftliche und persönliche Kontakte zu interessierten Personen im In- und Ausland (Frankreich, Italien, England, USA). Wir laden Sie zur Kontaktaufnahme, zu Anregungen, Kooperation und Mitarbeit, zu wissenschaftlichen Forschungen und zur internationalen Vernetzung ein. Kontakte gibt es bereits nach England, Irland, Frankreich, Italien, Japan und in die USA.
Zur Person
Malwida von Meysenbug wurde am 28. Oktober 1816 in Kassel als Malwida Rivalier geboren und verbrachte hier ihre Kindheit. Ihr Vater, Carl Rivalier, entstammte einer hugenottischen Familie. Als Freund und Hofbeamter, später Staatsminister des Hessischen Kurfürsten Wilhelms II., wurde er 1825 für besondere Verdienste mit dem Namen von Meysenbug geadelt. Mit der reaktionären Politik in Kurhessen identifiziert, wurden er und seine Familie im Zuge der Revolution von 1831 Ziel tätlicher Angriffe – bei den Unruhen wurden Steine gegen die Fenster des Hauses der Familie geschleudert, und man versuchte, es zu stürmen. Die Mutter zog daraufhin mit den Töchtern nach Detmold. Trotz der traumatischen Eindrücke in der Kindheit sympathisierte Malwida von Meysenbug immer mehr mit der Revolution von 1848, nannte sich Anhängerin der „demokratischen Partei“ und „Sozialistin“, interessierte sich für die „soziale Frage“. Obwohl Frauen zu den Sitzungen des Vorparlaments in der Frankfurter Paulskirche nicht zugelassen waren, gelang es ihr mit gleichgesinnten Frauen, sich Einlass zu verschaffen. Erste Gedanken zur Emanzipation der Frau wurden um diese Zeit von ihr formuliert. Nach dem Scheitern der Revolution studierte und arbeitete Malwida von Meysenbug 1850 an der, nach zwei Jahren von den Behörden wieder aufgelösten, Hamburger Hochschule für das weibliche Geschlecht. Nach einer Hausdurchsuchung in Berlin aufgrund ihrer Kontakte zu führenden Demokraten und angesichts einer drohenden Verhaftung emigrierte sie 1852 nach London. Dort versuchte sie, ihren Lebensunterhalt mit Unterrichten, Übersetzungen, journalistischen und schriftstellerischen Arbeiten zu verdienen. Sie wurde Erzieherin im Haus des russischen Revolutionärs Alexander Herzen und vertrat Mutterstelle bei der jüngsten Tochter Olga Herzen bis zu deren Heirat mit dem französischen Historiker Gabriel Monod im Jahr 1873. Malwida von Meysenbug kannte viele bedeutende Persönlichkeiten ihrer Zeit und führte einen ausgedehnten intensiven Briefwechsel mit ihnen. Das waren z.B. in London Johanna und Gottfried Kinkel, Carl Schurz, Alexander Herzen, Giuseppe Mazzini und Giuseppe Garibaldi. Als sie sich Anfang der 1860er Jahre zweimal längere Zeit in Paris aufhielt und später, als sie vorübergehend in Bayreuth und dann ständig in Rom lebte, kamen, neben vielen anderen, Richard Wagner, Friedrich Nietzsche, der Maler Franz von Lenbach und der damals noch unbekannte Romain Rolland hinzu. Mit ihrer Weltläufigkeit, der Beherrschung von fünf Sprachen und ihren breit gefächerten Interessen für kulturelle und politische Belange, kann sie mit Recht als eine Europäerin ersten Ranges bezeichnet werden. Ihr Hauptwerk erschien 1869 zunächst in Französisch, 1876, dann erweitert, in Deutsch unter dem Titel „Memoiren einer Idealistin“. Es erlebte viele Auflagen, wurde in viele Sprachen übersetzt und beeinflusste bis weit in das 20. Jahrhundert hinein Generationen von Frauen. Sie forderte die Emanzipation der Frau, verbunden mit ihrer ökonomischen Unabhängigkeit und betonte für deren Realisierung den Anspruch auf Bildung und Beruf. Darüber hinaus zeichnen die Memoiren ein interessantes Zeitbild über den Zeitraum eines halben Jahrhunderts. Malwida von Meysenbug starb am 26. April 1903 in Rom. Ihr Grab befindet sich auf dem Cimitero accatolico bei der Cestius Pyramide neben dem Grab von Goethes Sohn.
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In einem stattlichen Bürgerhaus, inmitten der Marburger Altstadt gelegen, hat das Marburger Haus der Romantik seine Räume. Im Jahr 2001 eröffnet, handelt es sich um ein sehr junges ‚Museum‘, das das Andenken an den Marburger Romantikerkreis wach halten und pflegen möchte. Um die Wende zum 19. Jahrhundert lebten in Marburg teils gleichzeitig, teils aufeinander folgend, mehrere bedeutende Persönlichkeiten aus der Epoche der Romantik: die Geschwister Bettina und Clemens Brentano, Friedrich Carl von Savigny, die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm und die Schriftstellerin Sophie Mereau. Auch Caroline Böhmer, spätere Schlegel-Schelling, eine der herausragendsten Frauengestalten der deutschen Frühromantik, hatte Marburg zu ihrem Aufenthaltsort gewählt. Der gleichzeitig hier lebende Professor, Arzt und Schriftsteller Johann Heinrich Jung, genannt Jung-Stilling, sowie die Romanautorin und Großmutter der Brentanos, Sophie La Roche, gehörten zu ihrem engsten Freundeskreis. Die Marburger Romantiker pflegten im Forsthof in der Ritterstraße eine besondere Form der Geselligkeit, die ‚romantische Salonkultur‘. Im Eingangsbereich des Marburger Hauses der Romantik befindet sich die Dauerausstellung, die Leben und Werk der hier lebenden Romantiker und Romantikerinnen vorstellt. Im Roten Salon mit seinen Biedermeiermöbeln wird die Geselligkeitskultur der Zeit nachgezeichnet. In der oberen Etage finden Sie unsere Ausstellungsräume für Wechselausstellungen, die im kultur- und geistesgeschichtlichen Kontext der Romantik angesiedelt sind. Mit der Eröffnung des Hauses im September 2001 wurden Radierungen von Ludwig Emil Grimm präsentiert. Danach sind u.a. Ausstellungen über Madame de Staël, die Brüder Grimm, Clemens Brentano und Friedrich Hölderlin gezeigt worden. Die Ausstellungen sind in ein umfangreiches Begleitprogramm eingebettet, das den Einladungen, Flyern und Aushängen sowie der örtlichen Presse entnommen werden kann. Ferner finden in regelmäßigen Abständen Lesungen, Work-Shops und Stadtführungen zum Themenspektrum der Romantik statt. Eine schon seit Beginn bestehende kulturhistorische Vortragsreihe ist ein weiterer fester Bestandteil des Marburger Hauses der Romantik e.V. Außerdem werden museumspädagogische Projekte mit den örtlichen Schulen und Kindergärten sowie offene Diskussionsabende zu historischen und aktuellen Themen durchgeführt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Vorträgen und Führungen für die Leistungskurse Deutsch der gymnasialen Oberstufe. Seit 2006 werden auch Veranstaltungen im Rahmen der Lehrerfortbildung angeboten. Für Gruppenführungen, Schulklassen und Sondertermine erbitten wir Ihre Voranmeldung. Das Jahresprogramm des Hauses der Romantik kann kostenlos telefonisch angefordert werden.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 11:00 – 13:00 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr
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