Im Verwalterhaus des Deutschordenshofes, dem heutigen Lottehaus, lebte Familie Buff. Ihr heute berühmtestes Mitglied Charlotte war Anlass für die fast täglichen Besuche Goethes. Seine Erinnerungen und Eindrücke spiegelt sein Roman „Die Leiden des jungen Werther“ wider, der Goethe weltberühmt machte. Seit 1922 dient das ganze Haus als Museum: Bildnisse, Handschriften, persönliche Gebrauchsgegenstände und das historische Mobiliar gewähren Einblicke in die bürgerliche Welt des 18. Jahrhunderts. Drei Räume sind Goethes Werther-Roman gewidmet. Neben einem kostbaren Erstdruck des „Werther“ vermitteln Nachahmungen, Streitschriften, Parodien und Übersetzungen die Wirkung des Romans, die als „Werther-Fieber“ Literaturgeschichte schrieb. Den tragischen Lebensumständen des „Werther“ ist das Jerusalemhaus gewidmet, eine kleine literarische Gedenkstätte.
In einer Zwei-Zimmer-Wohnung schied 1772 der Legationssekretär Karl Wilhelm Jerusalem freiwillig aus dem Leben. Goethe kannte den jungen Juristen persönlich und nahm an seinem Tod großen Anteil. Die beiden Räume und zahlreiche Dokumente zeichnen in eindrucksvoller Weise die wenig glückliche und schließlich ausweglose Lebenssituation Jerusalems nach. Hier befindet sich auch eine Goethe-Werther-Bücherei. (Jerusalemhaus, Schillerplatz 5, 35578 Wetzlar)
Öffnungszeiten Jerusalemhaus:
Dienstag bis Samstag, 14:00 – 17:00 Uhr, vormittags nach Vereinbarung
Öffnungszeiten Lottehaus:
Dienstag bis Sonntag, 10:00 – 13:00 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr
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35578
Ziele und Herkunft
Die Stiftung Brückner-Kühner engagiert sich gemeinnützig auf dem Gebiet der zeitgenössischen Literatur und Sprachkultur. Im Zentrum stehen dabei das Komische und der Humor, sofern sie künstlerisch hochwertig gestaltet oder wissenschaftlich untersucht werden. Darüber hinaus setzen wir uns besonders für avancierte Formen internationaler Poesie und Sprachkunst ein sowie für die Erinnerung an Werk und Leben der Stifter, des Schriftstellerpaares Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner.
Gemeinsam mit der Stadt Kassel vergibt die Stiftung jährlich den „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“ sowie den „Förderpreis Komische Literatur“. Als Literaturzentrum realisieren wir Lesungen, Ausstellungen, Seminare, Kolloquien und Publikationen in den genannten Bereichen. Die Stiftung wurde 1984 von den in Kassel lebenden Schriftstellern Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner ins Leben gerufen. Die finanziellen Erfolge, die besonders Christine Brückner mit ihren Büchern hatte, gab das bescheidene Paar auf diese Weise an die Literatur zurück. Als beide Autoren im Herbst 1996 kurz nach einander verstarben, hinterließen sie der Stiftung ihr Erbe und ihren Nachlass. Damit konnte sich das Wirken der Stiftung erweitern. Sie hat ihre Geschäftsstelle im Wohnhaus der beiden Schriftsteller, das zudem der Öffentlichkeit als kleines Literaturmuseum zugänglich ist.
Schwerpunkte Kulturen des Komischen
Der Humor ist eine besonders sensible und wirkungsvolle Weise, sich der Welt zuzuwenden. Wo er Komisches künstlerisch ausgezeichnet hervorbringt, fühlen wir uns angesprochen. Seit 1985 wird der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor jährlich vergeben. Er ist mittlerweile mit 10.000 Euro dotiert. Zu den Preisträgern gehören namhafte Autoren wie Loriot, Ernst Jandl oder Irmtraud Morgner, wie Robert Gernhardt, Ror Wolf oder Katja Lange-Müller. Seit 2004 verleiht die Stiftung auch den Förderpreis Komische Literatur für junge Schriftsteller bis zur Altersgrenze von 35 Jahren. Im Zeichen des Komischen steht das Kasseler Komik-Kolloquium „12 Stunden bis zur Ewigkeit“: ein Literaturfestival, zu dem auch eine Fachtagung gehört. Denn besonderes Interesse gilt nicht zuletzt der kulturwissenschaftlichen Humorforschung, auch mit der Herausgabe der wissenschaftlichen Schriftenreihe „Kulturen des Komischen“.
Neue Poesie
Bestimmte Formen von Literatur und Sprachkunst sind wichtig, ohne dass sie vom breiten Geschmack profitieren könnten. Daher haben sie Unterstützung besonders nötig. Das betrifft gerade auch innovative Formen der Dichtung, für die wir uns einsetzen. In der documenta-Stadt und von ihr ausgehend entwickelt sich ein „Poeticum“, ein Forum für neue Poesie und ästhetische Spracherfahrung. Erstes Ergebnis ist das international viel beachtete Projekt „p0es1s“: Symposien, Ausstellungen und Publikationen zur Poesie mit den neuen Medien sind hier in Kooperation mit den Universitäten Kassel und Erfurt und der literaturWERKstatt berlin entstanden. Daneben hat sich im Kasseler Kunsttempel und in der Stadtbücherei Stuttgart unter dem Titel „3durch3“ eine Sprachkunstreihe etabliert. Ausstellungen zu „Sprachspielen“ und ein regelmäßiges Poesie-Colloquium sind in Vorbereitung. Das schreibende Paar
Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner (beide 1921-1996) sind nicht nur Stifter und für das literarische Profil der Region von großer Wichtigkeit, sie stellen in der Geschichte schreibender Paare auch eine Ausnahmeerscheinung dar. Die lebendige Erinnerung an die beiden Autoren geschieht durch Archivierung, Wanderausstellungen und Publikationen aus dem Nachlass sowie durch die Förderung von Studien zu ihrem Werk. Im „Dichterhaus Brückner-Kühner“, dem Wohnhaus des Paares und Kassels kleinstem Museum, finden nach Terminvereinbarung Führungen statt. Unweit des Dichterhauses entstand der Brückner-Kühner-Platz mit einer poetischen Text-Lichtskulptur.
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34121
Die Stiftung wurde 1966 gegründet. Sie ist als rechtsfähige Stiftung privaten Rechts anerkannt, die Gemeinnützigkeitsbescheinigung liegt vor. Träger der Stiftung sind derzeit der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V., die Deutsche Nationalbibliothek und die Buchstädte Frankfurt am Main und Leipzig.
Förderer sind das Land Hessen, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Freundeskreis der Stiftung Buchkunst e.V. Die Arbeit der Stiftung Buchkunst wird von einem Vorstand kontrolliert, in dem jeder Stifter durch zwei Delegierte vertreten wird. Die Stiftung Buchkunst begleitet kritisch die deutsche Buchproduktion mit dem Ziel, die Qualität des Buchs in technischer und künstlerischer Hinsicht zu fördern. Das Gebrauchsbuch steht dabei im Mittelpunkt. Hauptaufgabe ist der Wettbewerb „Die schönsten deutschen Bücher“, der jährlich durchgeführt wird. Eine von der Stiftung Buchkunst berufene, unabhängige Fachjury prüft die Bücher des aktuellen Jahrgangs nach Konzeption, Gestaltung, Satz, Druck, Bild und Einband und vergibt die Prämiierungen. Darüber hinaus gibt es noch zwei Sonderpreise, den „Preis der Stiftung Buchkunst“ und den „Förderpreis für junge Buchgestalter“, die beide vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gestiftet und dotiert sind. All denen, die an der Buchgestaltung, -herstellung und -produktion beteiligt waren, werden auf der Internationalen Frankfurter Buchmesse in einem Festakt Urkunden verliehen. In Leipzig veranstaltet die Stiftung Buchkunst den internationalen Wettbewerb „Schönste Bücher aus aller Welt“ mit Büchern, die bereits in ihren Herkunftsländern für exzellente Konzeption, Gestaltung und Produktion ausgezeichnet worden sind. Zwischen 30 und 35 Länder nehmen jährlich daran teil. Dazu beruft die Stiftung Buchkunst eine weitere, dieses Mal international besetzte Jury. Zur Vergabe stehen die „Goldene Letter“, eine Goldmedaille, zwei Silbermedaillen, fünf Bronzemedaillen und fünf Ehrendiplome. Deren festliche Verleihung findet auf der Leipziger Buchmesse statt. Die Kollektionen der „Schönsten deutschen Bücher“ werden übers Jahr in ganz Deutschland zu etwa 80 Terminen in Bibliotheken, Institutionen, Buchhandlungen und zu Tagungen und Vorträgen ausgestellt. Für Sonderausstellungen über Entwicklungen, Stand oder Wandel der Buchkunst oder zum Werk bedeutender Buchkünstlerinnen und Buchkünstler werden jährlich die Ausstellungsräume der Deutschen Nationalbibliothek an deren Standorten in Frankfurt am Main und Leipzig genutzt. Die Stiftung Buchkunst betreut eine Spezialbibliothek und archiviert alle Jahrgänge der prämiierten Bücher. Die Sammlungen werden dokumentiert. Die Stiftung arbeitet mit vergleichbaren Institutionen und mit Ausbildungsstätten des In- und Auslandes zusammen. Von den benachbarten Museen im Frankfurter Raum, insbesondere dem Gutenberg-Museum in Mainz, dem Klingspor Museum in Offenbach am Main und dem Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main, unterscheidet sie sich in erster Linie dadurch, dass sie sich vorwiegend dem Auflagenbuch widmet und ein Forum bietet für Diskussionen um die Kriterien der Gestaltung, der Herstellung und der angemessenen Umsetzung des Inhalts.
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60311
Stiftung Ostwestpassagen
In Frankfurt besteht eine lange Tradition bürgerschaftlichen Engagements. Bürger werden initiativ und beteiligen sich an der Gestaltung des kulturellen Lebens der Stadt. In dieser Tradition sieht sich die Stiftung Ostwestpassagen.
Ostwestpassagen ist eine private und ehrenamtlich geführte Stiftung. Sie leistet Beiträge zum Dialog der Kulturen und konzentriert ihre Arbeit auf einen friedensfördernden Diskurs zwischen Orient und Okzident. Dem Namen der Stiftung folgend werden Veranstaltungen durchgeführt, die vielfältige und vielschichtige Verbindungslinien zwischen den Kulturen aufzeigen und das gegenseitige Verständnis fördern. Die „Ostwestpassagen“ öffnen Zugänge zu teilweise unbekannten Lebenswelten und regen an zum Austausch über unterschiedliche, bisweilen gegensätzliche oder gemeinsame Interpretationen fremder Kulturen. Dabei bemühen sich die Initiatoren um eine differenzierte Wahrnehmung jenseits von Idealisierung und Entwertung.
Die Kulturinitiative Ostwestpassagen hat zu Beginn des Jahres 2015 begonnen und ihre Arbeit 2022 in eine Stiftung überführt. Die Arbeit der Stiftung vollzieht sich stets in Kooperation mit anderen Institutionen und Einzelpersonen.
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Gemeinhin gilt Friedrich Stoltze (1816-1891) noch immer als Frankfurts populärster Mundartdichter. Wer kennt sie nicht, seine meistzitierten, sprichwörtlich gewordenen Verse: „Es will merr net in mein Kopp enei, wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!“ Aber Friedrich Stoltze war mehr als ein Mundartautor, der in seinen Gedichten und Erzählungen das Lebensgefühl im alten Frankfurt eingefangen hat. Er war vor allem ein kritischer Journalist, ein Demokrat und Republikaner, der sich in einer Zeit, in der die Meinung des Bürgers und Untertanen nicht gefragt war, klar und eindeutig zu seiner Haltung bekannte. Ihm, dem politischen Querdenker, dem Freiheitsdichter ist das Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse in erster Linie gewidmet. Am 21. November 1978, Stoltzes 162. Geburtstag, konnte das Stoltze-Museum, das von der Frankfurter Sparkasse und der Stiftung der Frankfurter Sparkasse finanziell getragen und von der Vereinigung der Freunde und Förderer des Stoltze-Museums e.V. ideell unterstützt wird, eröffnet werden.
Dem Förderverein gehören u.a. Historiker, Museums- und Institutsleiter an, die bei der Programmgestaltung beraten, Kontakte zu Leihgebern herstellen und bei der Ausstellungsgestaltung helfen. Über Spendenmittel fördert die Stoltze-Vereinigung beispielsweise besondere Veranstaltungen oder den Ankauf von Stoltzeana. Zweck des Vereins ist es, die Stoltze-Forschung sowie die Pflege der Frankfurter Mundart, insbesondere die Mundartdichtung – auch in ihrer sozialgeschichtlichen Relevanz – zu unterstützen und zu fördern.
Ungewöhnlich ist nicht nur die Trägerschaft des Stoltze-Museums der Frankfurter Sparkasse, auch durch seine originelle Architektur fällt es aus dem üblichen Rahmen.
Dauerausstellung und wechselnde Sonderausstellungen
2018 ist das Stoltze-Museum in die neue Frankfurter Altstadt umgezogen. Der ideale Platz, denn Stoltze wurde nur ca. 150 Meter vom Museum entfernt im Rebstockhof geboren. Ein Teil des Anwesens wurde schöpferisch nachgebaut. Das 1895 errichtete Stoltze-Denkmal steht ebenfalls seit 2018 an seinem historischen Platz auf dem benachbarten Hühnermarkt.
Das neue Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse gliedert sich in zwei Bereiche, in einen Teil im modernen elliptischen Treppenhaus des „Weißen Bocks“ und drei Räume im Hinterhaus der „Goldenen Waage“. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der politische Autor, der Freiheitsdichter und Satiriker, der sich für Bürgerrechte und Demokratie stark gemacht hat. In fünf reich bebilderten Kapiteln werden Leben und Werk Stoltzes vorgestellt. Ein Touchscreen-Bildschirm erlaubt es in Stoltzes Hauptwerk, der satirischen Wochenzeitschrift Frankfurter Latern, zu blättern. Originalexponate aus dem Haushalt Stoltzes und eine Hörstation zu Persönlichkeiten, mit denen Stoltze in Verbindung stand, sind im Kaminzimmer der „Goldenen Waage“ untergebracht. Ein multifunktionaler Medientisch zu den historisch bedeutsamsten Örtlichkeiten Frankfurts ergänzt in Bild, Ton und Text aus Stoltzes Feder die Dauerausstellung. Im 3. OG sind in zwei Räumen wechselnde Dauerausstellungen zu besonderen Aspekten in Stoltzes Werk zu sehen.
Das Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse ist montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Gruppenführungen bis maximal 20 Personen nach Vereinbarung.
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Copyright Bild: Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse
60311
Das neue Struwwelpeter-Museum – Erlebnismuseum für Erwachsene & Kinder
Mitten im Frankfurter Westend wird die Welt des Struwwelpeters und seines Autors Heinrich Hoffmann lebendig. In der schön renovierten Villa Schubertstraße 20 eröffnete im Februar 2007 das neue Struwwelpeter-Museum, das aus der Vereinigung der beiden Frankfurter Hoffmann-Museen entstanden ist. Es beherbergt die weltweit größte Sammlung zu Heinrich Hoffmann und dem „Struwwelpeter“. Wichtigste Leihgeber sind die Nachfahren Heinrich Hoffmanns. Wer den humorvollen Doktor Heinrich Hoffmann näher kennen lernt, versteht auch seinen ebenso beliebten wie umstrittenen „Struwwelpeter“ besser. Auf vier Etagen werden Skizzenbücher, Porträts, Zeichnungen, Bücher und Dokumente präsentiert, die Heinrich Hoffmann als liebevollen Familienvater, Arzt, Dichter und kritischen Zeitzeugen des 19. Jahrhunderts vorstellen. Seltene „Struwwelpeter“-Ausgaben, witzige Parodien, Kitsch und Kunst künden vom lang anhaltenden Erfolg des Bilderbuchs.
Heinrich Hoffmann (1809-1894) war:
- praktischer Arzt und ab 1851 Direktor der Frankfurter „Anstalt für Irre und Epileptische“. Sein ärztliches Lebenswerk war der Bau einer psychiatrischen Modellklinik in Frankfurt.
- ein liberal gesinnter Bürger der Revolutionszeit von 1848. Im Vorparlament der Paulskirche vertrat er seine Heimatstadt Frankfurt.
- Verfasser literarischer Werke für Erwachsene. Er schrieb romantische Gedichte, zeitkritische Komödien und schwarze Satiren.
- Verfasser und Zeichner weiterer Kinderbücher, zum Beispiel „König Nussknacker und der arme Reinhold“ (1851).
Die erstaunliche Wirkungsgeschichte des 1845 erschienenen Klassikers der Kinderliteratur dokumentieren seltene Originalausgaben und exotische Übersetzungen von Afrikaans bis Rätoromanisch. Bis heute ist der „Struwwelpeter“ in über 40 Sprachen und mehr als 60 deutsche Dialekte übersetzt worden. Das Buch diente als Inspiration für zahlreiche Nachahmungen und Parodien, den so genannten Struwwelpetriaden. Seit der Revolutionszeit von 1848 begleiten historisch interessante Struwwelpeter-Imitationen, -Parodien und -Karikaturen das Zeitgeschehen und illustrieren die Popularität des Bestsellers. Die pädagogische Kontroverse um eines der umstrittensten Kinderbücher der Welt wird in der Ausstellung ebenfalls aufgegriffen. Wechselnde Sonderausstellungen vertiefen jeweils ein Thema und bieten neue Perspektiven auf Hoffmann und sein Werk. Einmal Struwwelpeter sein!
Museumsspaß für Kinder
Mit viel Spaß und Spiel entdecken Kinder im Museum die Geschichten neu. Spiele laden zu einem aktiven Museumserlebnis ein. Mit dem Struwwelpeter-Quiz in der Hand lässt sich die Ausstellung erkunden. Einmal Struwwelpeter sein? Oder lieber Paulinchen? Kein Problem, im großen Spielzimmer findet jedes Kind das passende Kostüm, um sich in seine Lieblingsfigur aus dem „Struwwelpeter“ zu verwandeln. An vielen Sonntagen finden Kindertheater-Aufführungen statt. Ein besonderes Vergnügen ist es, „beim Struwwelpeter“ einen Kindergeburtstag zu feiern. Für Kindergärten, Schulklassen etc. bietet sich ein Museumsbesuch im Rahmen einer Führung an.
Ein einzigartiges Museum – Kultur und Soziales
Museumsträger ist die frankfurter werkgemeinschaft e.V. Die fwg setzt als Sozialwerk für psychisch erkrankte Menschen das reformpsychiatrische Erbe Heinrich Hoffmanns mit zeitgemäßen Mitteln fort. Produkte aus der Werkstatt werden im Museumsladen verkauft. Im Museum arbeiten psychisch erkrankte Menschen – eine einzigartige Verbindung von Kultur und Sozialarbeit.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10:00 – 17:00 Uhr
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60325
Bis weit in die sechziger Jahre hinein prägte der „arme Poet“ das Literatenbild in der Öffentlichkeit: Kunst ist Berufung. Kunst fragt nicht nach Geld. Und schon gar nicht nach Rente. Eventuelle Zweifel räumten die Tantiemen weniger Bestsellerautoren aus, die die Boulevardpresse andächtig nachzählte. Erst mit der Gründung des VS begann sich das öffentliche Verständnis zu wandeln. Seither konnten mit Unterstützung der Gewerkschaft einige entscheidende Verbesserungen für die soziale Lage der Autorinnen und Autoren durchgesetzt werden: z.B. das Künstlersozialversicherungsgesetz, das die gesetzliche Sozialversicherung für KünstlerInnen und PublizistInnen öffnete, sowie die Gründung des Deutschen Literaturfonds, der wichtigsten Institution zur Vergabe von Literatur-Stipendien und Projektmitteln, und der Verwertungsgesellschaft WORT, über die Autorinnen und Autoren Vergütungen für die weitere Nutzung ihrer Werke erhalten. Gegründet wurde der VS 1969 in Köln zunächst als „Verband deutscher Schriftsteller e.V.“. Die Abkürzung VS wurde als Unterscheidung zur damaligen Studentenorganisation VDS gewählt. Heinrich Böll nannte das Ziel: „Ich schlage vor, dass wir die Bescheidenheit und den Idealismus einmal für eine Weile an unsere Sozialpartner delegieren: an Verleger, Chefredakteure und Intendanten.“ 1973 fasste der VS den Beschluss, sich der IG Druck und Papier anzuschließen. 1989 wurde diese durch Zusammenschlüsse zur IG Medien, 2001 zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Aktuell zählt der VS etwas mehr als 3600 Mitglieder, im Landesbezirk Hessen etwa 240. Der VS bietet seinen Mitgliedern kostenlosen Rechtsschutz und Beratung in allen berufsbedingten Belangen, Rabatte beim Abschluss von Kranken-Zusatzversicherungen, kostenlos die medien- und kulturpolitische Zeitschrift Kunst & Kultur bzw. das Fachblatt Übersetzen, Berufskundeseminare und Workshops, sowie die Möglichkeit, über die internationalen Kontakte des VS ausländische Kolleginnen und Kollegen und andere Kulturen kennenzulernen und Reisekostenzuschüsse zu bekommen, wenn für literarische Projekte Auslandsrecherchen erforderlich werden. Mitglieder können alle haupt- und nebenberuflichen deutschsprachigen Autorinnen und Autoren, Übersetzerinnen und Übersetzer sowie alle auf dem Gebiet der Bundesrepublik lebenden fremdsprachigen Schriftsteller werden, die ihr fachliches Können durch eine (nicht selbstfinanzierte) Buchveröffentlichung, die Sendung oder Aufführung eines Hör- oder Fernsehspiels, Theaterstücks oder Films, mehrere Veröffentlichungen in literarischen Anthologien, Literaturzeitschriften, elektronischen Medien und Feuilletons, entsprechende Veröffentlichungen als literarische Übersetzerin oder Übersetzer oder durch eine vergleichbare literarische Tätigkeit nachgewiesen haben. Außerdem können Inhaber und Inhaberinnen von ererbten Urheberrechten Mitglied werden. Der VS ist regional, d.h. in der Regel nach Bundesländern, gegliedert. In jedem Bundesland nimmt sich ein/e Landesvorsitzende/r zusammen mit den Mitgliedern des VS-Landesvorstands und den hauptamtlichen Fachschaftssekretären von ver.di der Belange der Mitglieder im Landesverband an. In den Landesverbänden werden viele regionale Veranstaltungen, Seminare und Lesungen erarbeitet. So organisiert der VS Hessen das „Frankfurter Literaturtelefon“, regelmäßige Schullesungen im Raum Frankfurt, Knastlesungen und Workshops in den hessischen JVAs, die alljährliche „Poets’ Corner“ auf dem Frankfurter Museumsuferfest sowie die „Hessischen Literaturtage“, die jedes Jahr in einer anderen hessischen Stadt stattfinden. Bei all diesen Aktivitäten arbeitet der VS Hessen eng mit der Literaturgesellschaft Hessen e.V. (LIT) zusammen. Darüber hinaus veranstaltete der VS Hessen in der Vergangenheit verschiedene Lesungsreihen und literarische Gedenkveranstaltungen und war maßgeblich beteiligt am Zustandekommen des literarischen Austauschs mit Hessens Partnerregion Wisconsin in den USA.
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60439
Der Verband Evangelischer Büchereien wurde 1951 gegründet und betreut (Stand: Anfang 2007) 150 Büchereien, in denen rund 520 Büchereimitarbeiterinnen und Büchereimitarbeiter ehrenamtlich tätig sind. Unser Verband ist ein gemeinnütziger Verein, Mitglied werden können Einrichtungen in evangelischer Trägerschaft, aber auch Einzelpersonen als fördernde Mitglieder. In Evangelischen Öffentlichen Büchereien (Gemeindebüchereien sowie Krankenhausbüchereien in evangelischer Trägerschaft) arbeiten ehrenamtlich Menschen, die Bücher und Lesen lieben. Ein vielseitiges Medienangebot für Unterhaltung und Bildung wird bereitgehalten. Veranstaltungen wie Lesungen, Gesprächsgruppen über Bücher und Ausstellungen führen Interessierte zusammen. Der Buchbestand setzt sich aus Bilderbüchern, Kinder- und Jugenderzählungen und Sachbüchern für Kinder und Jugendliche, Romanen – auch im Großdruck für Sehbehinderte – und Sachbüchern aus allen Bereichen zusammen. Viele Gemeinde- und Krankenhausbüchereien verleihen auch Hörbücher (für Kinder und Erwachsene), Videos und CD-ROMs. Unser Verband berät die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gemeinde- und Krankenhausbüchereien:
- beim Bestandsaufbau
- wenn ältere Buchbestände durchgesehen werden sollen
- wenn Veranstaltungen geplant sind
- wenn der Bestand computer-unterstützt erfasst werden soll
- wenn neue Medien, wie Hörbücher und CD-ROMs, eingesetzt werden sollen
- wenn Fragen auftauchen Viermal jährlich informiert ein Rundbrief die Büchereien über Veranstaltungen des Verbandes und stellt in Rezensionen Neuerscheinungen vor. Darüber hinaus bietet der Verband Studientage zu den unterschiedlichsten Themen an. Die Zentral- und Ergänzungsbücherei ermöglicht evangelischen öffentlichen Büchereien im Raum der EKHN, Blockbestände auszuleihen. Mit diesen Blockbeständen können die Büchereien ihr eigenes Angebot attraktiver gestalten und den Bestand für zwölf bis achtzehn Monate erweitern. Es stehen immer neue Medien zur Verfügung, und die Büchereien können risikolos ausprobieren, ob beispielsweise Hörbücher für Kinder und Erwachsene oder Spiele auf CD-ROM ein Angebot für ihre Bücherei sein können. Die Zentralbücherei verfügt über einen Bestand von gut 10.000 Medien – es stehen Bilderbücher und Kinder- und Jugendbücher ebenso zur Verfügung wie Romane und Sachbücher. Auch der Bestand an neuen Medien wird ständig ausgebaut.
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65789
Die Vereinigung der Freunde und Förderer des Stoltze-Museums e.V. wurde fast zeitgleich mit dem Stoltze-Museum für den populären Frankfurter Schriftsteller aus der Taufe gehoben. Dem Förderverein gehören neben interessierten Bürgern u.a. Historiker sowie Museums- und Institutsleiter an, die bei der Programmgestaltung beraten, Kontakte zu Leihgebern herstellen und bei der Ausstellungsgestaltung helfen. Über Spendenmittel fördert die Stoltze-Vereinigung beispielsweise besondere Veranstaltungen oder den Ankauf von Stoltziana. Zweck des Vereins ist es, die Stoltze-Forschung sowie die Pflege der Frankfurter Mundart, insbesondere der Mundartdichtung – auch in ihrer sozialgeschichtlichen Relevanz – zu unterstützen und zu fördern. 2016 hat der Förderverein maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltungsreihe zum 200. Geburtstag Friedrich Stoltzes beigetragen.
„Un es will merr net in mein Kopp enei/ Wie kann nor e Mensch net von Frankfurt sei“, sind die wahrscheinlich bekanntesten und meist zitierten Verse des Frankfurter Mundartdichters und Lokalpatriots Friedrich Stoltze (1816-1891). Dabei war er so viel mehr: Journalist, Satiriker, gesellschaftskritischer Autor, Mitorganisator des ersten Frankfurter Fastnachtsumzugs von 1860 – und vor allem: Ein überzeugter Demokrat. Er hat die wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts miterlebt und kommentiert und nahm sogar persönlich daran teil – etwa beim Hambacher Fest 1832 und an der Revolution von 1848. Die preußische Besatzung Frankfurts im Jahr 1866 zwang ihn für mehrere Monate ins Exil nach Stuttgart und in die Schweiz, und er kehrte erst nach dem Erlass einer Amnestie in seine Heimatstadt zurück. Auch die Reichsgründung von 1871 kommentierte Friedrich Stoltze mit spitzer Feder, schließlich entsprach diese so gar nicht seinen Idealen als überzeugtem Republikaner und Demokraten.
Seit 1978 gibt das Stoltze-Museum einen Überblick über das bewegte Leben des freiheitsliebenden Tausendsassas. Derzeit befindet es sich im Übergangsquartier auf der Galerie im Kundenzentrum der Frankfurter Sparkasse in der Neuen Mainzer Str. 49. Voraussichtlich im September 2018 wird es dann in den ehemaligen „Weißen Bock“, Markt 7, und in zwei Räume der „Goldenen Waage“, Markt 5, in die neue Frankfurter Altstadt einziehen. Möglich wird dies dank des Engagements der Frankfurter Sparkasse und der Stiftung der Frankfurter Sparkasse, die mit dem Stoltze-Museum seit 38 Jahren einen wichtigen kulturellen Beitrag für die Frankfurter Bürger und die der Region leisten.
Bis der Umzug vollzogen ist, gewinnt man aber auch auf der Galerie im Kundenzentrum und im eigens eingerichteten Stoltze-Zimmer einen guten Überblick über das Werk und das Wirken Friedrich Stoltzes. Die Besucher sehen Original-Möbel und Exponate aus dem persönlichen Nachlass des Dichters, zahlreiche historische Fotografien und Zeichnungen. Ausgewählte Textstellen komplettieren die Dauerausstellung und ermöglichen eine umfassende zeitliche Einordnung. Wechselnde Sonderausstellungen beschäftigen sich mit einzelnen Aspekten in Stoltzes literarischem Werdegang. So wie im wahren Leben Stoltzes nimmt Otto von Bismarck auch im musealen Umfeld einen breiten Raum ein. Schließlich war der spätere Reichskanzler der politische Hauptgegner des freiheitsliebenden Schriftstellers. Mehre Male musste sich Stoltze wegen seiner Texte in der von ihm herausgegebenen satirischen Wochenzeitschrift „Frankfurter Latern“, seinem literarischen Hauptwerk, wegen Majestäts- oder Bismarckbeleidigung vor Gericht verantworten und wurde verurteilt. Zusätzliche Sonderausstellungen, Vorträge, Führungen oder Lesungen greifen weitere Aspekte von Stoltzes Leben auf und komplettieren das Bild dieses Freigeists.
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Das von der Zellkultur ausgerichtete Kunstfestival GIENNALE hat bereits überregional Aufmerksamkeit erregt und macht sich alle zwei Jahre daran, Gießen zum kreativen Zentrum Mittelhessens werden zu lassen. Mit einer Vielzahl an Kooperationspartner*innen und Künstler*innen entstehen an unterschiedlichen Orten in Stadt und Landkreis Ausstellungen, Performances, Installationen, Lesungen, Konzerte und Workshops. Gemeinsam mit der Stadtbibliothek Gießen und dem Literarischen Zentrum Gießen wird derzeit an dem Projekt Ich.MORGEN gearbeitet, das im Programm „hochdrei – Stadtbibliotheken verändern“ der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird, mit dem ab 2021 eine interaktive Entdeckungsreise in die vier Himmelsrichtungen Gießens für alle Menschen der Stadt geplant ist.
In Zusammenarbeit mit dem Hessischen Literaturrat waren bereits die tschechischen Stipendiat*innen Jindřich Mann und Anna Zonová zu Gast.
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