Elisabeth Langgässer-Gesellschaft e.V.

Vita

Die Elisabeth Langgässer-Gesellschaft e.V. wurde 1984 in Darmstadt gegründet. Sie versteht sich als literarische Gesellschaft. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die europäische Literatur des 20. Jahr­hun­derts allgemein sowie Leben und Werk von Elisa­beth Langgässer (1899-1950) im besonderen. Der Blick der Mitglieder ist also nicht nur auf die rhein­hes­sische Schriftstellerin gerichtet, die der Gesel­lschaft den Namen gab, sondern auch auf andere Autorinnen und Autoren. Elisabeth Langgässer (1899-1950) zählt zu den bedeutenden deutschen Lyrikerinnen des 20. Jahr­hunderts. Ihr früher Tod wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs verhinderte, dass sie sich im literarischen Nachkriegsdeutschland zu einer festen Größe entwickeln konnte. „Wer ist diese Frau denn? Vergessen. Vergessen die größte deut­sche Schriftstellerin unseres Jahrhunderts“, klagte Luise Rinser anlässlich des 30. Todestages Lang­gässers. Dabei zählte Langgässer nach Er­schei­nen ihres Romans „Das unauslöschliche Sie­gel“ (1946) zu den meistgelesenen deutsch­spra­chigen Autorinnen. Langgässer lebte seit Anfang der Dreißiger Jahre als freie Schriftstellerin in Berlin. Für ihre Erzählung „Proserpina“ erhielt sie 1931 den Literaturpreis des Deutschen Staatsbürgerinnenverbandes. In der Arithmetik des Dritten Reichs als „Halbjüdin“ eingestuft, schlossen die Nationalsozialisten Elisabeth Langgässer im Mai 1936 aus der Reichsschrifttumskammer aus und erteilten ihr Publikationsverbot. Ihre 1929 geborene Tochter Cordelia galt den Nazis als „Dreivierteljüdin“ und wurde deshalb im März 1944 nach Theresienstadt und Auschwitz deportiert. Erst Anfang 1946 erhielt Elisabeth Langgässer die Nachricht, dass ihre Tochter Cordelia überlebt hat. Langgässer schreibt daraufhin das Gedicht „Frühling 1946″, das in vielen Schullesebüchern ebenso abgedruckt ist wie ihre Erzählungen „Saisonbeginn“ und „Glück haben“. Cordelia hat ihre Erlebnisse mit ihrer Mutter während des Dritten Reiches in ihrem Buch „Gebranntes Kind sucht das Feuer“ verarbeitet. Das Buch, zuerst in schwedischer Sprache erschienen, wurde auf Vorschlag der Elisabeth Langgässer-Gesellschaft 1986 ins Deutsche übersetzt. Daraufhin lud die Gesellschaft Cordelia Edvardson zu Lesungen ein. Neben Lesungen veranstaltete die Elisabeth Langgässer-Gesellschaft in den letzten Jahren Vorträge, Ausstellungen und Exkursionen zu Autoren wie Karl Wolfskehl, Paul Kornfeld, Martha Saalfeld, Rolf Hoch­huth, Wulf Kirsten, Karl Krolow, Martin Raschke, Luise Rinser, Christa Wolf, Ulla Hahn. Das in Vergessenheit geratene Werk Langgässers wieder in das Bewusstsein der literarischen Öffent­lichkeit zu rücken, ist auch das Anliegen des 1986 von der Stadt Alzey, dem Geburtsort Langgässers, gestifteten „Elisabeth Langgässer-Literaturpreises“. Über die Vergabe der Auszeichnung entscheidet ein fünfköpfiges Gremium, dem auch der Vorsitzende der Langgässer-Gesellschaft angehört. Die Preisträger heißen: Luise Rinser (1988), Rolf Hochhuth (1991), Wulf Kirsten (1994), Ursula Krechel (1997), Christa Wolf (2000), Claude Vigée (2003) und Ulla Hahn (2006). Im Herbst 1999 weihte die Gemeinde Riedstadt zusammen mit der Elisabeth Langgässer-Gesellschaft Darm­stadt einen circa 12 km langen Rundwanderweg ein, der an Elisabeth Langgässer erinnert. Auf dem Wan­der­weg besteht die Möglichkeit, „auf den Pfaden der Naturdichterin“ zu spazieren. Die Mitglieder der Elisabeth Langgässer-Gesellschaft – zur Zeit knapp 90 – werden zu den Veranstaltungen der Gesellschaft eingeladen und erhalten Informationen aus den Gebieten, die für die Gesellschaft und ihre Arbeit von Belang sind. Mitglied in der Elisabeth Langgässer-Gesellschaft kann jeder werden, der sich für die Literatur des 20. Jahrhunderts und Elisabeth Langgässer interessiert. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 20 € für Einzelpersonen, 30 € für Ehepartner oder 50 € für juristische Personen.

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