Die „Horst Bingel-Stiftung für Literatur e.V.“ wurde im Dezember 2009 gegründet und hat 2010 ihre Arbeit aufgenommen. Sie widmet sich der Förderung der Kultur, vorrangig der der Literatur und nimmt damit das Anliegen des Namensgebers auf, der sich stets um den Kontakt zwischen Autoren und ihren Lesern, Lesern und ihren Autoren bemüht hat. Horst Bingel war nicht nur Autor sondern auch Herausgeber, der mit der „Streit-Zeit-Schrift“ Autoren ein Forum zur Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit gab. Er hatte in den 60ern mit dem „Frankfurter Forum für Literatur e.V.“ Lesungen in Fabrikhallen und auf U-Bahn-Baustellen veranstaltet, Litfasssäulen mit Literatur geschmückt, anlässlich der Buchmesse Literatur-Trams durch Frankfurt fahren lassen und – damals nahezu undenkbar – Treffen zwischen west- und osteuropäischen Autoren organisiert. Hier gäbe es dem Wunsch des Namensgebers entsprechend einiges wiederzubeleben. Die Gründungsmitglieder der „Horst Bingel-Stiftung für Literatur e.V.“ – Barbara Bingel, Harry Oberländer, Jürgen Riese (Vorstand); Anne Chavez-Siebenborn, Thomas Langenfeld (Beisitzer); Herbert Begemann (in Vollmacht für die Stadt Maintal), Sigrid Bergmann, Prof. Dr. Heiner Boehncke, Ernst Buchholz, Peter Caligari, Agnès Schillinger, Walter Todt – konzentrieren sich zunächst auf die Gewinnung eines eigenen Profils. Dazu gehören das Zugänglichmachen unbekannter wie auch vergessener Werke von Autoren der Gegenwart, die Förderung junger Autoren, die Unterstützung literaturwissenschaftlicher Forschungsarbeiten, die Initiierung und Durchführung literaturwissenschaftlicher Vorträge, die Initiierung und Durchführung von Autorenlesungen, die Initiierung und Durchführung von Literaturworkshops, die Vermittlung des Gedankenaustauschs zwischen Schriftstellern und (Nachwuchs-)Publikum. Im August 2010 wurde mit der „Ersten Hochstädter Lyriknacht in Erinnerung an Horst Bingel“, einer Lesenacht mit Wulf Kirsten und vielen anderen Autoren sowie musikalischer Begleitung und kulinarischem Hintergrund, der Grundstein für eine Veranstaltungsreihe gelegt, die inzwischen jährlich stattfindet. Am 29.05.2011, am „Tag für die Literatur“ erinnerte die Stiftung in Kooperation mit dem „Hessischen Literaturforum im Mousonturm e. V.“ unter dem Titel „Die Koffer des Felix Lumpach“ an die Literatur des Namensgebers und konnte dazu die Verfilmung der Titelgeschichte zeigen. Inzwischen fanden in Kooperation mit dem Albert-Einstein-Gymnasium in Maintal weitere „Tage für die Literatur“ statt, andere werden folgen. Seit 2014 vergibt die Stiftung, unterstützt durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie die Stadt Frankfurt, alle zwei Jahre den „Horst Bingel-Preis“ an Autorinnen und Autoren, deren Werk literarische Qualität mit gesellschaftspolitischem Engagement verbindet.
Bisherige Preisträger/-innen:
2014 – Nadja Küchenmeister
2016 – Gila Lustiger
2018 – Ulrike Almut Sandig
2020 – Maren Kames, Lea Schneider, Karosh Taha
2022 – Ali Abdollahi, Yevgenia Belorusets, Ronya Othmann
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