In einem stattlichen Bürgerhaus, inmitten der Marburger Altstadt gelegen, hat das Marburger Haus der Romantik seine Räume. Im Jahr 2001 eröffnet, handelt es sich um ein sehr junges ‚Museum‘, das das Andenken an den Marburger Romantikerkreis wach halten und pflegen möchte. Um die Wende zum 19. Jahrhundert lebten in Marburg teils gleichzeitig, teils aufeinander folgend, mehrere bedeutende Persönlichkeiten aus der Epoche der Romantik: die Geschwister Bettina und Clemens Brentano, Friedrich Carl von Savigny, die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm und die Schriftstellerin Sophie Mereau. Auch Caroline Böhmer, spätere Schlegel-Schelling, eine der herausragendsten Frauengestalten der deutschen Frühromantik, hatte Marburg zu ihrem Aufenthaltsort gewählt. Der gleichzeitig hier lebende Professor, Arzt und Schriftsteller Johann Heinrich Jung, genannt Jung-Stilling, sowie die Romanautorin und Großmutter der Brentanos, Sophie La Roche, gehörten zu ihrem engsten Freundeskreis. Die Marburger Romantiker pflegten im Forsthof in der Ritterstraße eine besondere Form der Geselligkeit, die ‚romantische Salonkultur‘. Im Eingangsbereich des Marburger Hauses der Romantik befindet sich die Dauerausstellung, die Leben und Werk der hier lebenden Romantiker und Romantikerinnen vorstellt. Im Roten Salon mit seinen Biedermeiermöbeln wird die Geselligkeitskultur der Zeit nachgezeichnet. In der oberen Etage finden Sie unsere Ausstellungsräume für Wechselausstellungen, die im kultur- und geistesgeschichtlichen Kontext der Romantik angesiedelt sind. Mit der Eröffnung des Hauses im September 2001 wurden Radierungen von Ludwig Emil Grimm präsentiert. Danach sind u.a. Ausstellungen über Madame de Staël, die Brüder Grimm, Clemens Brentano und Friedrich Hölderlin gezeigt worden. Die Ausstellungen sind in ein umfangreiches Begleitprogramm eingebettet, das den Einladungen, Flyern und Aushängen sowie der örtlichen Presse entnommen werden kann. Ferner finden in regelmäßigen Abständen Lesungen, Work-Shops und Stadtführungen zum Themenspektrum der Romantik statt. Eine schon seit Beginn bestehende kulturhistorische Vortragsreihe ist ein weiterer fester Bestandteil des Marburger Hauses der Romantik e.V. Außerdem werden museumspädagogische Projekte mit den örtlichen Schulen und Kindergärten sowie offene Diskussionsabende zu historischen und aktuellen Themen durchgeführt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Vorträgen und Führungen für die Leistungskurse Deutsch der gymnasialen Oberstufe. Seit 2006 werden auch Veranstaltungen im Rahmen der Lehrerfortbildung angeboten. Für Gruppenführungen, Schulklassen und Sondertermine erbitten wir Ihre Voranmeldung. Das Jahresprogramm des Hauses der Romantik kann kostenlos telefonisch angefordert werden.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 11:00 – 13:00 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr
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