Vita Gert Loschütz, geboren 1946 in Genthin. Die Familie übersiedelte 1957 von der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. In Dillenburg (Hessen) besuchte er das Humanistische Gymnasium. 1965 reiste er als Schiffsjunge nach Archangelsk. Nach dem Abitur 1966 zog er nach Berlin und studierte an der Freien Universität Geschichte, Soziologie und Publizistik, daneben arbeitete er in der Literarischen Dependance des Hermann Luchterhand Verlags. 1968 wurde Loschütz zur Tagung der Gruppe 47 auf Schloss Dob?íš (CSSR) eingeladen, die wegen des Einmarschs der sowjetischen Truppen nicht stattfinden konnte. Seit 1971 ist er freier Schriftsteller. 1977 zog er nach Frankfurt am Main, 2000 kehrte er nach Berlin zurück. Er ist seit 1988 Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und seit 1979 der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main.
Werkauswahl Erstveröffentlichung: „Gegenstände. Gedichte und Prosa“ (Frankfurt/M. 1971). Zahlreiche weitere Veröffentlichungen in den Genres Lyrik, Prosa, Theater und Essayistik, u.a. „Diese schöne Anstrengung“, Gedichte (München 1980); „Eine wahnsinnige Liebe“, Novelle (Darmstadt u.a. 1984), „Unterwegs zu den Geschichten“, Erzählungen (Frankfurt/M. 1998); „Flucht“, Roman (Darmstadt 1990), „Dunkle Gesellschaft. Roman in zehn Regennächten“ (Frankfurt/M. 2005); „Lokalzeit oder die Zeit nach Annas Tod“, Theaterstück (UA Schillertheater Berlin 1976), „Der Sammler des Schreckens“, Theaterstück (UA Die Rampe Stuttgart 1994). Gert Loschütz hat darüber hinaus zahlreiche Hörspiele, Fernsehspiele, Übersetzungen aus dem Spanischen (zuletzt: Tomás Gonzales, „Carola Dicksons unendliche Reise. Drei Erzählungen“, zusammen mit Peter Stamm und Peter Schultze-Kraft; Zürich 2007) verfasst.
Auszeichnungen Für sein Werk wurde er u.a. ausgezeichnet mit dem Villa-Massimo-Stipendium (1973), dem New-York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds (1990) und dem Rheingau-Literaturpreis (2005). Sein Roman „Dunkle Gesellschaft“ wurde auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2005 gewählt.