Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V.

Vita

Was macht die LAG Schulbibliotheken ei­gent­lich?
Im Bundesland Hessen hat eine Gruppe von Leh­rer­innen und Lehrern Ende der 80er Jahre damit begonnen, die Stagnation zu überwinden und die Schulbibliothek als pädagogischen Ort neu zu ent­decken. Sie startete einige Projekte, die der Schul­bi­bliotheksentwicklung in diesem Bundesland Auf­trieb gaben. Die LAG Schulbibliotheken in Hessen e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, zu dem sich Lehrerinnen, Lehrer, Eltern, Bibliothekarinnen, Bibliothekare und Schulen mit Bibliothek zusammengeschlossen haben. Derzeit sind es 70 Personen und 160 Schulen. Ihr Ziel ist die Stärkung und Weiterentwicklung der Schul­bi­bli­otheken. Sie setzt sich insbesondere für das Schulbibliothekswesen und die Leseförderung in Hessen ein, führt Projekte durch und unterstützt die Mitglieder mit Information und Beratung. Das Konzept der LAG steckt in zwei Formeln:
1. „Bibliothek von unten“. Schulen in Hessen haben eine begrenzte Autonomie. Die Bibliothekslehrerinnen und -lehrer sowie ihre Mitstreiter/innen in der Elternschaft haben gelernt, das Instrumentarium schulischer Konferenz-, Haushalts- und Führungsvorschriften zu Gunsten der Einrichtung von Bibliotheken zu nutzen.
2. „Die aktive Schulbibliothek“ meint eine Bibliothek, die pädagogisch orientiert ist. Sie hält nicht nur Bücher zur Ausleihe bereit. Sie ist in das Curriculum möglichst vieler Fächer integriert und bietet den Lehrerinnen und Lehrern an, Teile des Unterrichts mit Büchern der Bibliothek durchzuführen. Die „aktive Schulbibliothek“ versteht sich nicht nur als Lern-, sondern auch als Kultur- und Kommu­nika­ti­ons­zentrum der Schule. Die Bibliothek ist Ort für Lesenächte, Schreibwerkstätten und Autorenbesuche und kann auch in den Pausen besucht werden.
Die LAG produziert vor allem Ideen. Sie bringt die Schulbibliothek in Verbindung mit vielen schulischen Auf­gabengebieten: Leseförderung in der Grundschule, Lesetraining für Schüler der Sekundarstufe, Lektüre für den Fremdsprachenunterricht, Mitwirkung beim Ganztagsangebot und zur Mittagsbetreuung, Jugendbücher für den Deutschunterricht, Medienerziehung. Sie bringt die Schulbibliothek in die Köpfe von Lehrer/innen, Schulleiter/innen, Schulrät/innen, Referent/innen und Dezernent/innen. Die LAG führt den zweijährlichen Hessischen Schulbibliothekstag durch. Es gibt wechselnde Themen­schwer­punkte, Arbeitsgruppen für Leseförderung oder für organisatorische Fragen und pädagogische Nutzung, Infostände von Schulen und Buchhandlungen, Referate und Lesungen. Kontinuierlich teil­neh­mende Gäste machen gleichzeitig eine Rundreise durch hessische Schulbibliotheken. Jedes Mal ist nämlich eine andere Schule Gastgeber. Abschluss des Tages ist die Verleihung eines kleinen Preises für gute Ideen in der schulischen Leseförderung, das „Hessische Bücherschränkchen“. Die LAG hat das Kultusministerium für den Kauf des österreichischen EDV-Programms LITTERA gewinnen können. Es ist in einer nach den Vorstellungen der LAG geschriebenen Version in Hessen verbreitet. Es wird in über 800 Schulen angewendet. Kein anderes Bundesland hat ein solches Angebot. Das erste Projekt der LAG war die „Die Bibliothek in der Kiste“, Handapparate zu interessanten Unter­richts­themen, aufbewahrt in praktischen und hübsch anzusehenden Holzschränkchen. Die Bücherlisten des Pro­jekts sind gleichzeitig Vorschläge für den Buchbestand kleiner Bibliotheken. Solche Kisten haben in Hessen Tradition. Noch in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts wurden so Bücher von städtischen Bü­chereien in die umliegende Dörfern zum Krämer geliefert, zur Buchausleihe während des Einkaufs. Die Schränkchen können ausgeliehen werden. In über 500 Klassen und Schulbibliotheken standen sie schon.

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