Deutsches Polen-Institut

Vita

Das Deutsche Polen-Institut Darmstadt ist ein Forschungs-, Informations- und Veranstaltungszentrum für polnische Kultur, Geschichte, Politik, Gesellschaft und die deutsch-polnischen Beziehungen, die sich im Kontext der europäischen Integration entwickeln. Das 1979 als e.V. entstandene und seit März 1980 aktive Institut ist eine Gemeinschaftsgründung der Stadt Darmstadt, der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz sowie des Bundes. Langjähriger Vorkämpfer für ein „Polen-Institut“ und Gründungsdirektor des DPI war der Übersetzer Karl Dedecius, der das Institut zwi­schen 1980 und 1997 leitete. Seit 1999 steht der Politikwissenschaftler Dieter Bingen an seiner Spitze. Seit 1987 ist die Trägerschaft auf die Kultusministerkonferenz der Länder ausgedehnt. Einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung der Institutsziele leisten öffentliche und private Stiftungen sowie fördernde Unter­nehmen und Persönlichkeiten. Das DPI hat satzungsgemäß die Aufgabe, durch seine Arbeit zur Vertiefung der gegenseitigen Kenntnisse des kulturellen, geistigen und gesellschaftlichen Lebens von Polen und Deutschen beizutragen. Es erfüllt diese Aufgaben laut Satzung insbesondere durch:

  • Forschung, Publikation und Veranstaltungen,
  • Zusammenarbeit und Pflege von Kontakten mit Personen und Einrichtungen, die ähnliche Zwecke ver­fol­gen,
  • Information und sachkundige Beratung. Das DPI trug fast zwei Jahrzehnte lang vornehmlich über die Vermittlung der polnischen Literatur ganz wesentlich zu einer kontinuierlichen und nachhaltigen Verbreiterung und Vertiefung des Verständnisses und der Kenntnisse über Deutschlands Nachbarn Polen bei. Ausgelöst von der europäischen Wende der Jahre 1989/90 sowie dem Paradigmenwechsel europäischer Politik im Allgemeinen und in den deutsch-polnischen Beziehungen haben sich für das DPI seitdem zwei Aufgabenstellungen besonders heraus­kris­tallisiert:
    1.
    der Öffentlichkeit in Kontinuität der bisherigen Arbeit die interkulturelle Dimension deutsch-polnischer Kontakte in grundsätzlich allen Bereichen der Begegnung zu vermitteln (öffentliche Kulturvermittlung); und
    2.
    die nach wie vor bestehenden Defizite der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Polen in Deutschland als Herausforderung für die weitere Arbeit des Instituts zu verstehen. Die in den Leitlinien von 1997 formulierte Aufgabe des DPI, „nach den kulturellen Bedingtheiten zu fragen, in die aktuelle Probleme jeweils eingeordnet sind“, hat somit von ihrer Aktualität nichts verloren. So antwortete das DPI auf die große Wende und Öffnung in Europa und in den deutsch-polnischen Beziehungen vor 18 Jahren mit neuen Formen des Kulturdialogs, in den nunmehr verstärkt gesellschaftliche Themen aufgenommen und neue Kreise an der Schnittstelle zwischen Politik, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft einbezogen werden, die im deutsch-polnischen Verhältnis von Bedeutung sind. Ziel der Institutsarbeit ist es, weite Kreise, aber auch die so genannten „Funktionseliten“ und Multiplikatoren in Politik, Kultur, Verwaltung, Bildung, Medien und Wirtschaft für Polen zu interessieren, um ein deutsch-polnisches „Netzwerk“ zu schaffen, das auch Belastungen standhält. Besondere Aktivitäten gelten der Bereitstellung von Informationen für die Jugend und Bildungspolitik. Die Vermittlung der polnischen Kultur und Literatur im deutschsprachigen Raum bleibt dabei im Fokus un­se­res Selbstverständnisses und Programms. Die öffentliche Bibliothek des DPI hat hier ihren besonderen Platz. Die einmalige Spezialbibliothek für polnische Literatur, deutsch-polnische Übersetzungen und Kultur­be­ziehungen in Geschichte und Gegenwart sowie Universalbibliothek für Polen und die deutsch-polnische Beziehungen umfasst derzeit über 55.000 Einheiten.

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