Schopenhauer Gesellschaft e.V.

Vita

Arthur Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 in Danzig geboren. 1793 siedelte die Familie nach Hamburg um, wo Schopenhauer eine Privatschule besuchte und – nach längerem Auslandsaufenthalt – auf Wunsch des Vaters eine Kaufmannslehre antrat. Nach dem Tode des Vaters ließ sich die Mutter in Weimar nieder. Schopenhauer brach 1807 die Kaufmannslehre ab und besuchte die Schule in Gotha und Weimar. 1809-1813 studierte er an den Universitäten Göttingen und Berlin, u. a. bei Fichte und Schleiermacher. Aufgrund seiner Dissertation „Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zu­reichenden Grunde“ wurde er 1813, nachdem er Berlin wegen der herannahenden Kriegswirren ver­lassen hatte, von der Universität Jena zum Dr. phil. promoviert. In Weimar trat er in nähere Beziehung zu Goethe, an dessen Farbenlehre er regen Anteil nahm. Von 1814 bis 1818 lebte Schopenhauer in Dresden. Hier schrieb er sein Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“, das im Dezember 1818 (mit Jah­reszahl 1819) bei Brockhaus in Leipzig er­schien. 1820 habilitierte er sich an der Berliner Universität; als Privatdozent gehörte er der Uni­ver­sität bis 1832 an, las aber nur ein einziges Se­mester. 1833 ließ sich Schopenhauer endgültig in Frankfurt am Main nieder. 1844 erschien die zwei­te, vermehrte Auflage des Hauptwerks, 1851 brachte er die „Parerga und Paralipomena“ heraus – das Werk, das vor allem mit den „Aphorismen zur Lebensweisheit“ seinen schnell wachsenden Ruhm begründete. Am 21. September 1860 starb Schopenhauer in Frankfurt. Die Schopenhauer-Gesellschaft ist eine der ältesten philosophischen Gesellschaften Europas. Sie wurde 1911 von Paul Deussen, dem bekannten Indologen, Philosophen und Jugendfreund Nietzsches gegründet. Der in der Satzung festgelegte Zweck der Gesellschaft besteht seit ihrer Gründung unverändert darin, „das Studium und Verständnis der Philosophie Arthur Schopenhauers anzuregen und zu fördern“. Die Satzung wird jedem Interessierten auf Anforderung zugesandt. Der Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main, die Stadt, in der der Philosoph die zweite Hälfte seines Lebens verbracht hat und bestattet ist. In Frankfurt befindet sich auch die zentrale internationale Schopenhauer-Forschungs- und Gedenkstätte, das Schopenhauer-Archiv, das aus einer Dauerleihgabe der Gesellschaft an die Stadt- und Universitäts­bibliothek Frankfurt hervorgegangen ist. Wichtigstes Organ der Gesellschaft ist das Schopenhauer-Jahr­buch, das seit 1912 erscheint. Neben Vortragsveranstaltungen und Ausstellungen werden in unregel­mä­ßigen Abständen Kongresse und Tagungen ausgerichtet. Der Besuch des Archivs, das die bedeutendsten Stücke aus dem Nachlass Schopenhauers bewahrt, ist nach vorheriger Anmeldung möglich. Im Archiv befindet sich auch die Geschäftsstelle der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist international und umgreift neben einer nordamerikanischen, einer indischen und einer brasilianischen Sektion auch mehrere Gruppierungen in Deutschland, in denen sich die Mitglieder einer Region zu Lektüre- und Gesprächskreisen oder zu Vortragsveranstaltungen treffen. Die bedeutendste unter ihnen ist die Ortsvereinigung Frankfurt am Main, deren Vorsitzender auch Mitglied des Vorstands der Gesellschaft ist. Außerdem werden zweimal jährlich die sogenannten ‚Frankfurter Vorträge‘ organisiert. In Kooperation mit der Universität Mainz betreibt die Schopenhauer-Gesellschaft die Schopenhauer-Forschungsstelle, die eng mit dem Schopenhauer-Archiv und mit dem Centro interdipartimentale di ricerca su A. Schopenhauer e la sua scuole (Lecce/Italien) zusammenarbeitet. Namhafte Persönlichkeiten sind Ehrenmitglieder der Schopenhauer-Gesellschaft geworden, so u.a. Max Horkheimer (1966), Giorgio del Vecchio (1966), Angelika Hübscher (1982) und Alfred Schmidt (2001).

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