Vita Bodo Kirchhoff, geboren 1948 in Hamburg. Von 1972 bis 1979 studierte Kirchhoff Pädagogik in Frankfurt am Main und promovierte dort über Jacques Lacan. Zu dieser Zeit erhielt er auch seinen ersten Vertrag mit dem Suhrkamp-Verlag. 1995 war Kirchhoff Dozent der Frankfurter Poetik-Vorlesungen. Er besitzt ein Haus in Torri del Benaco und gibt dort Kurse für Kreatives Schreiben. 2010 enthüllte Kirchhoff in einem Artikel im „Spiegel“, dass er als 12-jähriger Schüler vom Kantor seiner Internatsschule in Gaienhofen am Bodensee mehrfach sexuell missbraucht wurde. Mehrere Aufenthalte im Ausland (USA, Afrika, Asien, Südamerika). Der Autor lebt in Frankfurt/Main und am Gardasee.
Werkauswahl Erstveröffentlichung: „Ohne Eifer, Ohne Zorn“, Novelle (Frankfurt/M. 1979, Neuausgabe Frankfurt/M. 2013). Es folgten zahlreiche weitere Prosabände, z.B. „Infanta“, Roman (Frankfurt/M. 1990), „Parlando“ (Frankfurt/M. 2001), „Die Liebe in groben Zügen“ (Frankfurt/M. 2012), "Verlangen und Melancholie" (Frankfurt/M. 2014). Bodo Kirchhoff hat zahlreiche Theaterstücke geschrieben, zuerst „Das Kind oder die Vernichtung von Neuseeland“ (UA Saarbrücken 1979), danach u.a. „Glücklich ist, wer vergißt“ (Frankfurt/M. 1985), „Mach nicht den Tag zur Nacht“ (Frankfurt/M. 1996). Zudem verfasste er Drehbücher für Krimiserien im deutschen Fernsehen sowie für Spielfilme, z.B. „Das Herz ist eine leichte Beute“ (2008) und „Frauen in der Dämmerung“ (2011). Zusammen mit Romuald Karmakar schrieb er das Drehbuch für den Film „Manila“ (Frankfurt/M. 2000).
Auszeichnungen Für sein umfangreiches Werk erhielt Bodo Kirchhoff zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Villa-Massimo-Stipendium, Rom (1989), den Bayerischen Filmpreis – Drehbuchpreis (1999), den Deutschen Kritikerpreis (2002). Der Roman „Die Liebe in groben Zügen“ stand auf der Vorschlagsliste für den Deutschen Buchpreis (2012).